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073 - Der Gehenkte von Dartmoor

073 - Der Gehenkte von Dartmoor

Titel: 073 - Der Gehenkte von Dartmoor
Autoren: Larry Brent
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Das präzisere heißt: ein
Geschäft mit dem Aberglauben! Verstehen Sie, hier wird ein erbarmungsloses und
schauriges Geschäft mit dem Aberglauben gemacht. Es geht um Totenfetische.
Überall gibt es Verbrecher, gerade unter den Großen und Reichen, die noch an
die Macht solcher gräßlicher Fetische glauben. Und Dartmoor liefert sie ihnen.
Durch Jahrhunderte hat man da und dort immer wieder mal Menschen umgebracht, um
Totenfetische zu erhalten. Hier in Dartmoor hat man sozusagen, so entsetzlich
das Wort klingen mag, einen Großbetrieb, einen Versandhandel daraus gemacht.
Ohne den mindesten Skrupel, ohne das geringste Erbarmen.«
    Der
Chiefinspektor ballte die Fäuste.
      »Larry, wir müssen jetzt handeln! Schluß
damit! Es ist mir klar, daß wir zu wenig Beamte haben. Ich werde noch heute
abend mit einem Taxi nach Princetown fahren. Man wird mir dort ohne weiteres
ein oder zwei Dutzend bewaffneter Wärter zur Verfügung stellen. Auch Inspektor
Pain ist dort.«
    Larry Brent
nickte. »Und ich bleibe hier.«
    »Ich schlage
vor, daß Sie inzwischen mit Inspektor Hollister und seinen Leuten eine
Überwachung von Parkinson Hall und dem Bahnhof organisieren. Setzen Sie sich am
besten gleich mit ihm in Verbindung.«
    »Einverstanden.«
    »Ich denke,
daß wir dann bald nach Mitternacht zuschlagen können.«
    »Wir können
wahrscheinlich nicht genug Leute haben, Edward. Wir müssen auch das
Antiquitätengeschäft dieses Mr. Simpson überwachen. Und vergessen Sie nicht
Sylvester Sarg! Er erwartet noch heute nacht Verstärkung aus Soho und wird dann
sehr rasch zuschlagen wollen. Was dann alles fällig sein wird, kann man sich
vorstellen. Wir müssen ihm entweder zuvorkommen oder ihn bremsen. Leider hat er
uns gegenüber einen erheblichen Vorteil.«
    »Und was ist
das?«
    »Er hat den
alten Professor in seine Hände gebracht. Der weiß mehr, als wir alle
wahrscheinlich ahnen. Dieser französische Colonel Malmaison, von dem er so oft
spricht – dahinter steckt etwas, glauben Sie mir!«
    »Halten Sie
ihn für den großen Drahtzieher?«
    »Das nicht.
Wahrscheinlich ist der alte Mann überhaupt nicht mehr zur Verantwortung zu
ziehen, aber er ist dennoch eine Zentralfigur. Ich fürchte, Mr. Sarg hat hier
eine gute Witterung bewiesen.«
     
    ●
     
    Doch die
Dinge entwickelten sich anders. Man hatte einen sehr wichtigen Mann übersehen.
    Larry Brent
fuhr zu Inspektor Hollister. Anhand der Landkarte, die an der Wand seines Büros
hing, besprach er mit dem Beamten die Situation. Es zeigte sich, daß der Inspektor
an diesem Abend nur noch über vier Männer verfügte. Die Wache an den Baggern im
Whirlpool mußte unbedingt regelmäßig abgelöst werden.
    »Ich stehe
selbstverständlich auch zur Verfügung«, sagte Larry Brent. »Der Chiefinspektor
wird inzwischen in Princetown Verstärkungen organisieren.«
    »Dann schlage
ich folgendes vor, Mr. Brent: Wir postieren meine Leute am Bahnhof, und Sie und
ich übernehmen die Überwachung von Parkinson Hall.«
    »Grundsätzlich
einverstanden. Aber was machen wir mit dem Antiquitätenladen von George
Simpson?«
    »Ich weiß
nicht, ob er tatsächlich so wichtig ist. Aber wenn Sie es wünschen, dann hätte
ich einen Vorschlag zu machen. Ich habe da einen jungen, tüchtigen
Polizeianwärter. Er hat ein paar Tage Urlaub. Er kommt bestimmt, wenn ich ihn darum
angehe. Der sollte für den Laden von Simpson genügen. Es geht ja im Augenblick
vor allem darum, die Bewegungen der Bande laufend unter Kontrolle zu haben.«
    Larry Brent
verabredete mit Inspektor Hollister, ihn kurz vor Anbruch der Dunkelheit mit
seinem Wagen abzuholen und dann mit ihm nach Parkinson Hall zu fahren.
    Im Hotel
Victoria war Chiefinspektor Higgins nicht mehr da. Er hatte nur einen kurzen
Brief hinterlassen.
    »Dear Larry,
ich fahre schon jetzt nach Princetown. Inspektor Pain rief mich eben an. Er tat
sehr geheimnisvoll und meinte, er könne mir über Telefon nicht sagen, worum es
gehe. Aber es sei sehr wichtig. Sie hören bald wieder von mir.«
    Vom Kirchturm
in Horne hörten sie es zweimal schlagen. Es war halb zehn.
    Larry Brent
und der Inspektor hatten es sich hinter einem Baumstamm des Parks bequem
gemacht. Von hier aus konnten sie im Licht eines Dreiviertelmondes die ganze
Vorderfront von Parkinson Hall übersehen, dazu die Auffahrt und das Tor.
    »Man könnte
den Eindruck haben, daß niemand im Schloß ist«, flüsterte Hollister, »man hört
nichts, man sieht nichts.«
    »Es ist
durchaus möglich, daß sie schon alle
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