Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1001 - Der Alptraum beginnt

1001 - Der Alptraum beginnt

Titel: 1001 - Der Alptraum beginnt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht mehr so dunkel vor. Jemand war dabei, die Schwärze zu durchdringen. Dieser dunkle Vorhang wurde wie von unsichtbaren Händen in die Höhe gezogen und bekam zunächst eine andere Farbe.
    Aus dem Schwarz wurde ein Grün!
    Ein tiefes, ein dunkles Grün, in das jedoch Helligkeit hineingeriet, aber nicht bei mir aufstrahlte, sondern von der anderen Seite des Vorhangs her, wo für mich nicht sichtbare Lampen standen. Zumindest nahm ich das an.
    Ich kniete auf dem Boden. Wahrscheinlich schon etwas länger.
    Erst jetzt allerdings war ich mir dessen bewußt, und ich wußte auch, daß die Reise ihr Ende gefunden hatte.
    Ich war da.
    Ich war am Ziel.
    Aber wo?
    Mein Herz klopfte schnell. Es raste plötzlich. Ich merkte, wie ich wieder menschlich reagierte, denn ich spürte unter den Armen die Feuchtigkeit. Ich schwitzte. Auch meine Hände waren naß geworden, aber im Kopf hielt sich eine ungewöhnliche Leere.
    Ich wollte denken und natürlich herausfinden, wo ich mich befand, aber in der Umgebung hatte sich kaum ein Lichtschimmer gezeigt. Nur vor mir war es heller geworden.
    Ich kniete auf dem Boden und reckte mich etwas, um mich besser umschauen zu können. Die Umgebung würde nicht so leer bleiben, das wußte ich genau.
    Auch konnte ich atmen. Ich stellte fest, daß diese Luft mit der in meiner normalen Welt nichts mehr zu tun hatte. Sie war anders, möglicherweise auch frischer, und sie hatte auch einen anderen Geschmack oder Geruch.
    Ich kannte mich da aus.
    Aber war das Avalon?
    Mit dem Gedanken konnte ich mich komischerweise nicht anfreunden. Nein, das war nicht Avalon, diesen Geruch hatte ich auf der Nebelinsel noch nie wahrgenommen.
    Wenn nicht Avalon, wo dann?
    Ich mußte warten, weil ich davon ausging, daß man mich nicht grundlos irgendwo hatte landen lassen. Während dieser Reise mußten sich andere Kräfte um mich gekümmert haben, und sie hatten mich eben in dieses Gebiet geschafft.
    Ich war allein. Nichts in meiner Umgebung bewegte sich, aber das Schwert hatte ich nicht verloren. Ich mußte es immer festgehalten haben, nur jetzt war es mir aus den Händen gerutscht, vielleicht auch schon vorher, denn es lag rechts neben mir.
    Die Sonne ging auf.
    Der Eindruck konnte für mich entstehen, als es allmählich immer heller wurde. Aber es war keine normale Sonne, sondern ein grünlich schimmernder Ball. Zunächst noch verschwommen oder verwaschen, dann immer stärker und kräftiger hervortretend, aber trotzdem nicht den normalen Sonnenkreis bildend, denn dieses Licht war dabei sich zu verteilen und meine sichtbare Umgebung zu erhellen.
    Es gab diesen »Vorhang« nicht mehr. Dafür sah ich etwas anderes.
    Eine der Erde angeglichene Umgebung, wenn auch ohne Häuser, Straßen oder Verkehrsmittel.
    Ein Stück Natur.
    Reine Natur, denn sie war angefüllt mit einer sehr würzigen Luft.
    Ich hätte mir wirklich zehn Nasenlöcher gewünscht, um sie einzuatmen. In dieser knieenden Haltung wollte ich auch nicht länger bleiben, benutzte das Schwert als Stütze und stemmte mich in die Höhe.
    So hatte ich einen besseren Blick.
    Es war nichts zu sehen, doch ich merkte, wie sich mein Gesicht allmählich entspannte. Die Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, denn jetzt wußte ich, wo ich mich befand.
    Es war nicht Avalon.
    Irgend jemand, wer auch immer, hatte es geschafft, mich umzuleiten. Hinein in eine andere Welt, und damit hatte dieser Jemand auch Schicksal gespielt, weil ich davon ausging, daß ich nicht grundlos in dieses Reich hineingeraten war.
    In ein wunderbares Land.
    In ein Reich der Märchen, der Legenden. In das Gebiet zwischen Himmel und Hölle, dem die Menschen mal den Namen Fegefeuer gegeben hatten. In ein Land der gefallenen Engel, die dort zu Elfen und anderen Gestalten mutiert waren.
    Es hatte einen Namen.
    Es hieß Aibon!
    Der Gedanke war da. Das Wort ebenfalls. Gedanke und Wort wollten nicht mehr aus meinem Kopf verschwinden, und ich fühlte mich plötzlich glücklich.
    Aibon war mir nicht unbekannt. Ich hatte es schon oft erlebt. Ich hatte dort Kämpfe durchleiden müssen, aber auch Freunde gehabt, wenn ich mich in einer Region befand, die etwas Märchenhaftes ausstrahlte, was schon der große Dichter Shakespeare erlebt haben mußte.
    Ein kleines Wunderland.
    Aber ich war nicht Alice, sondern John Sinclair, ein Mensch aus Fleisch und Blut. Die Reise hierher hatte mir nichts anhaben können, denn ich fühlte mich wieder okay. Sogar so stark, daß ich mir Gedanken über die Neuerung machen konnte.
    Nein,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher