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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß
Autoren: Dämonenkiller
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gehen…"
    „Ich will Ihnen helfen", sagte er. „Sie sind doch nicht allein, nicht wahr?"
    Da endlich erzählte sie in Stichworten, was sie erlebt und gesehen hatte. Bei der Beschreibung des schwarzen Altars stutzte Dorian. „Dieses Teufelsgesicht - bitte noch einmal", verlangte er. „Es kann wichtig sein."
    Claudia beschrieb es, soweit sie sich erinnerte. Dorian schluckte. „Der Wesir", murmelte er überrascht. „So sah er tatsächlich aus. Aber er ist tot. Ich sah ihn sterben."
    „Der Wesir? Was ist das für ein Mann?"
    „Sie würden ihn wohl eher einen Dämon nennen", sagte der Dämonenkiller. „Ihm gehörte das Schloß. Wissen Sie, wer jetzt das Sagen hat?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Nun gut", sagte Dorian. „Mir scheint, daß das hier eine Art Geheimeingang ist. Das kürzt mir wahrscheinlich vieles ab. Ich werde mich darum kümmern. Sie gehen am besten nach unten ins Dorf. Am Dorfbrunnen wartet meine Partnerin. Sie wird sich um Sie kümmern, denke ich."
    Claudia sah ihn aus großen Augen an. „Nicht", sagte sie leise. „Gehen Sie nicht hinein. Es ist - gefährlich."
    Dorian zuckte mit den Schultern. Dann kletterte er in die Tiefe hinab. Er sah, wie das Mädchen sich über die Öffnung beugte und ihm bang nachschaute.
    Mit ihrer Erzählung hatte sie maßlos übertrieben. So tief war der Schacht gar nicht. Ihre Erschöpfung und Atemnot mußte ihr den Streich gespielt haben. Dorian kam keine zehn Meter tief, da fühlte er festen Boden unter den Füßen. Viel tiefer durfte der Schacht auch nicht sein, fand er, sonst wurde der Weg zurück nach oben ins Schloß hinterher zu langwierig, zu hoch und zu steil.
    Im Gang war es stockfinster. Dorian lauschte, aber er konnte von den schleifenden und schleppenden Lauten des abgestürzten Mißgebildeten nichts mehr hören. Dorian hielt ihn für einen Freak, aber er konnte sich da auch irren. Freaks mieden im allgemeinen die Nähe der Dämonen, von denen sie ausgestoßen worden waren.
    Dorian knipste die kleine Bleistiftlampe an. Der dünne Lichtfinger reichte gerade aus, Umrisse erkennen zu lassen. Das reichte ihm vorerst aus. Er konnte sich auf seinen Instinkt verlassen, der ihn rechtzeitig warnen würde, falls eine Gefahr im Dunkeln lauerte.
    Auch der Stollen war bei weitem nicht so lang, wie ihn das Mädchen geschildert hatte. Auch hier hatte ihre Erschöpfung eine maßgebliche Rolle gespielt. Dorian ging bis zur Abzweigung weiter.
    Der Freak mußte noch viel weiter gekommen sein. Dorian glaubte inzwischen nicht mehr, daß er ihn wirklich ernsthaft verletzt hatte. Es war wahrscheinlich mehr die Überraschung und der Schmerz der Berührung mit der gnostischen Gemme gewesen, die ihn abstürzen ließen. Denn ansonsten hätte es auch zumindest eine Blut- oder Schweißspur geben müssen.
    Ein Blick nach links verriet Dorian, daß dieser Weg in einem leeren Raum endete, dessen Absperrtür weit offen stand. Wenn er also etwas erreichen wollte, war es zweckmäßig, sich nach geradeaus zu halten.
    Er setzte seinen Weg fort.
    Und am Ende des Weges wartete der Gegner…

    Der Hüne vom Frankensteinmonster-Typ fand Rene d'Arcy durch Zufall. Er folgte immer noch seinem Auftrag, Crassus und die beiden verschwundenen Mädchen zu finden, und da sah er in dem Chaos des zerstörten Fallenmechanismus eine Bewegung. Er ging ihr nach, sah eines der Mädchen - und den Fremden.
    Auch der Hüne hatte davon gehört, daß der fremde Dämon eingedrungen war. Aber auch er hatte geglaubt, daß dieser in den Fallen des Wesirs umkommen würde. Doch nichts dergleichen war geschehen!
    Der Hüne sah, wie der abendländische Dämon mit den Fingerspitzen über die Schläfen des Mädchens strich und es damit in seinen Bann zwang. Der Hüne fragte sich, was der Fremde dadurch erreichen wollte. Wenn er Verbündete suchte - warum dann ausgerechnet eine Menschenfrau, bar jeglicher Magie?
    Nun, es war sein Pech, wenn er damit auf die Nase fiel.
    Der Hüne winkte einen Irrwisch zu sich heran und raunte ihm zu, dem Durchsichtigen von der Entdeckung zu berichten. Als der Irrwisch davonwieselte, schlich der Hüne sich lautlos näher heran. Er suchte nach einer Möglichkeit, den Fremden anzugreifen, ohne selbst ein Risiko einzugehen.
    Aber im gleichen Moment, als er die günstigste Angriffsposition erreicht hatte, kam Crassus.

    Coco fühlte sich besser. Die aufgehende Morgensonne tat ihr gut, die Schwindelanfälle blieben aus, als sie Spaziergänge um den Brunnen zu machen begann. Sie bewegte sich
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