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098 - Horrortrip ins Tal der Toten

098 - Horrortrip ins Tal der Toten

Titel: 098 - Horrortrip ins Tal der Toten
Autoren: Jens Orlik
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Henry versprach sich davon nichts. Korniff war schlau, bärenstark, bergerfahren und in dieser Gegend zu Hause. Aber wohin wollte er?
    Henry blieb auch diese Nacht noch im Schloß, schlief traumlos und tief. Am nächsten Tag trafen Wissenschaftler ein. Mit Geigerzählern suchte man die Toten ab, dann den Boden. Man stellte fest, daß sich das Gestein im Laydelltal verändert hatte. Dem ersten Anschein nach war es Gesteinsproben ähnlich, die man vom Mond besitzt. Alle Toten wiesen eine enorm hohe radioaktive Strahlung auf.
    Roussands Theorie von der kosmischen Strahlung blieb unwidersprochen. Zumindest konnte niemand etwas Einleuchtenderes anbieten.
     

     
    Mittags ließ sich Henry aus dem Tal fliegen. Um sieben Uhr abends landete er auf dem Pariser Flughafen Orly. Woher die Reporter erfahren hatten, daß er kam, mochte der Himmel wissen.
    Seine Erlebnisse verkaufte er einem Zeitschriftenverlag. Sie enthielten viele Details, die nur er und keiner der übrigen Horror-Tour-Teilnehmer erlebt hatte.
    In den nächsten Tagen verfolgten Henry nicht nur die Presseberichte über den Horrortrip ins Tal der Toten, wie eine Zeitschrift das Geschehen in Laydell überschrieben hatte. Vor allem interessierte ihn die Fahndung nach Jonas Korniff. Aber von dem fehlte jede Spur. Mit Fährtenhunden suchte man Berge und Täler ab. Ohne Erfolg. Der einzige ungewöhnliche Vorfall in jener Gegend war der Diebstahl eines Personenwagens, der Campern gehörte, einsam geparkt gewesen war und zwei Tage später, ausgebrannt bis auf die Karosserie, in einer Schlucht nahe dar Schweizer Grenze gefunden wurde. Ob Korniff ihn benutzt hatte, ließ sich nicht feststellen. Er blieb verschwunden.
     

     

Ihr Auto, das man für selbst gebastelt halten konnte, aber sechsfarbig bemalt war, hatte schnaufend bis Courtenay durchgehalten.
    Nördlich davon, nahe einem buchenumstandenen Rastplatz, gab die Halblitermaschine den Geist auf.
    Eine Gelegenheit für die führerscheinlose Mary – sie kam aus Hannover und war auf Maria getauft – sich hinter das Lenkrad zu setzen.
    Frederic – zu Hause wurde er Fritz gerufen – schob im Schweiße seines Angesichts.
    Zum Glück stand die warme Herbstsonne Frankreichs schon hinter den Hügeln. Bis Paris, soviel war klar, würden es die beiden heute nicht mehr schaffen.
    „Paß doch auf!“ keuchte er. „Wir sind auf der Autobahn.“
    „Du schiebst zu schnell.“
    „Lenk zum Rastplatz. Zum Rastplatz, verdammt! Bis Paris schiebe ich dich nicht.“
    Mary peilte die Einfahrt an. Trotz geschnittener Kurve hätte sie es um ein Haar nicht geschafft.
    Was Frederic keuchend brüllte, riß ihm der Fahrtwind von den Lippen.
    Endlich knirschte der Sand unter den Pirellis ohne Profil.
    Mary trat auf die Bremse, und Frederic prallte mit dem Schädel ans Heck.
    Außer Atem setzte er sich auf den Asphalt, zu erschöpft um zu wettern.
    In der Dämmerung schwiegen die Vögel nur einen Moment, fielen dann wieder in ihr Abendlied ein.
    Mary stieg aus und putzte ihre Nickelbrille. Sie trug die gleiche Frisur wie Frederic und den gleichen tarngrünen Parka.
    Nur ihre Jeans hatten ein paar Löcher weniger.
    „Autofahren lerne ich noch.“
    „Nie!“
    „Doch. So schwer ist das gar nicht.“ „Nie!“
    „Aber dann“, meinte Mary unbeirrt, „sollte es ein richtiges Auto sein.“
    „Wie?“
    „So was wie der rote Porsche dort drüben.“
    Nur der Porsche und das Pannenwägelchen standen auf dem Rastplatz.
    Zur Autobahn bildeten Bäume einen Wall.
    In der Einfahrt hörte man das Zischen vorbei sausender Wagen.
    Hier war es still. Alles war eingehüllt ins braune Licht der Abenddämmerung. Fast weihevoll, dachte Mary. Wie schön der Herbst in Frankreich ist. Himmel, wären wir erst in Paris. Ich muß diese Stadt sehen.
    Was so ein Porsche wohl kostet, dachte sie, schob die Bügel der Nickelbrille über die Ohren und schlenderte über den staubigen Asphalt.
    Der Porsche stand weit hinten.
    Als sie sich dem Wagen näherte, sah sie, daß der einzige Insasse ein Nickerchen machte. Eine Frau.
    Ob ich mal frage, was der Schlitten kostet? Ach, ist ja sowieso Quatsch! Bezahlen können wir den nie.
    Sie war weitergegangen, wollte zum Rastplatz gehen, stutzte aber.
    Der Abend häkelte lange Schatten, doch auf kurze Entfernung reichte das Licht noch für Einzelheiten.
    Mary trat näher. Dann wurden ihre Augen so groß wie Untertassen.
    „Fritz!“ kreischte sie. „Fritz, um Himmels willen! Fritz, komm her!“
     

     
    Madeleine spürte den
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