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105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens
Autoren: Larry Brent
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Morna wie eine zerbrechliche Puppe auf den Armen. Auch die Schwedin
hatte ein Atemgerät.
    Ein
Knopfdruck. Alles lief mit einer schrecklichen Präzision ab. Den Männern war
die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Ein winziger Rechenfehler und keiner
würde mit dem Leben davonkommen. Wenn die Bombe früher zündete, waren sie
verloren.
    Aber
das Risiko mußten sie eingehen.
    Die
Luke klappte zu und automatisch strömte Wasser in die Schleuse. Sekunden
verstrichen. Endlos lang kam es ihnen vor. Das Rauschen des hereinströmenden
Wassers schien überlaut zu sein.
    Randvoll
war die Schleuse - wieder war eine Minute verstrichen.
    Noch
drei.
    Die
Klappe unten schob sich auseinander. Das freie Meer. Sie glitten hinein und mit
langen Schwimmbewegungen tauchten sie unter dem langen, schwarzen Leib der Discovery weg.
    Vorbei
an Korallenbauten und schwarzem Fels ging es steil empor.
    Sie
erreichten das Luftloch, in dem die Discovery seit fünf Jahren vor Anker
lag. Nur ein einziges Mal hatte sie eine größere Reise unternommen: nach
Südfrankreich, durch den Pazifik und das Mittelmeer, um Armand Roussy zu seiner
späten Rache zu verhelfen.
    Auch
dies wußte X-RAY-3 von Thomas Gainsborogh.
    Roussy
hatte das U-Boot selbst gesteuert.
    Gilbert
Maron war aus der Nähe von Sete entführt worden.
    Was
aus ihm geworden war, wußte niemand.
     
    ●
     
    Sie
liefen über das Plateau. Auf Schwimmflossen hatten sie verzichtet, um schneller
laufen zu können. X-RAY-3 übernahm die Führung. Zusammen mit der immer noch
betäubten Morna sprang er in das hochaufspritzende Wasser.
    Schwarz
und steil türmten sich die Felswände ringsum auf. Wie eine Röhre ragte der
Stollen in den Vulkansockel. Larry Brent schwamm nach oben und zog die Schwedin
hinter sich her. Hinter ihnen folgten die drei Wissenschaftler aus der Discovery .
     
    ●
     
    Das
Schweißgerät zischte. Die Funken sprühten nach allen Seiten. Armand Roussy
arbeitete selbst daran, das Schloß auf dem schnellsten Wege herauszuschweißen.
    Dann
war es so weit.
    Er
trat gegen die Tür, diese flog nach innen.
    „Ein
Geheimgang!“ gurgelte Roussy, der sofort die Situation erkannte.
    „Sie
haben uns überlistet und…“
    Ein
Blitz. Ein glutender Feuerball hüllte sie plötzlich ein. Es krachte und barst.
Der Stahlleib der Discovery zerriß. Der Rest an Energie, der noch
vorhanden war, reichte aus, um im Umkreis von einer halben Meile das Meer
aufzuwühlen, den Fels und die Korallengärten empfindlich in Mitleidenschaft zu
ziehen. Die fünfzig Meter vom Mutterschiff entfernt im Wasser ruhende Taucherkugel wurde gegen die Felswand
geschleudert und platzte wie eine überreife Frucht auf. Was dort herausfiel
waren dunkle Stücke, die Ähnlichkeit mit verkohltem Fleisch hatten.
    Armand
Roussy und seine vier Söhne wurden von der Detonation zerrissen.
     
    ●
     
    Ein
Mann hatte behauptet, Urlaub auf Tahiti machen zu wollen.
    Er
war im Morgengrauen auf einem motorisierten Fischkutter unterwegs zu einem der
kleinen Atolle. Dieser Mann hieß Jean Bourmant.
    Er
hatte einen eingeborenen Fischer beauftragt, mit ihm die Inselwelt zu
durchforsten. Im Morgengrauen fischten sie einen Mann aus dem Wasser, der
völlig erschöpft war.
    Er
trug ein Atemgerät, aber die Flaschen waren leer.
    Jean
Bourmant traute seinen Augen nicht, wen er gemeinsam mit dem Fischer an Bord
zog.
    Es
war Professor Gilbert Maron.
    Das
Schicksal mischt manchmal seltsam die Karten.
    Was
er nie für möglich gehalten hätte, trat auf eine Weise ein, die ihn
schockierte.
    Bourmant
fand Maron mitten im Pazifik, und der Professor erzählte mit schwacher, aber
glücklicher Stimme eine Geschichte, die sich anhörte, als wäre sie an den Haaren
herbeigezogen.
    Bourmants
Theorie wurde auf eine Weise bestätigt, die er ebenfalls niemals für möglich
gehalten hatte. Maron war ein Doppelmörder, er hatte Roussy und seine Frau
Marianne auf dem Gewissen. Aber in seiner Aussage, die einer Beichte nach zwanzig
Jahren glich, als bitte er um Vergebung, kam auch zum Ausdruck, daß Roussy und
Marianne zuerst den Plan gefaßt hatten, ihn aus dem Wege zu räumen. Er drehte
den Spieß um und schlug sie mit ihren eigenen Waffen.
    Gilbert
Marons Entführung klang wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht, und auch
seine ungewöhnliche Art der Flucht. Roussy hatte vergessen, die Tür
abzusperren. Maron hatte den Raum und die Notizen seines Widersachers
durchsucht und eine Skizze gefunden, die das Atoll, das Luftloch und den
Schacht, die ruhende
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