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105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens
Autoren: Larry Brent
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Sternen.
    Sie
kamen schnell vorwärts. Der Wind stand günstig. Larry lauschte hinaus auf das
Meer. Kein verdächtiges Geräusch, kein anderer Laut, der darauf hinwies, daß
sie sich einem Boot näherten, das ihnen vorauseilte oder sich bereits wieder
auf dem Rückweg befand.
    Plötzlich
stutzte Kuamo und hörte auf zu rudern.
    X-RAY-3
folgte dem Beispiel. Im Sternenlicht sah er die Umrisse eines langgestreckten Bootes.
    Ein
einzelner Mann ruderte in der Dunkelheit an ihnen vorüber, ohne sie zu sehen.
    Lautlos
wie ein Schatten glitt er in die Nacht.
    „Baio“,
wisperte Kuamo. „Er hat seinen Auftrag erfüllt.“
    „Wie
weit ist es noch?“ Larry warf sich in die Riemen.
    „Noch
eine Meile.“
    Dann
war es soweit. Vor ihnen stieg wie eine Zauberinsel das winzige Atoll aus dem
Meer empor. Es war nach Mitternacht. Spätestens um diese Zeit, so wußte Kuamo
zu berichten, mußten die Opfer abgeliefert sein, wenn sie den Vorstellungen
entsprachen.
    Larry
starrte auf das Atoll. Wie auf einer Leinwand konnte er sehen, was sich dort
abspielte.
    Morna
war von drei Tangwesen eingekreist.
    Einer
der Meeresbewohner nestelte an ihren Fesseln, mit denen sie an den Pfahl
gebunden war.
    Die
PSA-Agentin schrie und zerrte an den Stricken.
    Larry
handelte sofort. Er sprang in das Meer und teilte mit kräftig ausholenden
Schwimmzügen die Wellen.
    Auf
dem Atoll ging es drunter und drüber. Morna wurden Tangfäden ins Gesicht
geklatscht, so daß ihr Hören und Sehen verging. Sie konnte nicht mehr schreien,
schlug aber weiter um sich. Ihre schmalen Hände landeten in einer
schwammartigen, glucksenden Masse.
    Die
Schwedin fühlte sich emporgehoben. Ihre Fesseln fielen. Sie flog ins Wasser. In
dem Augenblick, als die drei furchteinflößenden Widersacher ebenfalls ins Meer
glitten, erreichte Larry das Atoll.
    Er
sah, daß außer Morna noch etwas im Wasser versank: ein länglicher Gegenstand,
der in Tücher eingewickelt und mit Tauen verschnürt war - Andreas Meisters
Leiche.
    Die
Unheimlichen aus dem Meer wollten offensichtlich eine wertvolle Spur
verschwinden lassen. X-RAY-3 kraulte los. Er tauchte unter und mußte aufpassen,
daß er sich nicht an den Korallenausläufern, die wie scharfkantige Felsnasen in
das Meer ragten, verletzte.
    Er
sah dunkle Schatten vor sich. Die Tangwesen, die Leiche, Morna, deren
Bewegungen schlaffer geworden waren. Sie bekam keine Luft mehr.
    Larry
ruderte nach unten und ließ langsam die Luft aus seinen Lungen. Er mußte so
schnell wie möglich eingreifen, wenn Morna noch eine Chance haben sollte.
    Die
anderen hatten einen beachtlichen Vorsprung. Nur zentimeterweise schob sich
Larry näher. Dann stürzte er sich auf den ersten Grünen, der Morna an den
Beinen nach unten zog. Der zweite klebte wie ein Auswuchs am Körper der
Schwedin. Breite Tangstreifen bedeckten ihr Gesicht, so daß es fast den
Anschein erweckte, als wäre sie ein Teil des grünen Körpers.
    Larrys
Faust traf mitten in jenen Teil des Wesens, wo er den Kopf vermutete.
    Der
Grüne ließ los. Seine Tangfäden flatterten im Auftrieb des Wassers. Er drehte
sich um seine eigene Achse, war wendig und flink und jagte wie ein
grüngestrichener Torpedo auf den Agenten zu, ehe der die Zeit fand, sich den
anderen vorzuknöpfen, der Morna das Leben schwermachte.
    Larry
wirbelte herum, als er registrierte, daß sich der andere seinem Rücken wieder
näherte. Er war schon dabei, in das Gespinst zu greifen, das Mornas Gesicht
bedeckte, als zahllose Tangfäden ihn von hinten umschlangen.
    X-RAY-3
kämpfte verbissen. Die Fäden legten sich um seine Brust und drückten zu. Er riß
daran, versuchte darunter wegzutauchen. Aber das mißlang. Der andere Grüne sank
mit Morna weiter in die Tiefe und näherte sich einer dunklen, von Meeresflora
bewachsenen Stelle, die wie ein Loch im Boden aussah.
    Larry
machte eine halbe Drehung nach links.
    Er
hatte die Augen weit geöffnet, damit ihm nichts entging. Alles rundum war
dunkelgrün bis schwarz.
    Hart
schlug er zu. Beide Hände hatte er noch frei. Der weiche, schwammige Körper
zuckte, wich aber nicht zurück, drängte sich immer dichter an ihn heran. Larry
hielt die Luft an, um jedes Quentchen Sauerstoff, das er noch in den Lungen
hatte, auszunutzen. Da schlangen sich andere Tangfäden wie zähe Fangarme um
seinen Hals. Er riß beide Hände hoch und sah in der Tiefe Morna mitsamt ihrem unheimlichen
Entführer in dem schwarzen Loch verschwinden. Sauerstoffblasen stiegen von dort
auf.
    X-RAY-3
hatte das Gefühl, als
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