Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
K APITEL 1
     
    Sieg
     
     
    Die Tybor-Ebene erstreckte sich weithin. In der Morgensonne funkelte das grüne Gras mit den Tautropfen wie Saphire. Da die Ebene zwischen den hyborischen Königreichen Aquilonien, Nemedien und Ophir lag, war sie schon immer ein leichter, aber gefährlicher Verbindungsweg zwischen den dreien gewesen. Nur einige Büsche und einzelne ausladende Bäume unterbrachen die weite, ebene Fläche.
    Das üppige Grün bildete einen strahlenden Hintergrund für die Armeen, die jetzt schnell in Stellung gingen. Ihre bunten Reihen formten farbenprächtige Muster auf seiner Oberfläche. Es sah aus, als habe man bunt bemalte Figuren auf einem mit grünem Boi bezogenen Tisch aufgestellt.
    Die Truppen, die jetzt in doppelter und dreifacher Formation Aufstellung nahmen, waren die Streitkräfte mächtiger Nationen. Da waren die Legionen des kaiserlichen Ophir mit ihren weiten blauen Umhängen: Marschierende Fußtruppen, Streitwagen und Ritter hoch zu Roß bildeten die südliche Linie. Ihre blank geputzten Speerblätter und spitzen Helme blitzten wie dahinziehende Sternbilder in der frühen Sonne. Begleitet von den schrillen Tönen der Rohrpfeifen bezogen sie neben ihren Verbündeten Stellung.
    Diese trugen unauffälligere Erdfarben, wie Grau und Braun, doch ihre Rüstungen rasselten laut, als sie unter Trommelwirbeln mit abgezirkelten Bewegungen dahinmarschierten. Unter den Zobelbannern Nemediens drängten sich die dunkleren Armeen. Sie nahmen in der Schlachtordnung den Platz ein, den ihr Königreich auf der Landkarte hatte: An Ophir grenzend nach Norden hin. Dicht geschlossene Lanzenreihen und Hellebarden bildeten einen, den Tod verheißenden Stahlzaun, der nach Westen gerichtet war, während die Sonne ihre Rücken wärmte. Eine Phalanx von Rittern in schimmernden Rüstungen mit Lanzen, an denen Trauerschleifen hingen, umrundete im Zentrum den alten König Balt. Er war eine beeindruckende Gestalt, mit grauem Haupthaar und eisgrauem Bart.
    Balt war untersetzt, aber kräftig. Er saß in seinen alten, traditionellen Lederbeinkleidern, die mit Metall besetzt waren, auf einem silbergrauen Schlachtroß. Den glänzenden Helm hielt er unterm linken Arm. Er hatte sich vom kämpfenden Offizier in der Eisernen Legion des Kaiserlichen Nemediens mühsam emporgearbeitet. Im Lauf dieser harten Jahre hatte er das graue Metall des Helms und der Buckeln auf der Rüstung mit reinem Gold überziehen lassen. Neben ihm hielt ein berittener Knappe seinen mächtigen Schild empor, dessen kampferprobtes Eisen ebenfalls mit weißen und gelben Goldornamenten verziert waren. Die beiden kontrastierenden Farben waren überaus kunstvoll zum königlichen Wappen Nemediens verarbeitet: Ein Greif mit scharfem Schnabel und Klauen. Immer wenn die Sonne auf den Schild fiel, erstrahlte er wie ein Leuchtfeuer.
    König Balts Gefolge bewegte sich in sicherer Entfernung hinter der Vorhut der nemedischen Speerträger durchs kniehohe Gras nach Süden. Sein Ziel war eine andere Enklave von edlen Herren, die hinter einem Schutzwall aus schimmernden Rüstungen und Streitwagen standen. Das war die Elitegarde des jungen Lord Malvin. Er war der fähigste General Ophirs und ein selbsternannter Despot.
    Noch hatte Malvin nicht gewagt, sich zum König zu krönen – vielleicht war er nicht sicher, ob die Königswürde nicht eine Stufe unter der eines Lords stand. Nichtsdestotrotz beanspruchte er ganz offen die riesige Nation Ophirs und einige Nachbarländer, darunter einen Teil dieser Ebene, wo jetzt die verbündeten Armeen aufmarschierten. Bei seinen territorialen Gelüsten konnte Malvin mit eifriger Unterstützung – oder mißmutiger Duldung – aller Herzöge, Barone, Grafen und Adligen Ophirs rechnen, deren Familienwappen die Schilde und Banner seiner Streitkräfte zierten.
    Malvin saß auf einem weißen Streithengst, der ganz in eine silberne Rüstung gehüllt war. An Zügel und Zaumzeug flatterten lange blaue Bänder. Der junge Herrscher trug eine kostbare Rüstung. Sie war so gut gearbeitet, daß sie ihm große Bewegungsfreiheit ließ. Mit weit ausholenden Gesten feuerte er seine Mannen an. Seine Rüstung war stumpf, ohne jede Verzierung oder Schmuck, genau das Richtige für einen Befehlshaber, dessen Truppen sich einen Namen als die schnellsten und fähigsten Soldaten der Welt machten.
    Der junge Lord hatte bei seinem jetzigen Gebietsanspruch mit Balt, dem Nachbarn im Norden, gemeinsame Sache machen können. Beide Herrscher wollten gern eine schöne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher