Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
verschlossenen Zelle verschwunden war. Das konnte in der Tat nur Crassus bewerkstelligt haben. Aber wo hielt er sich auf?
    „Wenn ich ihn in die Klauen bekomme, bringe ich ihn um", keuchte der Durchsichtige. „Denn selbst als Freak wäre er noch zu gut dran…"
    Aber jetzt tranken sie alle Blut und Leben des zweiten Mannes. So starb Peter Jaworski im Schwarzen Schloß.
    Bettina Krenz erwachte auf dieselbe Weise wie einige Zeit vorher Claudia Arentz. Auch sie fand sich ungefesselt in dem Raum vor, der jetzt allerdings unverschlossen war. Crassus hatte in seiner Aufregung gar nicht mehr darauf geachtet…
    Bettina machte sich ebenfalls ihre Gedanken. Sie verließ den Raum, wandte sich dann aber nicht in die Dunkelstrecke, sondern in die andere Richtung. Irgendwo mußte ja eine Tür sein, die wieder nach draußen führte.
    Aber es gab keine Tür. Es gab nur ein Labyrinth aus befackelten und verdunkelten Gängen. Eine Möglichkeit, dieses Labyrinth zu verlassen, gab es anscheinend nicht.
    Bettina wurde zusehends nervöser. Ihr war klar, daß der Raum nicht absichtlich unverschlossen geblieben war. Irgendwann, vielleicht schon in diesem Augenblick, würde jemand feststellen, daß sie entwichen war, und mit der Suche beginnen. Und so vielfältig dieses Ganglabyrinth auch war - ein herumirrendes Mädchen war nur schwer zu verfehlen.
    Und dann sah sie plötzlich eine Öffnung in der Gangdecke über sich. Hier waren Steine nach unten durchgebrochen und hatten damit das Loch geschaffen. War das ihre Chance? Sie sprang, klammerte sich fest und brach mit dem nachgebenden Gestein wieder herunter. Aber sie gab nicht auf. Beim zweiten Sprung fand sie festeren Halt.
    Per Klimmzug hebelte sie sich hoch. Beim dritten Schwung schaffte sie es, den Oberkörper durch das Loch zu bringen und dann die Beine nachzuziehen. Tief atmete sie durch und sah sich um.
    Hier oben waren noch größere Zerstörungen zu sehen als unten. Hier hatte es wohl eine Art Mechanismus gegeben, der zerschmettert worden war. Steinquadern, Holzbalken, dicke Taue, Gewichte und Gegengewichte, große Zahn- und Schwungräder… Schienen…
    Sie begriff nicht, was dieser zerstörte Mechanismus einmal dargestellt hatte. Aber plötzlich sah sie einen Menschen.
    Zumindest sah er wie ein Mensch aus, nicht wie diese mißgebildete Gestalt, der sie nachgelaufen waren und die sie einen nach dem anderen ausgeschaltet und hierher verschleppt hatte.
    Dennoch ging sie zunächst einmal in Deckung. Vielleicht gehörte dieser Mann zu den Schloßbewohnern, und alles geschah mit seiner Bewilligung.
    Vielleicht machte er hier nur einen Kontrollgang…?
    Jetzt drehte er sich um. Obgleich Bettina hinter einem großen Steinquader in Deckung gegangen war, sah der Fremde direkt zu ihr herüber. Gehört haben konnte er doch nichts! Wie konnte er also wissen, daß sie direkt hier kauerte?
    Jetzt kam er näher. Sie hörte seine Schritte. Ihr Herz begann so laut zu klopfen, daß sie dachte, es müsse zehn Kilometer weit zu hören sein.
    Und dann stand er da und sah auf sie herab.
    „Wer sind Sie?" fragte er. „Sie gehören nicht hierher."
    Bettina Krenz schluckte heftig. Sie sah zu ihm hoch. Er sah gut aus. Groß und schlank, und langes Haar umrahmte ein männlich-schönes Gesicht. Nur bei den Augen störte sie etwas.
    „Krenz", preßte sie hervor. „Bettina Krenz - mein Name. Wer sind Sie? Helfen Sie mir. Ich bin hierher entführt worden."
    „So ein Pech", sagte der Mann. „Sie sehen mich untröstlich, Bettina." Klang seine Stimme nicht etwas zu spöttisch?
    Langsam erhob sie sich. Er machte keine Anstalten, ihr dabei zu helfen. Ein Kavalier war er also nicht.
    „Wer sind Sie?" wiederholte Bettina.
    „D'Arcy", sagte der Mann, und seine Augen, die etwas zu weit auseinanderstanden, begannen im Halbdunkeln zu glühen. Da wurde er ihr so unheimlich wie der Mißgebildete, und sie wollte sich herumwerfen und davonlaufen.
    Aber sie schaffte es nicht mehr. D'Arcy war schneller. Er erwischte ihren Arm und hielt sie fest. „Hiergeblieben", sagte er. „Laß mich überlegen, wofür ich dich am besten verwenden kann, Täubchen. Ich glaube, ich habe da schon eine Idee."
    Dorian hatte das Glück, daß die Besinnungslosigkeit des Mädchens nicht lange andauerte.
    „Ich bin Dorian Hunter", stellte er sich abermals vor. „Wie kommen Sie in dieses Loch dort unten? Erzählen Sie - bitte von Anfang an. Ich muß es wissen."
    „Warum?" stöhnte sie. „Lassen Sie mich… lassen Sie mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher