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073 - Der Gehenkte von Dartmoor

073 - Der Gehenkte von Dartmoor

Titel: 073 - Der Gehenkte von Dartmoor
Autoren: Larry Brent
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als
erste!«
    Sarg drückte
ab. Man hörte keinen Knall und sah kein Mündungsfeuer. Man hörte nur ein kurzes
Pfeifen.
    Die Frau mit
dem Kupferhaar griff mit beiden Händen nach ihrem Kopf, schrie gellend auf und
sank leblos nach rückwärts.
    Sarg lächelte
X-RAY-3 zu.
    »Haben Sie
das gesehen, Mr. Brent? So tötet man Hexen! Gegen normale Kugeln sind die
gefeit. Aber nicht gegen den Zahn eines Toten. Man muß nur genau zielen und mit
einer Preßluftpistole schießen! Und nun zu Ihnen, werter Mr. Simpson!«
    Der
Antiquitätenhändler öffnete seinen Mund, aber kein Schrei entrang sich ihm.
    Dafür geschah
etwas anderes.
    Der alte
Professor, auf den niemand geachtet hatte, torkelte zwei Schritte in die Ecke
und griff nach der Peitsche, die dort lehnte. Dabei kam es mühsam über seine
Lippen: »Dafür hätte Colonel Malmaison Sie mit der Peitsche gezüchtigt!«
    Simpson
schrie: »Achtung, Professor, Sie sind nicht isoliert!«
    Es war zu
spät. Der alte Mann hatte mit dem Peitschenstiel nach der Maschinenpistole des
vollkommen überraschten Mr. Sarg geschlagen. Ein Blitz blendete sie. Sarg
stürzte auf die Knie und kippte nach vorn. Mit verkrampften Händen umklammerte
der Professor die Peitsche; sein Gesicht war schrecklich verzerrt. Dann fiel er
um, als hätte ihm jemand die Beine unter dem Leib weggerissen. Beide waren tot.
    Fassungslos
blickte George Simpson auf die Leiche seiner Frau. Niemand wagte etwas zu
sagen. Dann sah man, wie Simpson von der Sorge um seine eigene Sicherheit
gepackt wurde.
    Er winkte Mr.
Jonathan zu und sagte mit gebrochener Stimme: »Sehen Sie nach, wie es oben
steht!«
    Der große
Mann nickte und stieg in den Lift, nachdem er den toten Sylvester Sarg mit dem
Fuß beiseite geschoben hatte.
    Der
Antiquitätenhändler winkte dem Inspektor zu und beugte sich über seine tote
Frau. Sie hoben sie auf und legten sie in einen leeren Sarg.
    »Ich nehme
sie mit«, murmelte George Simpson. »Ich werde sie im Meer versenken.«
    Mr. Martin
wies auf die Angeketteten. »Und was geschieht mit denen da?«
    George
Simpson stierte sie mit blutunterlaufenen Augen an. Er hob einen Finger, der
zitterte, und wies nacheinander auf Larry Brent, den noch immer bewußtlosen Sir
Charles und den apathischen jungen Mann.
    »Es wäre ein
schöner Abschluß, sie alle drei nebeneinander auf dem Teufelspick aufzuhängen.
Zur Erinnerung an uns! Man würde noch in tausend Jahren von uns sprechen.
    Aber dafür
ist es zu spät geworden. Ich werde sie als letztes hier unten erschießen!«
    Sein Gesicht
verzog sich zur Grimasse.
      »Sie sollen sehen, Brent, daß ich human bin.
Ich werde es nämlich mit Ihrer eigenen Pistole tun. Sie haben doch eine. Lassen
Sie sehen!«
    Er trat an
X-RAY-3 heran, und hilflos mußte der Amerikaner es geschehen lassen, daß
Simpson seine Laserpistole aus dem Halfter zog. Er betrachtete sie.
    »Scheint
etwas ganz Exquisites zu sein. Diesen Pistolentyp kenne ich nicht. Um so
besser!«
    Er legte die
Laserwaffe hinter sich auf den Tisch. In diesem Augenblick kam Jonathan durch
die offene Stahltür.
    »Oben ist
alles ruhig. Was von den Gangstern noch lebt, scheint geflohen zu sein. Von den
Polizisten ist nichts zu sehen. Sie haben wohl den anderen Bahnhof gestürmt und
halten ihn besetzt.«
    »Dann tragt
jetzt die Koffer hinauf! Macht die beiden Autos startfertig! Und noch etwas,
spannt die Pferde aus und jagt sie ins Moor!«
    Eilig
begannen die Männer, das Fluchtgepäck in den Lift zu verladen. Auch die Waffen
und die Maschinenpistole von Sylvester Sarg nahmen sie mit. Inspektor Hollister
klemmte sie sich unter den Arm. Zuletzt faßten sie den Sarg mit der toten Frau
und trugen ihn durch die Stahltür.
    »Augenblick,
ich komme mit!« rief George Simpson. An der Tür drehte er sich um und rief
Larry Brent zu: »Ich bin in zwei Minuten wieder zurück. Es sind Ihre letzten
zwei Minuten!
    Legen Sie sie
gut an!«
    Er
verschwand.
    Mit aller
Macht warf sich Larry Brent gegen seine Ketten. Aufstöhnend ließ er sich
zurückfallen und schloß die Augen. Dann hörte er eine leise Stimme, ganz nah: »Aber,
Brent, ich lasse Sie doch nicht im Stich!«
    Es war
Chiefinspektor Higgins. Er stand vor X-RAY-3 und lächelte ihm zu. Dahinter sah
der Amerikaner das beruhigende Gesicht des schweigsamen Inspektor Pain.
    Der
Chiefinspektor griff nach der Laserpistole auf dem Tisch und steckte sie in das
Halfter an Larry Brents Schulter zurück.
    »Eine kleine
Überraschung für Mr. Simpson! Im übrigen, wir sind quitt,
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