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0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster
Autoren: W.K. Giesa
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viel mehr Möglichkeiten, solchen Angriffen auszuweichen, als die Sterblichen ahnten. Allerdings machte ihm der Angriff jenes Zamorra zu schaffen, der mit einem Medaillon der Macht geführt worden war. Diese Waffe konnte dem Namenlosen, den Zamorra als Siebenauge bezeichnete, tatsächlich gefährlich werden.
    Deshalb hatte der Namenlose beschlossen, selbst aktiv zu werden.
    Er ging davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen diesem Zamorra und dem Schiff gab, das zweimal auf den Namenlosen geschossen hatte.
    Und als der Krake von den Bildschirmen des Schiffes verschwand, verschwand er nicht wirklich.
    Er war den Sterblichen schon viel näher, als die ahnten…
    ***
    Jemand klopfte an Zamorras Kabinentür. Er öffnete. Ein Matrose stand auf dem schmalen Gang. Einen Moment lang schien er nicht zu wissen, wie er Zamorra ansprechen sollte, bis der ihm mit einer Frage auf Arabisch zuvor kam. Das Gesicht des Matrosen hellte sich etwas auf.
    »Kommen Sie bitte an Deck. Ihr Schiff ist wieder aufgetaucht«, sagte er.
    Zamorra folgte ihm.
    Omar ibn Dhamarr erwartete ihn. Er streckte den Arm aus. »Da ist die SEASTAR, Monsieur. Wir funken das Schiff soeben an. Ich denke, wir werden uns ein wenig mit dem Kapitän unterhalten müssen. Was er da in unseren Gewässern angestellt hat, war nicht gerade - sagen wir mal, korrekt.«
    »Was hat er denn angestellt?«
    »Das Tauchmanöver«, sagte Dhamarr.
    »Ist das etwa verboten?«
    »Vielleicht versuchen Sie, es in meinen Gedanken zu lesen, Monsieur«, sagte Dhamarr spöttisch. »Dann brauche ich nicht jetzt schon mit Ihnen zu diskutieren, worüber wir mit dem Kapitän der SEASTAR reden wollen.«
    »Ich lese Ihre Gedanken nicht«, erwiderte Zamorra. »Ich bin kein Telepath, kein Hexer oder sonstwas, wie Ihr Kapitän annimmt.«
    »Und wie ich es auch annehme«, sagte Dhamarr. »Sehen Sie, Monsieur, wir befinden uns in einer Zeit politischer Instabilität. Al Qaidah hat uns mit den Anschlägen auf die Amerikaner sehr geschadet. Seither sitzen die USA uns allen irgendwie im Nacken. Man wirft uns vor, dass in Riyad und auch in Mekka Geldgeber, Finanzpartner und Unterstützer Osama bin Ladens sitzen. Wenn auch nur eine winzige Kleinigkeit passiert, kann es zu erheblichen politischen Verwicklungen kommen. Wir können nicht wissen, ob Ihr Schiff nicht terroristischen Zielen dient. Dann haben wir die Amerikaner endgültig am Hals.«
    »Saudi-Arabien und die USA sind doch Verbündete.«
    Der Stellvertreter des Kapitäns lachte leise. »Die USA haben einst auch Osama bin Laden unterstützt, so lange seine Ziele auch die Ziele der Amerikaner waren. Bündnisse - sie werden heute geschlossen und morgen gebrochen. Von der einen oder von der anderen Seite, was spielt es für eine Rolle? Das einzige, worauf der Gläubige vertrauen kann, ist Allahs Größe und Liebe. - Dieses Schiff, das tauchen kann, obgleich es nicht wie ein U-Boot aussieht, kann gefährlich sein. Es steht unter dem Schutz der ibn Saud, aber wir müssen vorsichtig sein. Vielleicht werden wir getäuscht?«
    Zamorra legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Der Kapitän der SEASTAR II ist Amerikaner. Er war früher unter anderem für den Geheimdienst tätig, ehe er Kapitän dieser Yacht wurde. Ich versichere Ihnen, dass er alles andere als ein Terrorist oder Sympathisant ist.«
    »Es ist nicht meine Entscheidung, Monsieur Zamorra«, sagte Dhamarr. »Es ist auch sicher nicht die Entscheidung Leutnant ben Ssallahs. Es gibt Befehle, die wir im Rahmen unserer Möglichkeiten ausführen müssen.«
    Zamorra nickte. »Ich verstehe das.«
    Währenddessen näherten sie sich der Yacht. Das Küstenwachboot lief mit halber Kraft auf die SEASTAR II zu.
    In ein paar Minuten würde Zamorra dort wieder an Bord gehen können…
    ***
    April stand in der Tür zur Kommandobrücke und sah über den Bug der Yacht hinaus, die jetzt wieder einen völlig normalen Eindruck machte. Nichts mehr deutete darauf hin, dass die SEASTAR II sich in ein U-Boot verwandeln konnte.
    Das Küstenwachboot von vorhin war immer noch in der Nähe und lief jetzt auf die Yacht zu. Mit halbem Ohr hörte April, wie in der FuM-Bude Marconi ein Funkgespräch mit dem Wachboot führte.
    »Boss«, wandte sich Munro an die Schiffseignerin. »Sie haben Zamorra an Bord.« Er war mit gespitzten Ohren näher dran und bekam deshalb auch mehr Einzelheiten des Gesprächs mit. »Sie wollen an Bord kommen und sich mit uns unterhalten.«
    »Sollen sie ruhig«, erwiderte April und sah an sich
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