Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Larry einen Haken abschoß und
murmelte: „Ich weiß zwar nicht, wo sich dein Kinn befindet, aber die Richtung
müßte stimmen.“
    Es
knirschte. Zwei kleine Muscheln fielen aus dem Tanggewirr und zerbrachen unter
Larrys Füßen.
    Der
Getroffene flog zurück. Aber die Benommenheit des Grünen dauerte nur Sekunden.
Plump und watschelnd brachte er seinen Körper wieder nach vorn. Hier auf dem
Land war er unbeweglicher. Dieser Vorteil kam Larry zugute. Aber nur mit einem
gutgezielten Kinnhaken und einem blitzschnellen Überwurf war dem Koloß nicht beizukommen.
    Auch
richtig anpacken konnte man ihn nicht. Larry rutschte an dem glitschigen Körper
ab.
    Der
Zufall kam ihm zu Hilfe.
    Er
sah es unter dem Fädengewirr feucht glitzern: zwei dunkle, bösartige Augen, in
denen keinerlei Gefühl zu erkennen war. Genau zwischen diese beiden Punkte
jagte X-RAY-3 seine Faust.
    Der
Erfolg war durchschlagend.
    Es
gab ein zischendes Geräusch, als ob man in einen Luftballon gestochen hätte.
Der Grüne kippte zusammen, als habe ihn ein Vorschlaghammer getroffen. Larry
sprang über den feuchten Körper hinweg, kümmerte sich um Morna, die jegliche
Orientierung verloren hatte und sich benahm, als hätte sie einen Rausch.
    Sie
rutschte auf den Boden, die Beine knickten förmlich unter ihr weg. Auf dem
harten Untergrund schlug sie sich die Knie auf und merkte es nicht. Sie
richtete sich wieder auf.
    Larry
griff ihr unter die Arme, ohne den nächsten Feind aus den Augen zu lassen, der
von der entgegengesetzt liegenden Tür her den Raum durchquerte.
    Larry
riß sie empor, er konnte Morna nicht sich selbst überlassen. Sie wollte etwas
sagen, aber sie bewegte nur die Lippen und schien ihn nicht zu erkennen. Der
große Grüne kam heran. Aufgeregt bewegten sich einzelne Tangfäden an seinem
Körper und schnellten auf Larry zu. X-RAY-3 ließ ihn erst gar nicht dazu
kommen, die Initiative zu ergreifen. Die übernahm er selbst. Er riß sein
rechtes Bein hoch. Armand Roussy wurde voll an jener Stelle getroffen, wo ein
Mensch seinen Magen hat. Mit einem Japsen taumelte er zurück.
    Larry
trat die Flucht nach vorn an. Er wollte den Ausgang wieder benutzen, durch den
er auch eingedrungen war. Durch diese Öffnung schlurften zwei Grüne.
    „Nehmt
ihn euch vor“, befahl Armand Roussy. „Er darf nicht entkommen. Ich will wissen,
was er hier will.“ Die Stimme kam eindeutig aus dem Pflanzengeflecht, das da am
Boden hockte und nur entfernt Ähnlichkeit mit einer menschlichen Gestalt hatte.
    „Du
sprichst ein so gutes Französisch, Kohlkopf“, bemerkte Larry.
    „Dann
verstehe ich nicht, warum wir uns nicht verständigen und uns benehmen wie die
Wilden.“
    „Gib
auf!“ vernahm er Armand Roussys Stimme. „Du wirst niemals hier herauskommen,
niemals lebend . Laß die Frau los!“
    „Eben
nicht, Krautsalat. Die will ich gerade mitnehmen. Deshalb bin ich gekommen. Ich stehe auch auf Blond.“
    „Narr!
Du riskierst dein Leben.“ Das stimmte, und Larry wich zurück.
    Er
trat den Rückzug an, wußte nicht, was ihn hinter der Tür erwartete, wohin der
schmale Korridor führte. Er mußte irgendwie versuchen, Morna in Sicherheit zu
bringen, um dann einen nach dem anderen auszutricksen.
Es war ihm unmöglich, sich jetzt auf eine Auseinandersetzung einzulassen und
Morna sich selbst zu überlassen. Sie war dann bestimmt verloren, denn in ihrem
hilflosen Zustand konnte sie sich nicht wehren.
    Larry
stieg über den niedergeschlagenen Grünen hinweg und lief rückwärts durch den
Korridor. Vier metallene Stufen führten tiefer.
    Die Discovery war kein großes U-Boot. Aber es gab zahlreiche Winkel, Ecken
und Gänge, die seinem Vorhaben nutzen konnten. Larry war schneller als seine
Verfolger. Wie riesige grüne Würste, die an unsichtbaren Fäden aufrecht über
den Boden gezogen wurden, wirkten Armand Roussy und seine vier Nachkommen. Der
fünfte war durch Kuamos Einsatz ums Leben gekommen.
    Larry
ging den Gang nach hinten, es folgten ein scharfer Knick und wieder steile,
gewundene Treppen nach oben und unten. Tonnen und Kanister, durch besondere
Befestigungen gesichert, wurden in einer Kammer aufbewahrt. Diese Tür stand
offen. Man hörte das dumpfe Plumpsen, als seine Verfolger die schmalen
Metallstufen herabrutschten, und X-RAY-3 lief zum anderen Ende des Korridors.
Hier liefen die Generatoren und Lichtmaschinen. Das ganze Schiff war mit Leben
erfüllt, als würde ein Roboter alles steuern.
    Links
neben ihm klappte die Tür auf und eine Hand griff nach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher