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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse
Autoren: Leonard Carpenter
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Scheibe von diesem üppigen Weideland abschneiden und sie als saftigen Teppich vor die Türschwelle ihrer mächtigen Domänen legen. Malvin rückte das Visier zurecht und erwartete ruhig das Kommen des älteren Monarchen. Erst in letzter Minute trieb er seinen Hengst mit lautem Schrei an und preschte durch sein Gefolge, um Balt mit brüderlichem Handschlag zu begrüßen.
    Die Begegnung der beiden war ein prachtvoller Anblick. Die nobelsten Wappen zweier großer Königreiche vermengten sich wie buntes Konfetti. Freudenschreie wurden laut. Klingen blitzten in der Luft. Der Klang von Trommeln und Pfeifen stieg zum blauen Himmelszelt hinauf. Der Freudentaumel breitete sich wie eine Woge aus und erfaßte auch die Truppen am Rande. Aus den Reihen der shemitischen Bogenschützen, die im Sold der Alliierten standen, hörte man Jubel, ebenso aus der bunt zusammengewürfelten Schar der Speer tragenden Bauern, die so groß war, daß sich ihre Nachhut im Morgennebel verlor.
    Die Phalanx war prächtig, ihr Ziel glorreich. Nur ein Hindernis gab es bei dieser Mission. Es bestand aus der Armee in Rot, Schwarz und Grün, die sich auf der Gegenseite formierte.
    Diese Streitkräfte bildeten nach Westen eine Kette über die Ebene. Sie hatten den Tybor-Fluß im Rücken. Kampfgestählte aquilonische Legionen aus den königlichen Garnisonen Shamar und Tarantia standen dort. Hoch gewachsene Gundermänner waren im Eiltempo von den kalten Marschlanden im Norden herbeimarschiert. Bossonier in waldgrünen Wämsern hatte man von der piktischen Grenze nach Osten beordert. Sie zählten etwa zweitausend Reiter und zwölftausend Mann zu Fuß. Aber ihre Waffen vermehrten den Wald aus Speeren und Hellebarden, die Büsche aus Pfeilfedern und die blitzenden Wogen der scharfen Schwerter nicht mehr nennenswert, die über Nacht auf der Tybor-Ebene aufgetaucht waren.
    Die aquilonischen Offiziere warteten im Sattel ziemlich an der Spitze ihrer Truppen. Ihre Rosse scharten sich um ein einziges goldenes Banner, unter dem ihr legendärer Befehlshaber, König Conan, finster dreinschaute. Er war von Geburt kein Aquilonier, sondern ein muskulöser Barbar aus dem Norden mit blauschwarzer Mähne. Auf dem pechschwarzen zamboulischen Streithengst Sheol war er eine eindrucksvolle Erscheinung. Roß und Reiter trugen beide die schimmernde ebenholzschwarze Rüstung der Schwarzen Drachen, der Elite-Palastwache Conans.
    Nach nüchterner Einschätzung erfahrener Männer war Conan nicht jemand, der sich ein beträchtliches Stück aquilonischer Erde aufgrund eines fast vergessenen territorialen Anspruchs wegnehmen lassen würde – auch nicht angesichts des schurkischen Bündnisses zweier Nachbarn im Osten. Obgleich seine Armee der seiner Feinde zahlenmäßig unterlegen war, stand sie kampfbereit da. Das wurde sogleich deutlich; denn Conan wählte den Augenblick, als sich die beiden feindlichen Herrscher begrüßten, um sein Breitschwert hoch in die Luft zu schwingen und das Kommando zu brüllen: »Attacke!«
    Wütender Trompetenschall bekräftigte seinen Befehl und verkündete den ersten Streich dieses Kriegs: Ein Pfeilhagel aus vorderster aquilonischer Linie. Die Geschosse flogen gebündelt empor, beschrieben einen steilen Bogen unter der Sonne und stießen hungrig auf die ersten Hellebardenträger Ophirs und Nemediens hinab.
    Auch wenn einige Pfeile ihr Ziel verfehlten oder an den feindlichen Schilden abprallten, zeigte sich wieder einmal die legendäre tödliche Genauigkeit der bossonischen Langbogenschützen: Große Lücken klafften auf wunderbare Weise in den Reihen der Feinde. Überlebende krümmten sich und flohen nach hinten. Der plötzliche tödlich gefiederte Regen hatte für große Verwirrung gesorgt.
    Ein zweiter, nicht ganz so gleichmäßiger Pfeilhagel zischte durch die Luft. Gleich darauf ein dritter. Dann erfolgte die erste Angriffswelle der aquilonischen Ritter. In dem Augenblick stellten die Bogenschützen ihre Bemühungen ein, damit sie nicht die eigenen Männer trafen. Die Ritter waren erfahrene Krieger aus der Provinz Poitain. Sie galoppierten an der Seite verwegener tarantischer Adliger auf edlen Rossen mit prächtigem Zaumzeug durch die engen Gassen, welche die Bogenschützen ihnen öffneten, um sich auf den Feind zu stürzen. Ihre Rüstungen waren schwer, trotzdem wurden die Reiter immer schneller. Unter dem Donnern der Hufe erbebte der ganze Boden vor den Augen der Betrachter.
    Jetzt erhielten die shemitischen Bogenschützen auf den Flanken der
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