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105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens
Autoren: Larry Brent
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befaßt. Und deshalb habe
ich dich geholt. Dies soll der Höhepunkt deines Lebens sein, in dem du zu sehen
bekommst, was daraus werden kann, wenn es unkontrolliert geschieht. Und du
sollst auch sehen, was daraus werden kann,
wenn menschlicher Geist die Vorgänge steuert. Da…“, er deutete auf die
Mattscheibe, auf der das Innere der Kugel zu sehen war. Doreen Haskins schwamm
noch immer darin. Aber jetzt wurde das Wasser langsam abgepumpt und die obere
Hälfte des Kuppelraums war wieder mit Sauerstoff angefüllt.
    „ … sie wird… vielleicht Eva Nummer zwei werden. Marianne
hat fünf Kinder auf die Welt gebracht. Sie sind alle männlich. Ich habe von der
Verantwortung gesprochen, die mir auferlegt wurde. Es geht darum, dieses
Naturexperiment nicht im Sande versickern zu lassen.
    Wir
brauchen Frauen. Sie sollen so sein wie Marianne, schön, hochgewachsen, blond.
Das ist mein Idealbild.“
    „Aber
was nützt dir dieses Idealbild, wenn du sie so verschandelst?“ stieß Maron
hervor.
    „Ich
sehe eine Schönheit in ihnen, die du niemals erblicken wirst.“
    „Du
holst sie, und du tötest sie, das ist alles. Dein hauseigener Friedhof sagt
dies doch aus.“
    „Du
bist neidisch. Du bist die treibende Kraft gewesen, ohne es zu wissen, aber ich
werde etwas Neues schaffen, das es bisher niemals gegeben hat. Ich hoffe, daß
Doreen Haskins überlebt und die Mutter von Nachkommen wird, die diesen Kreis
erweitern und lebensfähig halten. Außerdem…“
    Da
blitzte das rote Warnlicht auf der Armaturenanlage auf.
    Roussy
warf den fransigen Kopf herum, und die kleinen, feuchtschimmernden Punkte in
dem seegrünen Gespinst blickten unruhig.
    Alarm.
    Armand
Roussy schob seinen unförmigen Körper über den glatten, feuchten Boden. Aus dem
Seetanggewirr lösten sich kleine Muscheln, die sich dort festgesetzt hatten,
und ihre Schalenpanzer klapperten auf dem harten Untergrund.
    Roussy
stieß die Tür auf und rutschte nach draußen.
    Es
mußte etwas so Ungewöhnliches eingetreten sein, daß er in der Eile vergaß, die
Tür jenes Raums zu sichern, in dem Gilbert Maron zurückblieb.
     
    ●
     
    Wie
ein Geier stieß der dunkle Schatten herab.
    Larry
Brent ahnte die Bewegung mehr, als daß er sie sah. Das Wasser um ihn herum
geriet in heftige Bewegung. Der Unheimliche aus dem Meer preßte gurgelnd die
Luft zwischen dem Tanggewirr hervor. Der Griff um Larrys Hals lockerte sich,
und wie Spinngewebe flatterten die grünen Fäden in die Höhe.
    Eine
dunkle Wolke hüllte das Wesen ein.
    Wie
durch einen Schleier nahm Larry die Gestalt wahr, die sich wie ein Raubvogel
auf den Meeresbewohner stürzte. Ein Messer blitzte auf, eine Wolke aus Blut
quoll aus dem Tangknäuel.
    Larry
war benommen. Er wußte nicht mehr, wo oben, wo unten war. Er stieß sich ab.
Rundum versank das Meer vor seinen Augen in Schwärze. Er fürchtete, jeden
Augenblick die Besinnung zu verlieren.
    Dann
stieß sein Kopf wie ein Geschoß über die Wasseroberfläche.
    Luft!
Er prustete, spie Wasser aus, hustete und krümmte sich wie in einem Krampf.
Erschöpft hing er im Wasser, pumpte gründlich Luft und tauchte wieder unter. In
seiner unmittelbaren Nähe trieb ein Körper in die Höhe. Die Augen des
dunkelhäutigen Mannes waren weit aufgerissen.
    Kuamo!
    Das
Messer, mit dem er dem Tangwesen zu Leibe gerückt war und damit Larrys Leben
gerettet hatte, steckte zwischen seinen Schulterblättern.
     
    ●
     
    X-RAY-3
zog die Leiche des jungen Mannes auf das Atoll und tauchte erneut.
    Steil
stieß er nach unten.
    Einige
abgerissene Tangfäden, die sich wie selbständige Lebewesen zuckend durch das
aufgewühlte Wasser bewegten, kamen ihm zwischen die Finger.
    Er
schüttelte sie ab.
    Auf
einem scharfkantigen Korallenfelsen lag der tote Seebewohner wie ein unförmiger
Sack. Und unten, wo das dunkle Loch in den Vulkansockel führte, sah Larry einen
Schemen untertauchen. Er drückte sich nach unten.
    Dort
war auch Morna verschwunden.
    Gab
es eine Luftblase im Innern des Atollsockels?
    Larry
mußte unter einer vorspringenden Wand hinwegtauchen, dann befand er sich in
einem Schacht. Es gab hier nur noch eine Möglichkeit: wieder senkrecht nach
oben zu steigen. Larry beeilte sich. Seine Luft wurde schon
wieder knapp. Er hoffte, daß seine Vermutung stimmte. Andernfalls mußte er auf
dem schnellsten Weg umkehren.
    Was
dann aus Morna wurde, daran wollte er gar nicht denken. Seine Vermutung
stimmte!
    Er
tauchte auf und blickte über eine schwarze Felseninsel hinweg, die
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