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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß
Autoren: Dämonenkiller
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schneller, und es gab keine Störungen mehr. Coco war erleichtert. Sie machte sich Sorgen um Dorian. Er war zwar ein Mann, der sich zu helfen wußte und aus hundert gefährlichen Situationen unbeschadet herauskam, aber dennoch konnte etwas schiefgehen. Und hier stand er gegen das magische Erbe des schwarzen Wesirs und darüber hinaus gegen Rene d'Arcy, der ihm vor kurzem schon einmal böse zu schaffen gemacht hatte. Coco war nicht sicher, ob das gutging.
    Sie entschloß sich, Dorian zu helfen, ob er wollte öder nicht. Sie war wieder in Ordnung, und nichts mehr konnte sie aufhalten. Am liebsten wäre sie die Strecke zum Schloß hinauf gefahren, aber ihr stand kein Fahrzeug zur Verfügung. So mußte sie wohl oder übel zu Fuß den Berg hinauf.
    Anfangs nahm sie aber die Straße, weil sie sich nur langsam an die größeren Schwierigkeiten heranarbeiten wollte. Sie wollte sich nicht schon zu Anfang an den starken Steigungen des Berghanges verausgaben, weil sie nicht wußte, welche Reserven sie jetzt ohnehin noch besaß.
    So kam es, daß sie sich dem Schwarzen Schloß von einer anderen Seite her näherte und die talwärts kommende Claudia Arentz verfehlte. Die kam zum Brunnen und wunderte sich, hier niemanden anzutreffen. Warum hatte der Fremde sie belogen?
    Sie setzte sich auf den Brunnenrand und überlegte. Was sollte sie tun? Die Leute im Dorf um Hilfe bitten? Das war wohl das einzige, was sie noch tun konnte. Aber eine Stimme tief in ihr raunte ihr zu, daß ohnehin alles zu spät war und Bettina, Peter und Karsten nicht mehr lebten.
    Karsten, der einzige Mann, der ihr jemals etwas bedeutet hatte.

    Crassus fühlte immer noch den tobenden Schmerz, der ihn durchrast hatte, als der Mensch draußen ihm die Gemme gegen die Stirn preßte. Einmal versuchte Crassus, die schmerzende Stelle mit dem Finger leicht zu berühren, aber da wurde der Schmerz noch stärker. Ihm war auch, als habe sich ein Loch in seinen Kopf gefressen. Er bedauerte, keinen Spiegel in greifbarer Nähe zu haben, um sich die Verletzung in diesem näher anschauen zu können.
    In ihm brannte der Wunsch, sich rächen zu können. Besonders ärgerlich war es allerdings, daß das Mädchen durch das Eingreifen des Fremden entkommen war. Am liebsten hätte Crassus sofort nachgesetzt, aber im engen Schacht hatte er gegen den Fremden keine Chancen. Deshalb war er unten geblieben und hatte sich verkrochen.
    Es war, als habe die Berührung mit der Gemme auch seinen Geist geöffnet. Er war klüger, geworden als zuvor.
    Und er begriff, daß er vieles falsch gemacht hatte. Mit der Entführung der beiden Opfer hatte er sich eindeutig gegen den neuen Herrn des Schwarzen Schlosses gestellt. Wenn der nicht gerade seine großzügigen zehn Minuten hatte, würde er Crassus jagen und vernichten lassen.
    Das bedeutete: Crassus mußte schleunigst verschwinden. Es bedeutete aber auch: er würde nirgends Sicherheit finden. Denn wenn der Durchsichtige alle Register zog, mochte es sein, daß selbst Luguri zur großen Hatz blasen ließ. Und dann war für Crassus alles vorbei…
    Er mußte daher versuchen, Verbündete zu finden, die in der Lage waren, ihn zu schützen.
    Dann sah er das Loch in der Gangdecke.
    Früher hätte er sich mit einem raschen Ruck hinaufgeschwungen. Inzwischen war er vorsichtiger geworden. Er lauschte, hörte die Stimme eines Mädchens und eines Fremden, den er noch niemals zuvor im Schloß gehört hatte. Und er fühlte dessen dämonische Ausstrahlung.
    Das mußte der Abendländer sein, der kommen würde. Er war also schon hier in den Tiefen des Schlosses! Wenn er das geschafft hatte, ohne von den Fallen vernichtet zu werden, dann war er stark. Dann war er vielleicht der Verbündete, den Crassus brauchte, um seine Haut zu retten.
    Crassus erkannte, daß über ihm die Trümmer einer zerstörten Falle waren. Das mußte das Werk dieses Fremden sein.
    Jetzt kletterte Crassus nach oben.
    Und er sah den Diener hinter dem Fremden auftauchen, zum Sprung geduckt und einen Steinbrocken in der Faust, den er dem Dämon gegen den Hinterkopf schlagen wollte.
    „Vorsicht!" kreischte Crassus und humpelte dem Frankensteinmonsterähnlichen entgegen, drohend die Fäuste schwingend.
    Der Dämon fuhr herum. Um ihn herum begann die Luft zu flimmern, und der Stein des Dieners zerbarst funkensprühend in aber Tausende winziger Bruchstücke, die schrill pfeifend nach allen Seiten davonjagten. Der Dämon stieß den Zeigefinger vor und berührte damit die Brust des Hünen. Als er den
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