Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
festsaugte, den Unterdrück schmerzhaft verstärkte. Sie schlug und trat um sich.
    Krakenarme?
    Sie fühlte die Saugnäpfe.
    Der Krake war hier!
    Wie er hereingekommen war, verstand sie nicht. Aber das Ungeheuer befand sich in ihrer Kabine, griff sie an, und das in tiefster Dunkelheit, sodass sie nicht einmal eine Chance hatte, sich richtig zu wehren. Sie konnte nur blindlings um sich schlagen und hoffen, dass sie dort traf, wo es dem Monster weh tat!
    Plötzlich glühte etwas vor ihr auf.
    Ein Auge…?
    Und im nächsten Moment spürte sie, wie sich um ihren Kopf ein unglaublicher Druck aufbaute. Nein, nicht nur um ihren Kopf - um ihre Seele!
    Sie begriff, was das bedeutete.
    Das Monster wollte sie zu einem Zombie machen wie Said!
    Sie schrie!
    Und niemand hörte sie…
    ***
    Niemand?
    Nicole glaubte, etwas zu hören. Aber sie war nicht ganz sicher. Sie spürte etwas Dunkles, das in einem Schrei mündete. Irgendwie war es eine Mischung aus Gefühl und Gehör. So etwas hatte sie noch nie zuvor erlebt.
    Aber sie hörte es nicht wirklich mit ihren Ohren. Es kam von innen, ohne dass sie begriff, wie.
    Sie hatte sich in der Gästekabine aufs Bett geworfen und Gedankenspiele durchgeführt, was mit Zamorra geschehen sein konnte, und ihr Ärger auf Munro und auch auf April war dabei nicht verflogen, sondern sogar noch stärker geworden. So närrisch es gewesen war, dass sie alle keinen anderen Weg gesehen hatten, als Zamorra tauchen zu lassen, so idiotisch war es jetzt, mit der Laserkanone Jagd auf den Kraken zu machen, als sei nichts geschehen!
    Jetzt aber sprang sie auf.
    Dieser Schrei, den sie fühlte - kam der nicht von nebenan?
    Aus der Nachbarkabine?
    Und erinnerte er sie nicht irgendwie an April?
    Nicole riss die Tür auf, war auf dem kleinen Gang, der nach vorn zur Kommandobrücke und achteraus zum Deck führte. Sie stieß die Tür der benachbarten Kabine auf, von der sie wusste, dass April darin logierte. Es war ein geräumiger, luxuriös eingerichteter Wohnkomplex. April lebte häufig für längere Zeit auf ihrem Schiff, und sie wollte es dabei so angenehm wie möglich haben.
    Aber von der Größe und der Einrichtung war nichts zu sehen.
    Da war nur Schwärze!
    Und etwas Unglaubliches, Düsteres, das jetzt den Gedankenschrei abdämpfte.
    Nicole wurde zurückgeworfen, ohne dass etwas sie berührte. Hinter ihr flog die Tür wie von selbst wieder zu.
    Sie taumelte gegen die Wand, presste die Hände gegen die Schläfen.
    Ihre Gedanken überschlugen sich, aber da war nichts, was sich begreifen ließ.
    Sie brauchte wertvolle, ewigkeitslange Sekunden, um das Durcheinander in ihrem Kopf wieder einigermaßen zu ordnen.
    Dann fuhr sie herum und eilte an Deck.
    ***
    Der Namenlose hatte sich nach etwas orientiert, das Magie in sich trug. So wie jener, der sich Zamorra nannte und der ihm entkommen war, der aber über kurz oder lang hier wieder erscheinen musste. Der Namenlose konnte zwei magische Ziele erkennen, und er entschied sich spontan, materialisierte und schlug zu.
    Er wollte die Seelenkraft, und er wollte die Magie!
    Damit wollte er seine eigene verstärken, um jenem Zamorra bei der nächsten Auseinandersetzung besser gewappnet begegnen zu können.
    Daher griff er nach diesem Wesen, um ihm die Seele und die magische Essenz zu rauben.
    Hier fand er weniger Widerstand.
    Immerhin mehr als bei jenem einfachen Fischer, doch dessen Seele zu nehmen, war hiergegen wie ein Hering gegen einen Lachs.
    Der Namenlose verstärkte den Druck.
    Er nahm kaum wahr, dass jemand hinzukam, er entfernte jenen einfach wieder, hielt ihn außen vor.
    Und kämpfte den Widerstand seines Opfers nieder…
    ***
    Nicole erstarrte. Sie sah Uniformen, und erst auf den zweiten Blick stellte sie fest, dass in einer der Uniformen Zamorra steckte!
    »Chéri?«, stieß sie hervor.
    Er sah sie an. Und da flog sie förmlich auf ihn zu und ihm in die Arme. »Bin ich froh, dass du da bist.« Dann küsste sie ihn lang und leidenschaftlich.
    Kapitän Ssallah starrte sie wegen dieser öffentlichen Zurschaustellung von Zuneigung missbilligend an. Seinen beiden Matrosen traten schier die Augen aus den Höhlen.
    Nicole beachtete sie nicht, doch dann holte sie die Realität wieder ein.
    Gefahr an Bord!
    In Aprils Kabine!
    »Zamorra!«, keuchte sie. »April -da ist etwas in ihrer Kabine! Etwas, das…«
    »Dämonisch?«
    Sie nickte.
    Er rannte schon los, warf ihr den Dhyarra-Kristall zu. Er selbst hatte ja das Amulett, und die beiden magischen Waffen vertrugen sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher