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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß
Autoren: Dämonenkiller
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auf dem anderen stehen dürfte. Dafür haben wir gesorgt", sagte der Dämonenkiller. „Deine Schutzvorrichtungen waren entschieden zu schwach."
    D'Arcys Augen begannen zu blitzen und Feuer zu verstrahlen. „Was habt ihr gewagt?" Aber im nächsten Moment beherrschte er sich bereits wieder und winkte ab. „Du sollst meine Frage beantworten."
    „Ich möchte dich aber dumm sterben lassen", sagte der Dämonenkiller. Innerlich war er gar nicht so ruhig und kalt, wie er sich gab. Er fieberte und suchte nach einer Chance zur Flucht. Aber er sah keine. Außer, Coco wandte ihre Spezialität an…
    „Nun gut", sagte der Dämon. „Dann sterbt wohl."
    Er hielt plötzlich wieder seine Pyramide in der Hand und zielte damit auf Dorian und Coco.
    „Jetzt", zischte Dorian, als Coco nicht reagierte. „Die Zeit…"
    „Es geht nicht", klagte die Hexe. „Ich kann es nicht! Dieser Schlag auf den Kopf… hat doch Nachwirkungen. .. "
    Rene d'Arcy lachte spöttisch und schlug mit seiner Pyramide gnadenlos zu.

    In der Tiefe des Schwarzen Schlosses befand sich hinter dem steinernen schwarzen Blutaltar ein Gesicht. Ein Kopf, genauer gesagt. Eine überlebensgroße Nachbildung des Kopfes des schwarzen Wesirs.
    Fayaz al Akbar hatte schon zu Lebzeiten Sicherheitsvorkehrungen getroffen, daß sein Besitz niemals in falsche Hände geraten sollte. Ein Teil dieser Vorkehrungen waren die zahlreichen Fallen an den unmöglichsten Stellen des Schlosses. Aber al Akbar war ein Perfektionist unter den Dämonen. Er rechnete damit, daß jemand eine Möglichkeit fand, auch die Fallen zu umgehen. Und deshalb schuf er die letzte Einrichtung.
    Der Kopf war mehr als nur eine bewegliche Figur. Fayaz al Akbar hatte einen Teil seiner selbst in diesen riesigen künstlichen Kopf gegeben, der allen Zeremonien in der Opferhalle beiwohnte. Und dieser Kopf sah, hörte, fühlte und lenkte alles. Er war das Schloß. Er zog die Fäden, ohne daß jemand es merkte. Und er tat es auch weiterhin, als Fayaz al Akbar in Frankreich starb.
    Der Kopf starb nicht. Der Bewußtseinsanteil des Dämons, der in ihm steckte, blieb erhalten. Und er behielt die Kontrolle über das Schloß.
    Es war ihm nicht recht, was geschah. Das Gerangel, die Rivalitäten um die Erbfolge waren unnötig. Der Durchsichtige wäre der Nachfolger geworden. Es sei denn, der Versuch des Wesirs wäre gelungen, mit einer Menschenfrau einen halbdämonischen Sohn zu zeugen, der eines Tages das Erbe antreten konnte. Doch diese Versuche waren samt und sonders durchkreuzt worden. Und stets von Dorian Hunter.
    Der Fayaz-Riesenkopf reagierte natürlich auch sofort auf die Anwesenheit Dorian Hunters, und er hatte nichts dagegen, als dieser gefangengenommen wurde. Aber er hatte etwas gegen andere Dinge. Der Durchsichtige war ermordet worden.
    Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leben um hundert Leben. So dachte und handelte der Kopf. Und von den nun Anwesenden sollte keiner das Schloß bekommen, keiner die Macht, die damit einherging.
    Erst recht nicht Rene d'Arcy, der Ausländer.
    Und der Kopf handelte.

    Ein greller Blitz schmetterte durch den Gang, wurde vielhundertfach reflektiert und spann ein dichtes Netzwerk gewaltiger Kräfte.
    Im ersten Moment dachte Dorian, d'Arcy habe seine Pyramide eingesetzt und nun sei alles zu Ende, und ein wenig wunderte er sich sogar, daß sich in dieser Situation seine Srasham-Tätowierung nicht zeigte. Aber dann lebte er immer noch.
    Coco schrie auf.
    „Es klappt wieder… Rian, es klappt wieder… "
    Rene d'Arcy und seine Hilfskreaturen brannten, glühten von innen heraus in dem gleichen gelben Feuer, in dem auch das Blitznetzwerk loderte.
    Ein dumpfes Grollen durchlief das Schwarze Schloß. Der Boden begann zu zittern. Dorian begriff als erster.
    „Raus hier", keuchte er. „Schnell! Irgend etwas oder jemand hat die Selbstvernichtungsschaltung betätigt.
    „Du bist ja irre", schrie Coco.
    „Schaltung! Das muß ein Erdbeben sein, ein ganz normales Erdbeben…"
    Dorian verzichtete auf eine lange Diskussion. Dafür hatten sie jetzt keine Zeit. Er riß Coco mit sich. „Wo ist das Mädchen?" schrie er.
    Coco übernahm jetzt die Führung. Das Grollen aus der Tiefe wurde immer stärker, und damit auch das Zittern von Boden und Wänden. Eine Titanenfaust schien das Schloß hin und her zu rütteln, es aus dem Felsgefüge lockern zu wollen wie einen hohlen Zahn aus dem Kiefer.
    Die Dämonischen brannten in gelbem Blitzfeuer nieder wie Wunderkerzen. Für sie gab es keine Rettung mehr, und
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