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063 - Das Rätsel der Insel

063 - Das Rätsel der Insel

Titel: 063 - Das Rätsel der Insel
Autoren: Michael J. Parrish
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Halle verließen. »Ich nehme an, dass Sie uns sehen und hören können! Ich möchte Ihnen sagen, dass wir in Frieden kommen! Wir sind Forscher, Reisende auf dem Weg nach Norden…!«
    Er warf Aiko einen fragenden Blick zu, der wiederum seine kybernetisch verbesserten Sinne bemühte. Das Kopfschütteln des Cyborg gab ihm zu verstehen, dass auch Aiko nichts ausmachen konnte.
    Sie verließen die Halle durch den Gang, der auf die gegenüber liegende Seite mündete. Im Gegensatz zu den Korridoren, die sie am Vortag durchschritten hatten, wurde dieser von zahlreichen Oberlichtern gesäumt, die zwar zu hoch waren, um hinaus zu blicken, aber immerhin Tageslicht einfallen ließen.
    Matt nahm an, dass sich die Halle in einem der großen Türme befand, die sie von außen gesehen hatten, und dass sie sich jetzt auf einer der mächtigen Mauern fortbewegten, die die Festung umliefen. Offenbar hatten sie sich vom tief gelegenen Eingang in die oberen Stockwerke der Anlage empor gearbeitet.
    Sie sprachen nur wenig, während sie die Gänge passierten, deren Wände so makellos und neu wirkten, als wäre die Festung eben erst erbaut worden. Nur Aiko gab hin und wieder Kommentare zur Lage ab, Aruula hingegen schwieg in stummem Protest. Für sie stand nach wie vor fest, dass der ungebetene Besucher vom Vorabend ein Geist gewesen war - und dass es ein verhängnisvoller Fehler war, noch länger in dieser verwunschenen Festung zu bleiben.
    Matt versuchte möglichst keine Partei zu ergreifen. Wenn sie das Rätsel dieser Insel lösen wollten, mussten sie zusammenarbeiten und durften ihre Kräfte nicht in kleinlichen Streitigkeiten aufzehren.
    Erneut schritten sie durch einer endlose Folge langer Gänge und durch Hallen, die ebenso groß und leer waren wie jene, in der sie geschlafen hatten. Schließlich gelangten sie wieder auf Gänge, in denen es kein Tageslicht gab. Erneut mussten Matt und Aiko ihre Lampen einsetzen. Matt ging voraus, während Aiko die Nachhut bildete. Aruula blieb in ihrer Mitte, das blank gezogene Schwert in der Hand, das sie seit Betreten der Festung nicht mehr weggesteckt hatte.
    Der Gang, der vor ihnen lag, war schnurgerade und so lang, dass der Lichtschein der Lampe nicht bis an sein Ende drang.
    Wachsam ging Matt voraus und merkte plötzlich, wie ihn ein ungutes Gefühl beschlich.
    Vielleicht lag es an Aruula, deren sichtliche Unruhe auch auf ihn überzugreifen begann, vielleicht war es tatsächlich eine Ahnung, die ihn warnte. Plötzlich hatte Matthew Drax das Gefühl, dass Gefahr im Verzug war - und noch ehe er auf die innere Stimme reagieren konnte, die ihn warnte, passierte es.
    Es war nur ein leises Zischen, ein Luftzug, den er spürte - und plötzlich war er allein im Gang!
    »Hey!«
    Matt, der aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung wahrgenommen hatte, fuhr herum - doch statt seinen beiden Gefährten sah er sich einer Wand aus massivem Stein gegenüber.
    »Aruula? Aiko?«
    Sein Verstand brauchte einige Augenblicke, um zu begreifen, weshalb seine Begleiter so plötzlich verschwunden waren.
    Sie waren nicht wirklich weg. Vermutlich befanden sie sich noch immer in dem langen Korridor, genau wie er selbst. Aber plötzlich war da diese massive Wand, die sie voneinander trennte!
    Matt hämmerte mit den blanken Fäusten gegen die Mauer.
    »Aruula! Aiko!«
    Er bekam keine Antwort. Den massigen Steinen nach zu urteilen, aus denen die Mauer bestand, war sie wenigstens einen Meter dick.
    Spontan kam ihm eine andere Idee. Er begann mit dem Knauf seines Messers gegen die Mauer zu schlagen und das berühmteste aller Morsezeichen zu geben, um auf sich aufmerksam zu machen.
    S-O-S
    Doch wieder erhielt er keine Antwort
    »Verdammter Mist.«
    Matt unternahm noch zwei erfolglose Versuche. Dann gab er es auf, mit seinen Kameraden in Kontakt treten zu wollen. Er musste versuchen, auf andere Weise zu ihnen zu gelangen…
    Daran, wie diese Wand plötzlich hatte auftauchen können, verschwendete Matt im Augenblick keinen Gedanken. Offenbar war es eine Falle gewesen, aber solange er keine Informationen hatte, aus denen sich eine Theorie entwickeln ließ, brauchte er es gar nicht erst zu versuchen.
    Die Wand war da, eine im wahrsten Sinn des Wortes unverrückbare Tatsache. Matt konnte nur hoffen, dass es seinen Gefährten gut ging - denn dass diese Mauer zufällig erschienen war, glaubte er keine Sekunde. Jemand hatte ihn bewusst von den anderen getrennt. Die Frage war nur, wer dieser Jemand war. Etwa der Typ, der ihnen gestern Abend
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