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139 - Das Schwarze Schloß

139 - Das Schwarze Schloß

Titel: 139 - Das Schwarze Schloß
Autoren: Dämonenkiller
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er aufzubieten hatte. Wenn das nicht klappte, war er gleich wirklich tot.
    Die Sekunden dehnten sich zu Ewigkeiten. Fiel die Kugel immer noch nicht über ihn her, um ihn zu vernichten?
    Die Augen hatte er nur halb geschlossen, um einigermaßen sehen zu können. Den Lidreflex konnte er beim besten Willen nicht unterdrücken, aber der fiel anscheinend nicht auf. Die Kugel schwebte über Dorian hinweg. Er spürte einen eisigen Hauch und fühlte, wie fremdartige, bösartige Träume Besitz von ihm ergreifen wollten. Er blockte sie ab.
    Nur nicht bewegen! Totstellen!
    Die Kugel verschwand zur anderen Seite. Sie hatte ihn passiert, ohne anzugreifen!
    Gerade noch unterdrückte er ein tiefes Ausatmen. Ganz langsam, kaum merklich, blies er die angestaute alte Atemluft wieder ab, saugte in schnellem Rhythmus wieder neuen Sauerstoff in die Lungen.
    Die Kugel verharrte. Sie war irritiert. Sie hatte ihr Opfer noch nicht erreicht, konnte es aber nicht mehr ausmachen. Instinktiv hatte Dorian das richtige Mittel gefunden…
    Seine Nase begann zu jucken.
    Wenn er jetzt niesen mußte, war's aus. Dann würde sich die Kugel, die wohl blind war und sich nur auf Geruch, Gefühl und Tastsinn verlassen konnte, sofort wieder auf ihn stürzen.
    Der Niesreiz wurde immer stärker. Dorian kämpfte einen stummen, verzweifelten Kampf. Es wäre zum Lachen gewesen, hätte nicht der Sensenmann schon ausgeholt, um einen Lebenshalm zu durchtrennen.
    Dann - zerplatzte die Kugel, wurde zu einer weißen Nebelwolke und löste sich auf. Sie konnte ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen und beendete daher ihre nutzlos gewordene Existenz.
    Dämonische Logik!
    Und Dorian Hunter erlaubte sich den Luxus eines gewaltigen, genußvollen Niesens, wie er es noch nie zuvor empfunden hatte.

    Etwa zu dieser Zeit erreichte Coco Zamis die schwarzen Schloßmauern. Sie fühlte, daß im Innern tödlichste Gefahr drohte. Gefahr und Hunderte von versteckten Fallen. Durch das unbewachte Tor drang sie in den kleinen Innenhof des Gemäuers ein und sah sich um.
    Kein Anzeichen von Leben. Doch im Innern des Schlosses brodelte es unheilig. Dort lauerten unheimliche dämonische Wesenheiten auf ihre Chancen.
    Coco machte sich bereit, Dorian zu helfen. Aber dazu mußte sie ihn zunächst einmal finden.

    Der Durchsichtige starrte Crassus und das Mädchen finster an.
    „Deine Entscheidung, Crassus, kommt ein wenig spät", sagte er. „Zu spät."
    Crassus wurde merklich blasser. Das Mädchen stand reglos da, wie unbeteiligt. Der Durchsichtige trat näher heran. „Ich habe beschlossen, dich für deinen Diebstahl zu bestrafen."
    „Ich habe nichts gestohlen", keuchte Crassus.
    „Du hast gestohlen, was uns allen gehört. Blut und Leben." Er zeigte auf Bettina. „Wo ist das andere Mädchen?"
    „Entflohen. Ich weiß nicht, wohin. Durch einen Geheimgang nach draußen."
    Der Durchsichtige verzog das Gesicht. Es sah widerwärtig aus, wie sich die transparente Haut, die dicht über dem Knochen des Schädels lag, verschob.
    „Gestohlen und die Beute verloren", sagte der Durchsichtige. „Das ist sehr schlecht für dich, Crassus. Das erhöht das Strafmaß."
    Crassus zitterte. Wo blieb d'Arcy? Warum griff der mächtige Dämon nicht ein und half seinem treuen Diener?
    „Du wirst sterben", sagte der Durchsichtige kühl. Er ballte die Fäuste, streckte sie gegen Crassus aus und öffnete sie wieder. Blitzschnelle Fingerbewegungen erzeugten ein düsteres Glosen. Es packte Crassus, noch ehe er ausweichen konnte. Binnen Augenblicken verbrannte der Mißgestaltete zu Asche.
    Da machte das Mädchen die weißmagischen Zeichen, die d'Arcy beschrieben hatte. Sie entwickelten ein Eigenleben. Der Durchsichtige prallte zurück, stöhnte auf, als die Macht der Magie, dem Mädchen von d'Arcy aufoktroyiert, nach ihm griff. Er baute einen Abwehrschild auf, aber er war schon geschwächt. Dennoch schlug er zu. Das Mädchen wurde in eine glosende Wolke gehüllt und brach stöhnend zusammen.
    Da erschien Rene d'Arcy.
    Er lachte spöttisch.
    „Vorbei", sagte er. „Aber es war nett, daß du mir eine Arbeit abgenommen hast, Durchsichtiger. Ich liebe den Verrat, aber nicht den Verräter."
    „Giaur!" zischte der Durchsichtige.
    Er schoß eine Serie magischer Lichtpfeile auf d'Arcy ab. Sie verglühten wirkungslos in dessen Schild. D'Arcy schlug unvermittelt zurück.
    Aus seiner offenen Hand zuckte eine silberne Spirale und zerstörte den Schild des Durchsichtigen. D'Arcy zog die Pyramide aus der Tasche. Der rote Lichtstrahl
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