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073 - Der Gehenkte von Dartmoor

073 - Der Gehenkte von Dartmoor

Titel: 073 - Der Gehenkte von Dartmoor
Autoren: Larry Brent
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es brenne auch nicht
bläulich wie die Irrlichter, sondern rötlich. Wohl aber hat der Mann durch
Experimente nachgewiesen, daß Schwefelwasserstoff und Phosphorwasserstoff, wenn
sie aus der Erde dringen, typische bläuliche Irrlichter bilden und sich an der
Luft selbst entzünden. Ja, und nun kommt der entscheidende Punkt für uns.«
    »Sie haben es
vorhin schon angedeutet.«
    »Ganz
richtig. Der Physiker behauptete nämlich, daß Phosphor und Schwefel vor allem
dort frei würden und sich mit dem Wasserstoff verbänden, wo Leichen im Sumpf
liegen, tierische oder menschliche. Die Phosphor- und Schwefelverbindungen aus
dem Gehirn und dem Rückenmark sammeln sich in der Schädelkapsel an, die
schließlich unter dem Druck platzt, wobei die Gase entweichen, und irgendwann
entzünden sie sich.«
    »Sie nehmen
also an, Larry«, meinte der Chiefinspektor, »daß die Irrlichter, die Mr. Brown
gesehen hat, darauf schließen lassen, daß sich im Whirlpool Leichen befinden.«
    »Ich
unterstelle das als möglich… Was haben Sie denn, Mr. Brown?«
    Der Farmer
war bleich geworden. Er rang die Hände, und man sah ihm an, daß ihm in der
Erinnerung an das, was ihm über die Lippen wollte, ein Schauder über den Körper
lief. Mit heiserer Stimme sagte er: »Ich muß Ihnen ein Geständnis machen. Ich
habe nicht alles erzählt, was ich damals in der Nacht hier gesehen habe. Als es
hell geworden war und ich mit Jenny zurückfahren wollte, da sah ich… da sah ich…«
    »Nun?«
    »… da sah ich
dort drüben an den Bäumen drei Männer lehnen, und sie waren alle drei tot!«
    Sie
schwiegen. Dann faßte Larry Brent den Farmer leicht am Oberarm. »Warum haben
Sie das nicht sofort berichtet, Mr. Brown?«
    »Weil ich nur
einen Zeugen hatte, und der kann nicht reden. Meine Jenny. Man hätte es mir
bestimmt nicht geglaubt! Bedenken Sie, drei tote Männer! Ich habe es mir ja
selbst nicht geglaubt. Ich habe gedacht, daß ich in der Nacht da oben in meinem
Kopf etwas abbekommen habe. Jetzt fühle ich mich so erleichtert. Verstehen Sie
das?«
    Larry Brent
nickte nur. Der Chiefinspektor blickte mit verbissener Miene über die
grünbraune, blasige Fläche vor ihnen, die sich bis zum jenseitigen Gehölz
erstreckte.
    »Ich zweifle
jetzt kaum noch daran, daß wir vor einem schrecklichen Massengrab stehen,
Larry! Es sollte möglich sein, daß wir mit einigen Baggern vom Rand aus die
Oberschicht des Moores über größere Strecken freilegen. Die Toten liegen
möglicherweise nicht allzu tief.
    Oder halten
Sie es für richtiger, wenn wir ihren Mördern hier am Whirlpool eine Falle
stellen?«
    »Nein, das
wäre falsch, Edward. Sie sind zu sehr gewarnt. Es ist durchaus möglich, daß sie
nie wieder hierher zurückkehren. Dann warten wir umsonst und verlieren kostbare
Zeit. Es muß jetzt Schlag auf Schlag gehen.«
    Edgar Brown
fragte: »Und ich?«
    »Sie fahren
jetzt mit uns zurück. Sie gehen in Frieden nach Hause. Schweigen Sie! Gegen
jedermann. Niemand außer uns weiß, daß Sie die Toten gesehen haben. Und ich
glaube, Sie werden heute nacht bereits sehr viel besser schlafen…«
     
    ●
     
    Von
Fennermoor fuhr Larry Brent zum zweiten Bahnhof im Moor. Der Chiefinspektor
blieb im Dorf zurück. Er wollte versuchen, dort einige Bagger zu organisieren.
Außerdem wußte Larry Brent, daß Sylvester Sarg nie sprechen würde, wenn der
Chiefinspektor dabei war.
    Der erste
Bahnhof mit seinem elektrisch geladenen Drahtzaun erschien wiederum verlassen.
Vergeblich schaute Larry Brent, der langsam vorbeifuhr, nach einer Spur von
Leben aus. Nur die große Bahnhofsuhr an der Vorderfront des Gebäudes ging.
    Bald darauf
hielt Larry Brent vor dem zweiten Bahnhof. Auch er lag mit seinen schwarzen
Fensterhöhlen da wie tot. Aber X-RAY-3 spürte, daß er beobachtet wurde.
    Er blieb in
seinem Wagen sitzen und wartete.
    Plötzlich
drang aus dem Stationsgebäude eine krächzende Stimme an sein Ohr. Sie sang die
Marseillaise. Auf französisch…
    Schließlich
brach die Stimme mit einem meckernden Gelächter ab.
    Die Tür des
Stationsgebäudes öffnete sich. Sylvester Sarg kam heraus.
    »Es hat
keinen Sinn, Mr. Brent, so zu tun, als wenn hier niemand zu Hause wäre. Was
wollen Sie?«
    »Nur eine
Auskunft. Sie kannten doch den toten Mann auf dem Teufelspick?«
    Die Miene des
untersetzten Mannes wurde abweisend. Er bedachte sich einen Augenblick, dann
sagte er: »Es geht Sie nichts an, aber meinetwegen. Ja, ich kannte den, den sie
da gehängt haben.«
    »Und wer ist
es?«
    »Namen
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