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063 - Die Todesengel

063 - Die Todesengel

Titel: 063 - Die Todesengel
Autoren: Paul Wolf
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zufällig vorbeigekommen? Oder stimmt das nicht?“
    „Doch.“
    „Wolltest du dich am Anblick einer nackten Frau aufgeilen?“
    „Nein, Kitty, ich schwöre …“
    „Aber ich bin dir doch gar nicht böse, Danny. Komm her!“
    Danny schüttelte den Kopf, blieb aber stehen.
    „Komm her!“ raunte sie verführerisch. „Ich bin nicht so. Du sollst was zu sehen bekommen.“
    Sie öffnete ihren Morgenmantel. Danny kam wie hypnotisiert näher.
    „Na, sieh dir das an, Danny! Komm nur her! Ich beiße nicht.“
    Danny näherte sich bis auf zwei Schritte und blieb keuchend stehen. Dann kam plötzlich ein gurgelnder Laut über seine Lippen, und er stürzte sich auf sie.
    „Nicht so wild!“ ermahnte sie ihn kichernd. „Du weckst ja noch das ganze Sanatorium auf.“
    Sie spürte den derben Griff seiner Hände, und sie empfand Schmerz und Lust zugleich. Danny gebärdete sich wie wild, während er sie nach hinten drückte.
    Als sie auf dem Rücken lag und die Augen öffnete – entfuhr ihr ein Schrei des Entsetzens. Ihr Schrei wurde von Dannys wulstiger Hand erstickt.
    „Still, du Hure! Zuerst bringst du mich in Fahrt und dann willst du kneifen. Du bekommst, was du brauchst.“
    Kitty spürte nichts mehr. Ihr Körper war plötzlich unempfindlich. Das Entsetzen lähmte sie. Sie hatte nur noch Augen für den schwarzen Todesengel.
    Danny hörte auf, sie zu traktieren. Seiner Kehle entrang sich ebenfalls ein markerschütternder Schrei.
    Kittys Mund wurde nicht mehr von seiner Hand verschlossen. Sie brachte ohnehin keinen Laut über die Lippen.
    Erst als der Todesengel über ihr war, fiel die Starre von ihr ab. Doch sie hatte nicht mehr die Kraft zur Gegenwehr …
    Daniel Dean rannte, vom Entsetzen gepackt, in wilder Panik davon. Hundert Meter weiter, als er gerade in seinen Bungalow flüchten wollte, stieß er mit Dr. Deming zusammen.
    „Kitty – Kitty ist – sie ist furchtbar …“, stammelte er zusammenhanglos.
    Dann riß er sich von dem Psychiater los und verschwand in seinem Bungalow.
    Als Dr. Deming wenig später bei Kathrine Lorraines Bungalow ankam, wurde ihm beim Anblick der furchtbar zugerichteten Toten fast übel, aber er überwand sich, zerrte ihre Leiche ins Haus und schloß die Tür hinter sich.
    In der Dunkelheit überlegte er, was er tun sollte. Wenn etwas von diesem Vorfall an die Öffentlichkeit drang, verlor er diesen Posten, und der Traum von einer ruhmreichen Karriere war ausgeträumt.
     

     
    Der Terror in der Jugendstilvilla, dem Hauptquartier von Dorian Hunters Inquisitionsabteilung zur Dämonenbekämpfung, begann mit einem Knall.
    Marvin Cohen fuhr pünktlich um zwölf mit seinem Wagen an dem schmiedeeisernen Tor in der Baring Road vor, um seinen vierundzwanzigstündigen Bereitschaftsdienst anzutreten. Normalerweise parkte er seinen Wagen auf der Straße, doch diesmal wollte er ihn auf dem Grundstück abstellen. Er wußte selbst nicht, wieso. Wahrscheinlich geschah es nur aus einer Laune heraus.
    Marvin Cohen, fast ein Meter achtzig groß, mit einem kräftigen Körper und einem scharfgeschnittenen Gesicht, stieg aus dem Wagen und näherte sich dem Tor. Als er den Schlüssel hervorholte und aufsperren wollte, fiel sein Blick auf die schmiedeeisernen Dämonenbanner, und ihn fröstelte. Sein Magen krampfte sich zusammen, er kämpfte aber erfolgreich gegen die aufsteigende Übelkeit an, steckte den Schlüssel ins Schloß und schaffte es, das Tor aufzusperren.
    Dennoch kostete es ihn übermenschliche Anstrengung, die beiden Torflügel zu öffnen. Sein Körper war schweißbedeckt.
    „Verdammt, was ist mit mir los?“ fluchte er.
    Ihm wurde schwarz vor Augen, und er mußte sich für einige Sekunden am Kühler seines Wagens abstützen.
    Warum war ihm nur so mies zumute? Er hatte sich pudelwohl gefühlt, bevor er an dieses verdammte schmiedeeiserne Tor mit den Dämonenbannern gekommen war. Vielleicht hatte ihm Gail irgend etwas ins Essen getan?
    Er kannte sie nun schon seit Jahren. Ihre Liebesaffäre war nicht gerade ein Idyll. Sie lagen sich ständig in den Haaren und versöhnten sich erst wieder im Bett, um sich danach erneut in die Wolle zu kriegen. Wenn ihm dieses Flittchen …
    Marvin Cohen konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe. Er mußte ins Haus, um seinen Auftrag auszuführen. Welchen Auftrag. Dorian Hunter hatte ihm doch keine besondere Aufgabe zugedacht. Er kam doch nur routinemäßig zu seinem Bereitschaftsdienst. Aber einen Auftrag hatte er doch auszuführen. Da war das seltsam
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