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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr
Autoren: Susan Andersen
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    Prolog
    S am McKade rannte durch die Abflughalle und erreichte den Flugsteig gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Flug Nummer 437 in Richtung Startbahn davonrollte. Frustriert hielt er in seinem Lauf inne.
    »Verflucht noch mal!«, sagte er laut und hieb wütend mit der Faust in die Luft, dann drehte er sich um und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Er starrte ins Leere, schien nicht einmal zu bemerken, dass die Leute einen weiten Bogen um ihn machten, als sie links und rechts an ihm vorbeieilten.
    Er hatte das dringende Bedürfnis, auf irgendetwas einzuschlagen. Mann, wie gern hätte er jetzt auf etwas eingeschlagen! Gerade hatte sich ihm eine einmalige Gelegenheit geboten ... und dann war sie ihm durch die Lappen gegangen, einfach so.
    Er versuchte sich zu beruhigen und sagte sich, dass er die Sache von der positiven Seite betrachten musste. Es war schließlich reiner Zufall gewesen, dass er Kaylee Mac-Pherson entdeckt hatte. Er hatte sich auf dem Rückweg von North Carolina befunden, wo er sich mit ein paar Leuten von der Bank getroffen hatte, um die Finanzierung der großen Fischerhütte zu besprechen, die er kaufen wollte, und das Letzte, womit er gerechnet hätte, war, dass ihm am Flughafen ausgerechnet eine Kundin des Kautionsverleihers, für den er arbeitete, über den Weg laufen würde. Jedenfalls war sie plötzlich hier aufgetaucht, und während er wie angewurzelt dagestanden und ihr verblüfft nachgesehen hatte, war sie mit einem atemberaubenden Hüftschwung, der ihr bei jedem Schritt den Koffer gegen die wohlgeformte Wade stoßen ließ, durch die Flughafenhalle gestöckelt.
    Er hatte seinen Augen nicht getraut und deshalb nicht schnell genug geschaltet. Aber eine Verwechslung war ausgeschlossen - als er ein paar Tage zuvor im Büro des Kautionsverleihers einen Scheck abgeholt hatte, war sein Boss gerade dabei gewesen, mit dieser MacPherson eine Vereinbarung zu treffen, dass er zu ihrer Anhörung kommen würde, um die Kaution zu hinterlegen. In ganz Miami gab es keine zwei Frauen, die Haare von dieser Farbe oder eine solche Figur hatten, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Und Sam wusste nur zu gut, dass sie gegen die Kautionsauflagen verstieß, wenn sie sich aus Florida entfernte.
    Siehst du , hatte er gedacht, es gibt also doch einen Gott. Mit der Prämie, die auf ihre Kaution ausgesetzt war, war die Finanzierung der Hütte gesichert. Und dann hieß es: Lebt wohl, ihr miesen Kleinganoven und ihr engen, heruntergekommenen Straßenzüge, in denen sich die Hitze staute, und Hallo, beschauliches Leben an frischen, nebligen Vormittagen in freier Natur. Es wäre ein echter Glücksgriff gewesen.
    Aber der Ausgang der Geschichte zeigte wieder einmal, was passierte, wenn man die vor einem liegende Aufgabe unterschätzte. Es bestätigte auf unerfreuliche Weise, dass es mit dem Spruch »Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben« schon seine Richtigkeit hatte - wie war er nur auf die Idee gekommen, dass es ein Kinderspiel für ihn sein würde, sich diese MacPherson zu schnappen?
    Obwohl sie so dumm war, dass sie nicht einmal den Versuch unternommen hatte, etwas weniger aufzufallen oder ihr Aussehen zu verändern, geschweige denn, dass sie unter einem falschem Namen gereist wäre. Himmel noch mal, wenn man sie nur sah, meinte man beinahe das aufreizende Geräusch zu hören, mit dem sich ihre wohlgeformten Schenkel bei jeder Bewegung am Stoff des hautengen Stretchkleides rieben. Gar nicht zu reden von dieser unglaublichen roten Mähne, die leuchtend aus der Menge hervorstach. Genauso gut hätte über ihrem Kopf eine Reihe blinkender Neonpfeile angebracht sein können, um ihm den Weg zu weisen. Er brauchte sich nur an all den sich die Hälse verrenkenden Männern zu orientieren, um sie im Blick zu behalten.
    Geholfen hatte ihm all das allerdings nicht.
    Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihn bei der Sicherheitskontrolle ein übereifriger neuer Angestellter aufhalten würde, und das war einzig und allein sein Fehler. Jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als sich ein Flugticket nach Seattle zu kaufen und zu versuchen, ihre Spur dort wieder aufzunehmen, was sicher ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen war. Mann, jetzt könnte er wirklich eine Zigarette brauchen. Was für ein idiotischer Zeitpunkt, um mit dem Rauchen aufzuhören.
    Er rief im Büro an und teilte mit, wohin er unterwegs war, außerdem veranlasste er, dass man ihm die Kautionsvereinbarung der Flüchtigen nachschickte,
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