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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch?
Autoren: C Phillips
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Vorwort
    AMY STONE WAR von Testosteron umgeben. Nicht dieses alltägliche, gängige Testosteron, sondern jenes machtvolle Testosteron, das allein Sportlern eigen ist. Sie konnte sich überhaupt nicht satt sehen an den Football-Quarterbacks, Baseballstars und anderen breitschultrigen, muskelbepackten Gästen, die zur Hochzeitsfeier ihres Cousins Riley erschienen waren. Die Braut, Sophie Jordan, sowie deren Schwestern und Freunde schienen von so vielen heißen Typen an einem Ort unbeeindruckt. Als Werbeagentinnen bei Hot Zone, einer Firma, die sich auf die PR für Sportler spezialisiert hatte, waren sie offensichtlich an diesen Anblick gewöhnt. Doch als alleinstehende Frau, die selbst mehr mit dem Leben und den Aufgaben einer für die Seniorenbetreuung zuständigen Managerin einer Altenwohnanlage, die Verwandten von ihr in Fort Lauderdale gehörte, vertraut war, bewegte Amy sich hier auf unbekanntem Terrain.
    Dies sollte sich ändern. Mit Beginn des neuen Jahres würde Amy bei Hot Zone arbeiten und lernen müssen, sich unter diesen prominenten Athleten zu bewegen, ohne in deren Gegenwart gleich dahinzuschmelzen.
Sie hatte bereits ein paar Abstecher nach New York unternommen und begonnen, sich in dem Apartment, das sie von Micki Jordan Fuller mieten konnte, einzurichten. Amy beabsichtigte, die Feiertage noch bei ihrer Familie zu verbringen, bevor sie ihr sorglos einfaches Leben endgültig hinter sich lassen würde.
    Ausgerechnet an Halloween war sie fünfundzwanzig geworden – ein Zusammentreffen, in dem ihrer Überzeugung nach eine gewisse Ironie lag, und sie hatte nach dem Aufwachen ihr Leben betrachtet und erkannt, dass eine Veränderung längst überfällig war. Sie gehörte unter junge Menschen, nicht als Mediatorin unter Rentner, die lieber nackt als mit Badeanzug badeten und die hochprozentige Fruchtcocktails dem schlichten alten Eistee vorzogen. Aber sie machte sich Sorgen wegen der Schwierigkeiten, mit denen ihre Mutter und Freunde nach ihrem Weggang womöglich würden kämpfen müssen.
    Was sie daran erinnerte … Sie suchte die Umgebung nach ihren Verwandten ab. Das Grundstück war riesig, der Blick wunderschön. Amy konnte weder ihre Mutter noch ihre Tante Darla entdecken, tröstete sich aber mit dem Gedanken, dass sie, solange man nichts von ihnen hörte und sah, auch kein Chaos veranstalteten. Zweifellos ein gutes Zeichen. Insbesondere da die Feier auf dem Anwesen von Senator Harlan Nash stattfand, jenem Mann, der Riley wie seinen eigenen Sohn aufgezogen hatte.

    Sie betete inständig, ihre Mutter und Tante würden sich an diesem Tag benehmen. Erst am Morgen hatte sie ihnen noch eingeschärft: kein Nacktbaden im Springbrunnen oder Fangen spielen im Garten. Ihre Verwandten liebten es, das Leben zu genießen. Bisweilen ein wenig zu sehr, was ihnen immer wieder Ärger einbrachte und sie zur Zielscheibe des öffentlichen Geredes und Spotts werden ließ. Zu Lebzeiten ihres Vaters hatte dies zwischen ihren Eltern häufig Anlass zum Streit geliefert. Als Amy sich dann dazu entschlossen hatte, nach Hause zu gehen und die Aufgaben als Leiterin und Babysitterin zu übernehmen, hatte sie gewusst, dass ihr Vater, der starb, als sie zwölf war, diesen Schritt befürwortet hätte.
    Die Sonne brannte auf ihren Kopf herab, und sie beneidete die Gäste des Senators, die Schirme hatten, um sich vor den sengenden Strahlen zu schützen. Die Schwüle setzte ihr wirklich zu, die Haut unter ihrem Kleid wurde klebrig vor Schweiß, und sie schlenderte zur Bar.
    »Kann ich Ihnen einen Drink besorgen?«, erkundigte sich eine tiefe Männerstimme.
    Amy wandte sich um, schirmte ihre Augen gegen die blendende Sonne ab und starrte in das aufregendste Gesicht, das sie bei einem Mann je erlebt hatte. Seine Augen waren von einem dunklen Grün, seine Züge eher scharf geschnitten als rau, und wenn er lachte, fassten Grübchen seine weißen Zähne und diese ach so sexy Lächeln ein.

    »Ich wollte mir gerade eine Cola bestellen«, sagte sie.
    »Das werde ich wohl noch für Sie erledigen können.« Sein unbeschwertes Lächeln wurde breiter. »Aber nicht weggehen.«
    Amy hätte im Traum nicht daran gedacht. Es war eine Sache, von so viel Testosteron umgeben zu sein, aber die Aufmerksamkeit von einem dieser Männer auf sich gerichtet zu sehen, war noch etwas anderes. Eine Hitzewelle durchflutete sie und ihre Pulsfrequenz machte einen solchen Satz, dass ihr das Atmen schwerfiel. Amy war gewiss keine Nonne und hatte schon eine ganze Reihe von
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