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063 - Die Todesengel

063 - Die Todesengel

Titel: 063 - Die Todesengel
Autoren: Paul Wolf
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Sie, Mr. Dean“, sagte Deborah und schluckte. „Ich – ich hatte nicht vor …“
    Ihre Stimme erstarb.
    „Beruhige dich wieder, Danny“, redete Dr. Hillary auf ihn ein und drückte seinen zitternden Arm. „Ich bin sicher, daß Miß Ashton es nicht böse gemeint hat. Sie ist neu hier und möchte sich ihre neuen Kameraden nur ansehen. Ist es nicht so, Miß Ashton?“
    „Ja, das stimmt“, sagte Deborah mit schwacher Stimme.
    „Weißt du jetzt, was mit Danny los ist?“ fragte Kitty kichernd. „Wenn er einen ansieht, dann meint man, er zieht einen mit den Blicken aus. Du mußt achtgeben, daß du ihn nicht aus Versehen streifst. Danny hat schon so viele Sittlichkeitsdelikte hinter sich, daß man sie nicht mehr zählen kann. Seine letzte Vergewaltigung brachte ihm lebenslänglich ein. Aber er rechnet mit einer Begnadigung, weil er sich freiwillig zur Behandlung bei Dr. Deming meldete. Ich weiß nicht, was Dr. Deming anstellt, um ihn von seinem Trieb zu heilen, aber mit Kastration hat es nichts zu tun. Ich glaube nicht einmal, daß er ihn mit Medikamenten behandelt. Dr. Deming ist aber sehr zuversichtlich. Er ist der Meinung, daß Danny in ein paar Wochen als geheilt entlassen werden kann. Ich selbst bezweifle das. Wenn ich ihn mir so ansehe … Was meinst du, Debbie, soll ich ihn auf die Probe stellen?“
    „Laß den Unfug, Kitty!“
    Kitty lachte verächtlich.
    Die anderen rümpften über die Störung die Nase. Dr. Deming wies Kitty zurecht, und Schwester Mercy versuchte die Situation zu überspielen, indem sie fragte, ob noch jemand Tee wünsche.
    „Ja, ich, Schwester Mercy!“ sagte Danny Dean.
    Kitty betrachtete ihn mit halbgeöffneten Augen. Um ihren Mund lag ein maliziöses Lächeln. Aber Danny Dean tat ihr nicht den Gefallen, sie anzusehen. So wartete sie, bis sich Schwester Mercy erhoben hatte und sich mit der Teekanne neben ihn stellte, um ihm nachzuschenken.
    Anzüglich fragte sie: „Na, Danny, regt sich nichts bei dir, wenn Schwester Mercy mit dir auf Tuchfühlung kommt?“
    Dannys Hände begannen so heftig zu zittern, daß er die Tasse umstieß.
    „Muß ich mir das gefallen lassen, Dr. Deming?“ fragte er aufgebracht. „Ich habe Kitty überhaupt nichts getan. Warum stänkert sie mich dauernd an?“
    John Storm sprang von seinem Platz hoch und schmiß seine Stoffserviette zu Boden.
    „Ich bleibe keine Sekunde mehr länger hier.“ Er verneigte sich ruckartig in Richtung der Schwestern, entschuldigte sich für seinen abrupten Aufbruch und wandte sich dann Dr. Hillary zu.
    „Würden Sie mich, bitte, begleiten, Doktor? Es ist für mich zu gefährlich, allein auf mein Zimmer zu gehen.“
    „Selbstverständlich komme ich mit Ihnen mit, Mr. Storm“, sagte Dr. Hillary zuvorkommend. „Aber Sie werden sehen, daß sich Ihre Vorsichtsmaßnahme als unbegründet erweist.“
    „Sicher ist sicher.“
    Betty Drawson erhob sich mit den Worten von ihrem Platz: „Eines Abends werde ich mich niederlegen und am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen.“ Sie gähnte. „Ich bin müde, als säße mir der Tod in den Gliedern.“
    Nach diesen Worten setzte sie sich wieder und schlief am Tisch ein.
    „Das Schlafmittel, das Sie ihr in den Tee gegeben haben, hat aber schnell gewirkt, Schwester Mercy“, meinte Kitty höhnisch.
    „Dr. Deming hat ihr den Schlaftrunk verschrieben“, erwiderte Schwester Mercy fast gekränkt. „Halten Sie endlich den Mund, Miß Lorraine!“ sagte Dr. Deming ärgerlich. „Für heute haben Sie schon genug angerichtet. Ich werde es mir das nächstemal gut überlegen, bevor ich Sie wieder zum Teekränzchen einlade.“
    Kitty Lorraine schritt mit wiegenden Hüften an ihm vorbei und raunte ihm zu: „Sie fürchten wohl um Dannys Unschuld, Doktorchen? Dabei kann, ich mir gut vorstellen, daß er bei Ihren Behandlungsmethoden schon impotent geworden ist. Die Kastratenstimme hat er ja schon.“
    Dr. Deming warf Daniel Dean einen nervösen Blick zu, doch dieser tat, als hätte er nichts gehört.
    „Es ist besser, wenn Sie jetzt in Ihren Bungalow gehen, Miß Lorraine“, sagte Dr. Deming.
    „Das werde ich auch tun“, entgegnete sie kokett.
    Sie umrundete den Tisch, so daß sie auch an Danny Dean vorbei mußte. Als sie mit ihm auf gleicher Höhe war und feststellte, daß Dr. Deming sich fürsorglich um Deborah Ashton kümmerte, sagte sie so leise, daß nur Danny Dean es hören konnte: „Ist mir heiß! Ich muß aus diesen Klamotten raus.“
     

     

Kitty Lorraine bewohnte den letzten der
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