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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor
Autoren: Larry Brent
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    Wo bin ich hier ?, fragte sie sich erschrocken, als sie feststellte, dass dies eigentlich nicht
der Ort war, an dem sie hätte sein müssen. Petra Mahler verharrte unwillkürlich
im Schritt. Die junge blonde Frau mit dem offenen, ausgekämmten Haar blickte an
sich herab und merkte, dass sie ihren himbeerfarbenen Pyjama trug. Jörg, ihr
Freund, mit dem sie auf Reisen war, machte sich daraus immer einen Scherz und
behauptete, dass sie darin aussehe wie der rosarote Panther.
    Petra betastete Gesicht und Arme. Sie fühlte
ihren Körper und empfand Schmerz, als sie sich piekte. Also schlief sie nicht.
    „Jörg?“, fragte sie flüsternd, als sie leises
Tappen hörte. Aber dann verstummte das Geräusch wieder. Sie war allein wie
vorher auch. Sie blickte sich in der Umgebung um, von der sie nicht wusste, wie
sie hierherkam. Die Wände, die sie umgaben, waren rau und bestanden aus
grobgemauerten Steinen mit breiten Fugen. Diese waren mit Lehm und harter Erde
verschmiert. An den dunklen Bruchsteinen hingen alle paar Schritte rostige
Halterungen, in denen Pechfackeln blakten. Das unruhige, gespenstische Licht
verstärkte die Atmosphäre der Beklemmung und des Grauens. Irgendetwas mit
diesem Herrn stimmt nicht, sagte sich Petra. Aber Widerwille und Misstrauen,
die in ihr aufstiegen, waren schwach. So ging sie weiter. Immer den kühlen
Mauergang entlang, der sich wenige Schritte vor ihr teilte Hier erweiterte sich
das Gewölbe und war durch grobe, massige Trennwände unterteilt. So wurde der
Eindruck erweckt, als bestünde das Gewölbe aus mehreren Kammern
    Hinter einer Trennwand vernahm die junge
Deutsche ein leises Gurgeln Vorsichtig, auf Zehenspitzen gehend, näherte sich
Petra Mahler dem Gemäuer. Dahinter waren farbige Lichtreflexe zu erkennen.
Neugierig und ein wenig benommen spähte die Frau um die Ecke. Was sie sah,
steigerte ihre Erregung und ließ ihre Handflächen feucht werden.
    Sie blickte in ein alchimistisches Labor, wie
man es im späten Mittelalter und auch noch danach an manchen verborgenen Orten
kannte. Gleich links stand ein langgestreckter Tisch mit allerlei medizinischen
Geräten, Reagenzgläsern, birnenförmigen Behältern, die in eisernen Gestellen
hingen und mit verschiedenfarbigen Flüssigkeiten gefüllt waren. Einige dieser
Flüssigkeiten sprudelten, warfen dicke Blasen, oder es stiegen geisterhafte
Dämpfe hoch, die in einem sinnverwirrenden Gewirr von Schläuchen verschwanden.
Wie das Adergeflecht eines riesigen Organismus wirkten die dicken Schläuche und
Kabel, die unter der Bogendecke entlangliefen. Und das war noch nicht alles, in
einer Nische, die wie ein Regal gestaltet war, standen Glasbehälter, die an
Einmachgläser erinnerten. In ihnen schwammen in Konservierungsflüssigkeit
eingelegte - Organe.
    Petra schluckte trocken. Sie hatte keine
besonderen Kenntnisse in Anatomie, aber sie erkannte, dass es sich sowohl um
menschliche als auch um tierische Organpräparate handelte. Bei den Herzen und
Nieren hatte sie Unterscheidungsschwierigkeiten. Bei den menschlichen
Gliedmaßen allerdings bestanden die Probleme nicht. In einem aquarienähnlichen
eckigen Behälter schwamm ein Arm. Er war fahl und wächsern, und dünne Kabel
führten in seine Sehnen und Muskeln Die Hand war Petra Mahler genau
entgegengestreckt, die Finger schlossen und öffneten sich mechanisch, als
wollten sie nach ihr greifen ...
     
    ●
     
    Sie musste an sich halten, um nicht laut
aufzuschreien. Nur der Gedanke, dass sie im Halbschlaf offenbar aufgestanden
war und den Schlafsack verlassen hatte - wahrscheinlich aufmerksam geworden
durch ein undefinierbares Geräusch -, hielt sie davon ab. Sie riskierte dabei,
auf sich aufmerksam zu machen. Genau das wollte sie aber verhindern. Sicher war
da jemand, dem dieses an Dr. Frankenstein erinnernde Labor gehörte und mit dem
nicht gut Kirschen essen war, wenn er entdeckte, dass sich ein ungebetener Gast
in seiner Schreckenskammer aufhielt. Aber war sie das wirklich - ein
ungebetener Gast?
    Petra Mahler kamen plötzlich Zweifel. Der
Gedanke, dass sie angelockt worden war, setzte sich in ihr so fest, dass sie
nicht mehr davon abkam.
    War Hypnose im Spiel? Oder stimmte etwas mit
dem Wasser nicht? Im Garten des verlassenen Hauses, das man ihnen als
kostenlose Unterkunft zugewiesen hatte und das auf einem vergammelten
Grundstück nahe der englischen Ostküste stand, gab es eine Pumpe. Die
funktionierte, und es war ihnen gesagt worden, dass das Wasser unbedenklich
wäre. Die
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