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063 - Das Rätsel der Insel

063 - Das Rätsel der Insel

Titel: 063 - Das Rätsel der Insel
Autoren: Michael J. Parrish
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für eine Bedrohung. Dafür zückten sie die Taschenlampen, die sie bei sich trugen. Ihr Lichtschein schnitt fahle Kegel in das Dunkel auf der anderen Seite der mächtigen Pforte.
    Vorsichtig traten die drei Gefährten ein.
    Vor ihnen lag ein breiter, von massiven Steinwänden gesäumter Korridor, der tief ins Innere der Festung zu führen schien. Von den Bewohnern war weit und breit nichts zu sehen.
    Aiko schaltete seine optischen Implantate in den Thermomodus, der es ihm ermöglichte, seine Umgebung in Wärmebildern wahrzunehmen.
    »Nichts«, sagte er. »Kein Lebewesen weit und breit.«
    »Na schön…« Matt nickte, und vorsichtig gingen sie den Korridor hinab. Matt und Aiko sicherten dabei die Flanken, während Aruula in der Mitte schritt, ihr Schwert in den Händen.
    Am Ende des Ganges gelangten sie auf einen zweiten Korridor, der rechtwinklig zum ersten verlief. Erneut unterzog Aiko den Gang einer wärmesensorischen Überprüfung - erneut, ohne fündig zu werden.
    Spontan entschieden sich die drei Gefährten für eine Richtung.
    Wie zuvor war der Korridor zwar verlassen, doch schien es noch nicht lange her zu sein, dass Menschen hier gewesen waren. Es gab weder Staub noch Spinnweben, und das Mauerwerk zeigte keinerlei Spuren von Verfall. Eher das Gegenteil war der Fall - die Steine waren sauber und so nahtlos aneinander gefügt, dass es schwer fiel zu glauben, die Festung sei ohne Maschinen errichtet worden.
    Es war ein weiterer Anhaltspunkt dafür, dass die Herren dieser Insel über fortschrittliche Technologien verfügten. Die Frage war nur - wo hielten sie sich verborgen?
    »Hallo?«, fragte Matt in das Halbdunkel, in das sich die Lichtkegel der Lampen bohrten.
    Er erhielt keine Antwort - nur das Echo seiner eigenen Stimme geisterte dutzendfach zurück, bis es zwischen den Wänden verhallte.
    »Wer immer die sind«, sagte Aiko leise, »sehr gesprächig sie jedenfalls nicht.«
    »Ihr solltet nicht so viel reden«, mahnte Aruula, die ihre Augen zu schmalen Schlitzen verengt hatte, mit denen sie die Umgebung wachsam taxierte. »Vielleicht ist man schon dabei, uns zu belauschen.«
    »Und wenn schon«, versetzte Aiko. »Dann erfahren sie nur, dass mich das Geheimnis dieser Insel mehr und mehr fasziniert. Ich möchte wissen, auf was wir hier gestoßen sind.«
    Der Cyborg, dessen Nachtsicht ihn in der Dunkelheit ein ganzes Stück weiter sehen ließ als Matt und Aruula, schritt kräftiger aus. Seine Begleiter folgten ihm durch eine Reihe von Korridoren, die in immer neue Gänge und Abzweigungen mündeten. Bald führten Stufen in die Tiefe und dann wieder hinauf, endeten auf weiteren Korridoren, die immer tiefer ins Innere der Festungsanlage führten.
    Matt war froh, dass Aikos kybernetisch erweitertes Gedächtnis keine Probleme damit haben würde, sich an den Weg aus diesem Labyrinth zu erinnern - er selbst hatte schon jetzt hoffnungslos die Orientierung verlo ren, und Aruula schien es nicht anders zu gehen. Zu verwirrend war die Vielzahl von Gängen und Fluchten, denen sie gefolgt waren, zu ähnlich sahen sich die einzelnen Korridore in ihrer makellosen Bauweise.
    Die ganze Szenerie hatte etwas Surreales, fast Unheimliches, auch wenn Matt das niemals offen ausgesprochen hätte. Aruula war auch so schon nervös genug, und der Umstand, dass sie von ihrer Fähigkeit zu lauschen keinen Gebrauch machen konnte, setzte ihr noch mehr zu.
    Dennoch war Matt froh, als sie unvermittelt das Labyrinth der Korridore hinter sich ließen und in eine große Halle gelangten.
    Der Raum besaß einen quadratischen Grundriss, dessen Kantenlange rund fünfzig Meter betragen mochte. Der Boden war mit glatt gehauenem Stein gepflastert, die hohe Decke bestand aus dunklem Holz, das sich in einer kühnen Konstruktion über der Halle spannte.
    Woher die Erbauer dieser Burg all das Material genommen hatten, um derlei architektonische Wunder zu vollbringen, war die nächste Frage, die sich Matt stellte - die x-te auf einer Liste, die immer länger und länger wurde und auf die es noch keine Antworten gab.
    Immerhin sahen sie zum ersten Mal wieder Tageslicht. Knapp unterhalb der Decke, in etwa zwanzig Metern Höhe, umliefen jene quadratischen Fenster, die sie von auß en gesehen hatten, die Wände und ließen Schäfte von orangerotem Sonnenlicht in die Halle fallen.
    Demnach war die Sonne bereits im Untergehen begriffen - sie hatten mehr als drei Stunden in der Festung zugebracht, ohne dabei auf eine Menschenseele zu stoßen oder irgendwelche
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