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063 - Das Rätsel der Insel

063 - Das Rätsel der Insel

Titel: 063 - Das Rätsel der Insel
Autoren: Michael J. Parrish
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Festung erbaut hat, muss über eine weit fortgeschrittene Technik verfügen - anders lässt sich das Fehlen des Eises nicht erklären.«
    »Es ist, als ob eine warme Glocke über der gesamten Insel läge«, fügte Aiko hinzu.
    »Es ist unheimlich«, sagte Aruula. »Und es gefällt mir nicht. Lasst uns lieber von diesem Ort verschwinden.«
    »Auf keinen Fall«, widersprach nun auch Aiko, dessen wissenschaftliches Interesse erwacht war. »Ich würde zu gerne herausfinden, was für dieses Phänomen verantwortlich ist.«
    »Keine Sorge«, meinte Matt. »Wenn man uns feindlich gesonnen wäre, hätte man es uns längst wissen lassen.«
    »In dem Sanatorium in Fresno war es zuerst auch ganz friedlich«, erwiderte die Barbarin. »Und du weißt ja, was dann passiert ist.«
    Matt konnte nicht leugnen, dass sie Recht hatte - also hielt er den Mund. Als Aruula keine Antwort bekam, ließ sie sich zurücksinken und starrte stumm vor sich hin. Matt nahm an, dass sie einmal mehr versuchte, ihre Gabe zu bemühen und hinaus zu lauschen, doch ihrem frustrierten Gesichtsausdruck im Rückspiegel sah er an, dass sie wieder keinen Erfolg damit hatte.
    Der Eissegler näherte sich den felsigen Klippen, die aus der erstarrten See ragten. Der Fuß der Steilküste war noch von Schnee bedeckt, aber auf ihrem Rand erhoben sich Büsche und Bäume.
    Matt drosselte die Geschwindigkeit. Zwischen zwei großen Felsen, die eine Art natürliches Portal bildeten, hatte er eine Bucht ausgemacht, die er behutsam ansteuerte. Staunend betrachteten die drei Gefährten die vorbeigleitenden Felsen, blickten hinauf zu der Festung, die sich hoch oben auf dem Berg erhob.
    Vom Scheitel der sichelförmigen Bucht, der nicht von Felsen gesäumt wurde, sondern in einen flachen Strand auslief, führte eine breite Treppe in steilen Serpentinen hinauf, geradewegs vor die Mauern der Burg.
    Aruula machte kein Hehl daraus, dass ihr der Gedanke, dort hinauf zu gehen und anzuklopfen, ganz und gar nicht schmeckte.
    Matthew Drax drosselte die Geschwindigkeit noch weiter.
    Langsam glitt der Eissegler auf das Ufer zu, auf den Sand, der sich jenseits von Eis und Schnee erhob. Im nächsten Moment lief der Segler mit leisem Knirschen auf Grund und blieb stehen.
    »Endstation!«, rief Matt bemüht fröhlich nach hinten. »Alles aussteigen. Die Toiletten befinden sich links und rechts des Strandes.«
    Sie kletterten aus dem Rumpf des Seglers. Halb erwartete Aruula, dass der Strand und die Felsen, dass die ganze Insel zerplatzen würde wie eine Seifenblase, sobald sie sie betrat.
    Doch der Boden unter ihren Füßen war fest.
    Matt bückte sich und zog seine Handschuhe aus. Er berührte den Sand, ließ ihn durch sein Hände rieseln.
    Kaum zu glauben. Es war feiner Sand wie zu Hause in Kalifornien - und er war warm…!
    Aiko sicherte den Segler, band das Segel an den Mast und folgte Matt dann ebenfalls an Land. Aruula schulterte erst noch ihr Bihänder-Schwert. Sie bot einen so urwüchsigen wie aufregenden Anblick. Ihre schwarze Mähne hing ihr wild ins Gesicht, und das Fellkleid, das sie trug, lag so eng an ihrem Körper, dass es jede einzelne Rundung zur Geltung brachte.
    »Was habt ihr?«, fragte Aruula ge nervt.
    Matt ertappte sich dabei, dass er sie angestarrt hatte. Und was ihn noch mehr störte: Auch Aiko hatte Aruula einen Blick zugeworfen, in dem Matt mehr gesehen hatte als nur freundschaftliche Sympathie…
    Matt schüttelte den Kopf und verbannte den Gedanken. Das Letzte, was sie jetzt brauchen konnten, waren kindische Eifersüchteleien. Sie hatten ein fremdes Eiland zu erforschen, von dem sie noch immer nicht wussten, welche Geheimnisse es barg.
    Sie holten einige Ausrüstungsgegenstände und ihre Waffen aus dem Segler; Aruula ihr Schwert, Matt den Driller und Aiko seine Tak-02-Maschinenpistole, die er an einem Gurt über der Schulter trug. »Lasst uns gehen«, meinte Matt und nickte seinen Gefährten zu. Der lange Marsch über die Steintreppe begann.
    Anders als Matt erwartet hatte, gestaltete sich der Aufstieg zur Burg alles andere als beschwerlich. Der eisige Wind, der beständig über die gefrorene Fläche der See strich, schien auf der Insel nicht zu existieren, und je weiter Matt, Aruula und Aiko hinauf stiegen, desto milder wurden die Temperaturen.
    Die Vegetation der Insel bestand aus knorrigen kleinen Bäumen und Sträuchern, zwischen denen gelbes Gras in dicken Büscheln wuchs. Die zahllosen Steine, die den Hang übersäten, waren von Moosen und Flechten
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