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0581 - Der Blutstein

0581 - Der Blutstein

Titel: 0581 - Der Blutstein
Autoren: Jason Dark
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»Warum haben wir es getan?«
    »Beruhigen Sie sich, Horace!«
    »Nein, es geht um meine Frau!«
    Suko hob die Schultern. Er konnte es drehen und wenden, im Endeffekt behielt der Mann ja recht. Auch er kam sich vor wie reingelegt. Sie hatten die Umgebung ziemlich gut abgesucht und einfach nichts gefunden, was auf ein Versteck im Boden hingedeutet hätte.
    Keinen Einstieg, keinen verborgenen Höhleneingang, einfach nichts.
    »Und Orth ist allein«, sagte Suko.
    »Glauben Sie, daß er dies gewollt hat?«
    »Wenn man Ihrer Theorie folgt, ja, Sir.«
    »Dann lassen Sie uns wieder zurückgehen.« Sinclair wollte losrennen, doch Suko hielt ihn am Arm fest.
    »Bitte, Mr. Sinclair, Sie müssen sich jetzt zusammenreißen. Wenn wir unüberlegt handeln, kann das nicht nur für uns schlecht ausgehen. Sie verstehen?«
    »Ja, Sie denken an meine Frau?«
    »Natürlich.«
    Sinclair bewegte die Lippen, ohne etwas zu sagen. Dann strich er über sein Haar. »Fast habe ich die Hoffnung schon aufgegeben, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Denken Sie daran, daß Mallmann den Stein haben will.« Suko schaute gegen den hellen Strahl des Wasserfalls, der aus einer Lücke in der Felswand sprang. Er überlegte, ob der Blutstein möglicherweise dahinter versteckt sein könnte.
    Sinclair hatte den gleichen Gedanken wie Suko. »Sollen wir nachschauen?«
    »Nein, Sir. Erst werde ich mir unseren Freund Orth noch einmal vornehmen. Diesmal bleibe ich bei der Wahrheit. Ich werde ihm erklären, daß ich mit dem Mann zusammenarbeite, der ihn angeschossen hat.«
    Sinclair nickte. »Das ist mir auch lieber.«
    »Kommen Sie.«
    Beide machten sich auf den Rückweg. Sie hatten es eilig, ließen die Vorsicht aber nie außer acht. Der Wasserfall befand sich in ihrem Rücken. Sie hörten noch immer das Rauschen, aber es wurde mit jedem Meter, den sie sich von ihm entfernten, leiser.
    Sinclair ging geduckt. Er schnaufte, wenn er atmete. Der Mann gehörte nicht mehr zu den Jüngsten. Er machte sich selbst Mut. »Suko, ich habe schon einen Vampir erledigt. Weshalb sollte mir dies nicht ein zweitesmal gelingen?« Wütend setzte er seinen Weg fort und stampfte durch das Gras.
    »Ich will Sie ja nicht beleidigen, Sir, aber Mallmann ist gefährlicher. Er ist nicht irgendein Vampir, wenn Sie verstehen, was ich meine. Der kann uns über sein, wenn er den richtigen Moment erwischt.«
    Sinclair lachte auf. »Sie können einem Mut machen.«
    »Ich versuche nur, die Realitäten zu sehen.«
    »Und ich will den verdammten Blutstein haben. Mallmann soll ihn bekommen, das ist mir jetzt egal. Ich will meine Frau zurück. Und wenn dieser Bastard ihr etwas angetan hat, dann…«
    »Ruhig, Sir – bitte!«
    Suko hatte so drängend gesprochen, daß selbst der aufgebrachte ältere Mann den Mund hielt. »Was ist denn?« wisperte er nach einigen Sekunden.
    Der Inspektor flüsterte ihm die Antwort zu. Sein Gesicht zeigte Anspannung. Die Augen hatten einen metallischen Glanz bekommen. »Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich Stimmen gehört.«
    »Wo und von wem?«
    »Vor uns, Sir. Wer gesprochen hat, konnte ich nicht erkennen.«
    »Auch nicht Orth?«
    »Nein.«
    »Mein Sohn?«
    »Den hätte ich erkannt. Sir, bleiben Sie etwas hinter mir. Lassen sie sich auf keinen Fall zu irgendwelchen unüberlegten Handlungen hinreißen. Klar?«
    »Geben sie mir Ihre Waffe. Als Schutz, Suko, nur als Schutz.«
    Gern tat Suko es nicht. Er holte die Beretta hervor und legte sie auf Sinclairs Handfläche. »Bitte nur im äußersten Notfall schießen.«
    »Ja, wenn ich Mallmann sehe.«
    »Damit haben Sie dann Ihre Frau auch noch nicht zurück. Vergessen Sie das nicht.«
    Sinclair winkte ab. »Schon gut, ich habe verstanden.« Er überließ Suko die Führung.
    Auf dem Hinweg hatten sie einen Buschgürtel, in dem auch kleinere Bäume wuchsen, passiert. Den gleichen Weg nahmen sie jetzt wieder, nur waren sie jetzt noch vorsichtiger geworden. Kein Laut sollte die beiden anschleichenden Männer verraten.
    Suko räumte den Weg frei. Sinclair blieb dicht hinter ihm und blies dem Inspektor den warmen Atem in den Nacken.
    Die Stimmen hatten an Lautstärke gewonnen. Beide Heranschleichenden konnten hören, daß es um den Hexenstein ging.
    Suko vernahm hinter sich ein röchelndes Geräusch, blieb stehen, drehte sich um und sah, daß Horace F. Sinclair nicht mehr weiterging. Statt dessen hatte er eine Hand dorthin gepreßt, wo unter der Brust das Herz schlug. Seine Lippen bewegten sich unregelmäßig, als er die Worte
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