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063 - Die Todesengel

063 - Die Todesengel

Titel: 063 - Die Todesengel
Autoren: Paul Wolf
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glitzernde Pendel, das Gail vor seinen Augen hin und her geschwungen hatte – und irgendeine Stimme, eine geisterhaft hohl klingende Stimme hatte zu ihm gesprochen. Er mußte den Wagen in die Garage fahren, und zwar nicht in den umgebauten Geräteschuppen, sondern in die Garage, die im Kellergeschoß der Jugendstilvilla lag und sonst nur von Dorian Hunter oder dem Observator Inquisitor benutzt wurde.
    Cohen setzte sich hinters Steuer und fuhr los. Die Reifen drehten durch, Kies spritzte auf, so stark trat er aufs Gaspedal. Und je näher er dem Haus kam, desto stärker wurde das Pochen in seinem Kopf. Er fühlte sich zum Kotzen. Was war nur los mit ihm? Vor seinen Augen drehte sich wieder alles.
    Fahre den Wagen in die Garage! forderte eine Stimme in seinem Inneren. Das war ein Befehl, dem er sich nicht widersetzen konnte. Er wehrte sich vergeblich gegen den fremden Zwang. Wie in Hypnose steuerte er den Wagen auf das offenstehende Garagentor zu.
    Jawohl – Hypnose. Das war es! Gail hatte ihn mit diesem verfluchten Pendel hypnotisiert.
    Das Garagentor war nur noch zwanzig Meter entfernt. Da tauchte eine Gestalt in einem Nachthemd auf. Wer rannte denn zur Mittagszeit im Freien in einem Nachthemd herum? Das konnte nur Phillip, der Hermaphrodit sein.
    Cohen sah die Gestalt wie durch einen Schleier. Sie versperrte ihm den Weg und gestikulierte wild mit den Armen. Als Philipp nur noch drei Meter von ihm entfernt war, riß Cohen mit letzter Kraft das Lenkrad herum und trat gleichzeitig auf die Bremse. Der Wagen schlitterte auf den Rasen und krachte gegen einen Baum. Die Tür sprang auf. Cohen wurde ins Freie geschleudert. Er überschlug sich einige Male und blieb in einer Mulde liegen. Das rettete ihm das Leben, denn in diesem Augenblick – genau um fünf Minuten nach zwölf – explodierte sein Wagen in einer gewaltigen Stichflamme. Wäre er in die Garage gefahren, wäre das gesamte Haus mit ihm in die Luft geflogen.
     

     
    „Wie geht es Phillip?“ erkundigte sich Dorian Hunter, als Miß Pickford aus dem Zimmer des Hermaphroditen kam.
    „Er schläft“, sagte Martha Pickford mit erstickter Stimme.
    Ihre Augen waren vom Weinen gerötet. Ihr ganzes Herz hing an Phillip, den sie wie ihren eigenen Sohn behandelte.
    „Der Arzt sagt, daß er nur leichte Verbrennungen hat. Er gab ihm eine Spritze.“
    Dorian hoffte, daß die Wirkung des Beruhigungsmittels lange anhielt, denn er rechnete nach diesem Attentat mit weiteren Schwierigkeiten.
    Für ihn stand fest, daß die Schwarze Familie hinter diesem Anschlag steckte. Asmodi, der Fürst der Finsternis und Oberhaupt aller Dämonen, hatte ihm furchtbare Rache geschworen. Und die Bombe in Marvin Cohens Wagen konnte nur der Anfang des Terrors sein.
    Asmodi würde mit allen konventionellen Mitteln und mit Hilfe der Schwarzen Magie versuchen, ihn, den Dämonenkiller, ein für allemal zur Strecke zu bringen.
    Dorian Hunter hatte sich mit Trevor Sullivan in Verbindung gesetzt und Leute zur Verstärkung angefordert, die das Grundstück bewachen sollten. Der Observator Inquisitor hatte sofort ein Dutzend Secret-Service-Männer abgestellt, die mit Funkwagen und Maschinenpistolen ausgerüstet waren. Gegen die Angriffe der Mächte der Finsternis bediente sich Dorian der Weißen Magie. So hatte er die Dämonenfallen und -banner rund um die Jugendstilvilla und im Haus selbst verstärkt. Dennoch glaubte er nicht, daß diese Maßnahmen ausreichen würden.
    Er sollte recht behalten.
    Als er ins Stiegenhaus kam, stieg ihm Qualm in die Nase. Er hastete die Treppe hinunter und sah sofort, daß der Rauch aus dem Zimmer kam, in dem der fußgroße Puppenmann Donald Chapman untergebracht war.
    Dorian stieß die Tür auf und sah, daß das Puppenhaus in Flammen stand. Der Puppenmann flüchtete bei seinem Anblick schreiend auf den Korridor hinaus und verschwand.
    Dorian gelang es mit Hilfe eines Löschgerätes, die Flammen im Puppenhaus zu ersticken.
    „Was ist passiert?“ fragte eine Frauenstimme besorgt in der Tür.
    Es war Coco Zamis, Dorians Geliebte. Sie war gerade aus der Stadt zurückgekommen, wo sie einige Besorgungen zu erledigen gehabt hatte.
    „Es sieht so aus, als hätte Don sein Puppenhaus in Brand gesetzt“, erklärte Dorian.
    „Was hat das alles zu bedeuten, Dorian?“ fragte Coco. „Warum sind all die Secret-Service-Agenten hier? Hier geht es wie in einem Tollhaus zu.“
    „Das hast du richtig erkannt.“
    Dorian erklärte ihr kurz, was vorgefallen war, und äußerte seine
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