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1001 - Der Alptraum beginnt

1001 - Der Alptraum beginnt

Titel: 1001 - Der Alptraum beginnt
Autoren: Jason Dark
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das war sicherlich kein Zufall, daß man mich hier hatte landen lassen. Schicksal nannte man so etwas. Das Schicksal hatte mich unter seine Fittiche genommen und mir den neuen Weg gezeigt. So froh ich auch darüber war, in Aibon zu sein, ich kam trotzdem nicht damit zurecht, weil ich einfach nicht wußte, was ich hier sollte.
    Für mich war es wichtig, hinein in die Zeit des Königs Salomo zu reisen, um dort herauszufinden, was mit der Bundeslade geschehen war. Weshalb aber hatte es mich nach Aibon getrieben?
    An einen Zufall konnte ich nicht glauben. Da spielten andere Dinge eine Rolle, und allmählich machte ich mich mit dem Gedanken vertraut, nur eine Zwischenstation zu erleben.
    Von hier aus in die alttestamentarische Zeit?
    Da sah ich noch keinen roten Faden. Ich schaute mein Schwert dabei schräg von der Seite an, als könnte es mir eine Antwort geben.
    Aber die Klinge blieb stumm.
    »Okay, dann eben nicht«, sagte ich und nickte mir selbst zu.
    »Dann werde ich mich mal auf den Weg machen.«
    Ein Ziel brauchte ich nicht. Ich wollte mich einfach nur bewegen.
    Welche Kraft auch immer mich hergeholt hatte, sie würde sich irgendwann zeigen, damit ich endlich den Grund erfuhr.
    Es war hell genug, um die Umgebung absuchen zu können. Der nicht von Guywanos Dienern besetzte Teil Aibons war eben eine wunderbare Welt, wenn auch eine stille, wie ich hier wieder erleben konnte.
    Ich hörte nichts. Der Wind war eingeschlafen, und erst als ich ging, drangen die leisen Geräusche an meine Ohren. Das Rascheln der Grashalme, zum Beispiel. In Aibon war das Gras saftiger als auf meiner Welt. Es wuchs auch höher und sah grüner aus. Die Aibon-Natur war perfekt.
    In einem grünen Tal fand ich mich nicht wieder, eher am Rand einer Senke, die rechts von mir, wo sie in eine Schüssel mündete, mit Buschwerk bewachsen war.
    Linkerhand wuchs das Gras sehr bald höher und wurde noch von Farnen überragt. Zusammen bildeten sie so etwas wie einen Gürtel.
    Über ihn hinweg schauten die Kronen der nicht sehr hoch wachsenden Bäume. Man konnte die Gewächse auch als Niederwald ansehen, aber auch das gehörte zu Aibon.
    Die Wälder in dieser Welt bargen Geheimnisse. Geheimnisvolle Wesen durchzogen sie. Manche blieben mit den Beinen auf dem Boden. Andere wiederum flogen und sahen dann aus wie große Insekten mit menschlichen Körpern und durchsichtigen Flügeln, die sich so schnell und schwirrend bewegten, daß sie aussahen, als würden sie in der Luft stehen. Mutierte Libellen. Elfen, Gnome und auch die Feen, die auf wundersamen Pferden und Einhörnern hockten. Während ihres Rittes wurde sie vom Klang kleiner, gläserner Glocken begleitet. Auch wieder typisch für dieses wundersame Land in der magisch positiven Hälfte.
    In der anderen sah es anders aus. Dort spielte sich das genaue Gegenteil ab, denn sie stand unter der Kontrolle des mächtigen Dämons Guywano, der Tod und Zerstörung liebte und diejenigen zu Tode folterte, die er in sein Reich holte.
    Daran wollte ich nicht denken. Der Gedanke kam mir auch nicht, denn die normale Umgebung war für mich wichtiger. Ich hatte mich auch für die linke Seite entschieden, denn dort oben am Rand wollte ich den Weg fortsetzen. Nahe des Waldes und ebenfalls durch das dichte Unterholz schreitend.
    Es waren nur wenige, lange Schritte, die ich zurücklegen mußte.
    Dabei benutzte ich das Schwert als Stütze, dessen Spitze immer etwas in den weichen Boden einsackte, wenn der Druck zu groß wurde.
    Als der Wald mit seinen niedrigen, aber schon leicht ineinander verfilzten Bäumen vor mir lag, blieb ich stehen. Mein Blick war über das Unterholz hinweg zu der Front der Bäume geglitten. Dort suchte ich nach einer Bewegung.
    Zu sehen war nichts, aber zu hören.
    Raschelnde, huschende und mir flüsternd vorkommende Laute erreichten meine Ohren. Manchmal sah ich auch in den Kronen der Bäume die huschenden Bewegungen, wenn ein für mich fremdes Wesen von Geäst zu Geäst huschte, mal verschwand, dann wieder erschien wie ein schnell dahinfliegender Schatten, so daß ich nicht dazu kam, es genauer zu betrachten.
    Es war auch nicht nötig, denn es trat ein anderes Ereignis ein, auf das ich gehofft hatte.
    Ich hörte den Klang einer Flöte.
    Nur wenige Töne, diese aber melodisch gespielt, und da wußte ich, daß ich mich wirklich in guten Händen befand, denn in dieser Welt hatte ich einen Freund.
    Es war der Rote Ryan!
    Der Papageno von Aibon. Ein Mann, dessen Haar wie rote Wolle schimmerte, der hier
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