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0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster
Autoren: W.K. Giesa
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geändert, mit dem er den Silbermond unmittelbar vor seiner Zerstörung in die Gegenwart entführte und damit ein Zeitparadoxon hervorrief, das nur dadurch nicht mehr wirksam wird, dass sich der Silbermond erstens um 15 Minuten in die Zukunft versetzt befindet und zweitens in eine Traumwelt von Julian Peters eingeschlossen ist.«
    »Es war auch nicht Siebenauge selbst«, sagte Zamorra nachdenklich. »Oder - vielleicht doch. Es könnte sein, dass es sich um sein Pendant aus der Spiegelwelt handelt.«
    »Dann - dann…« Nicole stockte. »Moment, warte mal, Chef. Weißt du, was du da sagst?«
    »Es ist eine Vermutung«, sagte er. »Denn die Ähnlichkeit und auch die Macht, über die dieses Wesen verfügte, ist schon verblüffend. Vielleicht ist es tatsächlich der Spiegelwelt-Siebenauge vom Spiegelwelt-Silbermond.«
    »Stop, warte.« Nicole machte mit beiden Händen abwehrende Bewegungen. »Erstens müsste er einen Weg gefunden haben, aus der Spiegelwelt zu uns zu gelangen. Das funktioniert aber, wie wir wissen, nur mittels der Regenbogenblumen.«
    »Wie wir wissen«, sagte Zamorra. »Vielleicht wissen andere etwas anderes. Vielleicht gibt es andere Möglichkeiten. Das, was wir gesehen haben, schien mir eine Para-Spur zu sein.«
    »Was ist das?«, fragte April.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Genaueres darüber dürfte allenfalls Asmodis wissen. Er benutzt wohl zuweilen Para-Spuren. Wie das funktioniert? Keine Ahnung. Aber vielleicht gibt es damit tatsächlich eine Möglichkeit, die Spiegelwelt zu erreichen beziehungsweise sie zu verlassen.«
    »Unlogisch«, wandte Nicole ein. »Wenn das ginge, hätte Assi garantiert schon viel früher seinen Sohn Robert Tendyke aus der Spiegelwelt befreit!«
    »Wer sagt uns, dass, Asmodis selbst weiß, dass ein solcher Weg möglich ist? Das Siebenauge-Double dagegen wusste es, kannte den Weg hierher.«
    »Das heißt in letzter Konsequenz, dass auch noch andere den Weg kennen könnten und wir noch vorsichtiger sein müssen«, flüsterte Nicole erschrocken.
    Zamorra nickte.
    »Aber da ist noch etwas«, wandte Nicole ein. »Das ist der Silbermond selbst. Bei uns existiert er eigentlich nur, weil er sich in Julians Traumwelt befindet. Aber in der Spiegelwelt gibt es keinen Julian Peters, weil Robert Tendyke beziehungsweise sein dortiges Double Ty Seneca und die Peters-Zwillinge sich nie kennen gelernt haben und Uschi Peters also keinen Sohn von Robert zur Welt gebracht hat. Also kann es auch die Traumwelt nicht geben und damit auch nicht den…«
    »Wir können das nicht wissen. Vielleicht ist die Entwicklung des Silbermonds dort anders verlaufen. Es gibt ja durchaus einige elementare Dinge, durch die sich die Spiegelwelt und unsere voneinander unterscheiden. Es ist nicht alles gespiegelt. Vielleicht auch der Silbermond nicht, zumindest nicht in der exakten Form wie bei uns. Überleg mal - drüben ist böse, was hier gut ist. Wenn der dortige Silbermond nicht von den MÄCHTIGEN angegriffen wurde… wenn es keine Zerstörungen gab… ach, verdammt, bei dieser ganzen Diskussion können uns die Zungen aus dem Mund fallen, und wir kommen trotzdem zu keiner klaren Erkenntnis. Aber ich werde immer sicherer, dass dieser Krake vom Spiegelwelt-Silbermond stammt. Nun, er stellt kein Problem mehr dar. Schade nur, dass er uns nicht verraten hat, wie er hierher gekommen ist. Ich glaube nicht, dass wir diese düstere Zwischenwelt oder die Para-Spur rekonstruieren können.«
    »Ich bin auch nicht sicher, ob ich das will«, sagte April leise. »Ich bin froh, dass es vorbei ist. An einer Fortsetzung bin ich nicht unbedingt interessiert. Vor allem, wenn da auf dem Silbermond dunkle Druiden sind… Wer weiß, was die alles anrichten können, wenn man sie lässt.«
    »Wir werden jedenfalls künftig mit einer solchen Situation rechnen müssen«, sagte Zamorra. »Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir mit jeder Bedrohung, die wir ausschalten, zehn neue Gefahren hervorrufen. Hoffentlich wächst es uns nicht eines Tages über den Kopf.«
    Nicole trat zu ihm.
    »Bleib ruhig. Bisher sind wir noch mit allem zurecht gekommen.«
    »Aber noch nie hatten wir so viele Rückschläge und neue Bedrohungen wie in den letzten Jahren«, sagte er leise. »So viele Freunde sind gestorben… und so viele Feinde aufgetaucht… was, wenn es beispielsweise auch in der Spiegelwelt einen Kuang-shi gibt?«
    »Dann wird er da möglicherweise positiv sein.«
    »Trotzdem, es wird immer riskanter und bedrohlicher. Allein durch die
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