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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß
Autoren: Dämonenkiller
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löste sich aus ihr, hüllte den Durchsichtigen vollständig ein und zerriß ihn.
    „Das war es dann wohl", sagte d'Arcy und wandte wieder seinen Zauber an, der ihn von allen im Schloß wahrnehmen ließ. Jeder konnte ihn jetzt verstehen.
    „Ich bin der Herr des Schwarzen Schlosses", sagte Rene d'Arcy. „Ihr alle habt nun ein letztes Mal die Wahl. Schwört mir die Treue, oder sterbt wie der Durchsichtige. In meiner Hand liegt es, ob ich euch vernichte oder nicht. Von Nutzen ist mir keiner von euch."
    Und sie schworen ihm die Treue. Ausnahmslos. Dschinns, Nebelgeister, Halbdämonen, Monster und Nachtmahre.
    Rene d'Arcy hatte sein Ziel erreicht. Er war der Herr des Schwarzen Schlosses. Er war der Nachfolger des schwarzen Wesirs.
    Er schritt davon, um sich im Festsaal von seinen neuen Untertanen krönen zu lassen. Dem wimmernden Mädchen schenkte er keinen Blick mehr. Was interessierte ihn Leben oder Tod der Menschen?
    Er war ein Dämon.

    Coco Zamis fand das Mädchen eine Viertelstunde später. Die Hexe bewegte sich wie eine Katze durch die düsteren Gänge, den Schatten gleich, mit denen sie zeitweise verschmolz.
    Als sie Bettina Krenz hier fand, ahnte sie, daß es sonst keine anderen Überlebenden mehr geben würde.
    Aber wo war Dorian?
    Er mußte ihr jetzt helfen. Allein schaffte sie es nicht, das Mädchen aus dem Schloß hinauszubringen. Bettina Krenz konnte keinen Schritt mehr gehen. Der Schlag des Durchsichtigen hatte ihr fast alle Lebensenergien entzogen. Sie schwebte zwischen Leben und Tod, und niemand wußte, welcher Zustand der endgültige werden würde.
    Coco wagte etwas, was sie vorher nicht riskiert hatte. Sie schlug ein Zauberzeichen und ließ es nach Dorian suchen. Wenig später hatte sie ihn entdeckt, aber sie war damit selbst auch das Risiko eingegangen, ihrerseits entdeckt worden zu sein.
    Sie mußte Bettina zunächst zurücklassen und eilte dorthin, wo sie Dorian jetzt wußte, um ihn herzuholen. Das Mädchen nach draußen und in Sicherheit zu bringen, war jetzt wichtiger als die Auseinandersetzung mit Rene d'Arcy. Es würde sich eine andere Gelegenheit ergeben.
    Dorian war überrascht, ausgerechnet von Coco hier aufgespürt zu werden.
    „Du solltest doch im Dorf bleiben. Du bist…"
    „Ich bin wieder in Ordnung, aber jemand anderes ist es nicht", stieß die Hexe hervor. Sie erzählte von dem Mädchen. Der Dämonenkiller ballte die Fäuste. „Zum Teufel, das ist die beste Chance, die wir je hatten! D'Arcy ist abgelenkt, wir könnten ihn erwischen!"
    „Oder auch nicht, Rian… und vielleicht stirbt das Mädchen! Willst du das?"
    Vielleicht… vielleicht… " Dorian preßte die Zähne zusammen. Coco glaubte es fast knirschen zu hören.
    Dann schließlich nickte er. „Schaffen wir die Kleine nach draußen. Und dann fangen wir wieder ganz von vorn an, weil alles für die Katz war…"
    Die Hexe sah ihn nur stumm an. Dorian hob die Schultern und ging voraus in die Richtung, aus der Coco gekommen war.
    Sie kamen nur zwei Korridore weit.
    Dort wurden sie bereits erwartet. Eine Phalanx scheußlicher dämonischer Kreaturen versperrte ihnen den Weg, und als Coco herumfuhr, traten auch hinter ihnen Helfer des neuen Wesirs in den Gang.
    Sie saßen fest.
    Vor ihnen teilte sich die Reihe. Rene d'Arcy trat hervor. Er trug einen Turban mit einem faustgroßen funkelnden Rubin, wie es einst die übliche Kopfbedeckung des schwarzen Wesirs gewesen war. Es fehlten nur die geschwungenen Teufelshörner und die häßliche Fratze.
    D'Arcy hob beide Hände und streckte sie den beiden Dämonenkillern entgegen.
    „Ich war nicht halb so abgelenkt, wie du glaubtest, Dorian Hunter. Ich beobachtete dich bereits geraume Zeit. Aber es bereitete mir Spaß, mit euch beiden Katze und Maus zu spielen. Eines nur ist mir ein Rätsel."
    „Und das wäre?" fragte Dorian grimmig. Er hielt die gnostische Gemme in der Hand, aber er wußte, daß er damit gegen diesen Dämon kaum etwas ausrichten würde. Und der Kommandostab und der magische Zirkel waren für andere Aufgaben als den Kampf gedacht. Blieb allenfalls Cocos Spezialfähigkeit.
    Die Beschleunigung des Zeitablaufs. Dann konnten sie vielleicht durchbrechen und fliehen.
    Dorian mußte sich eingestehen, daß er d'Arcy erheblich unterschätzt hatte. Der Dämon war cleverer, als er gedacht hatte.
    „Ich verstehe nicht, wie es dir gelungen ist, die Nebelkugel zu überleben, und das zweimal… einmal hier, und einmal in meinem Haus in Orleans…"
    „Von dem inzwischen kein Stein mehr
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