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0581 - Der Blutstein

0581 - Der Blutstein

Titel: 0581 - Der Blutstein
Autoren: Jason Dark
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der Kraft seiner Mutter, die in ihm steckte.
    »Was bist du dann?« fragte Mallmann lauernd.
    »Ich wohne hier in der Nähe.«
    »Ach ja?« Der Vampir wischte über seine Lippen. Ein Teil des Bluts verschwand. Dann öffnete er den Mund wieder, damit Dennis seine Bluthauer sehen konnte.
    Der Junge erstarrte. Er wußte jetzt Bescheid. Zum erstenmal durchflutete ihn Furcht. »Willst du auch an den Stein?« fragte er.
    »Willst du ihn auch haben?«
    »Richtig. Du kennst ihn auch?«
    »Ja, aber du wirst ihn nicht bekommen!«
    Mallmann amüsierte sich. »Wirklich nicht?« Er ging schneller und holte auf.
    »Nein, ein anderer wird ihn holen. Er hat ihn schon längst gefunden, verstehst du? John ist…«
    »John Sinclair?«
    Dennis Höller nickte. Gleichzeitig wunderte er sich darüber, daß Mallmann stehengeblieben war und anfing, heiser zu lachen. Der Junge wußte den Grund nicht, nur brach das Lachen so schnell ab, wie es aufgeklungen war. »Dann ist ja alles klar, wenn Sinclair den Stein hat. Nun brauche ich ihn nicht zu holen. Er wird ihn mir geben.«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    Lässig winkte Mallmann ab. »Keine Sorge, ich hole ihn mir. Nein, Sinclair, er wird ihn mir sogar freiwillig geben. Zuvor aber beschäftige ich mich mit dir. Du bist jung, mein Freund. Dein Blut steckt voller Jugend, Saft und Kraft. Das richtige für mich. Du hättest nicht herkommen sollen, aber das Schicksal meint es gut mit mir, das habe ich gespürt. Mein Plan war ausgezeichnet, ich werde an den Stein herankommen und mich zuvor von deinem Blut stärken.«
    »Es wird dir nicht bekommen, Vampir!«
    »Weshalb nicht?«
    »Weil ich der Sohn einer Hexe bin. Ja, ich bin Ginas Sohn. Hast du das nicht gewußt?«
    Mallmann bewegte sich nicht. Er dachte über die Worte nach.
    »Und Gina hat den Blutstein bewacht, nicht?«
    »Ja.«
    »Aber jetzt ist sie nicht da. Wo steckt sie? Sag es mir, Junge. Sag es mir doch.«
    »In der Nähe.«
    »So – wirklich?«
    Der Junge nickte. »Geh wieder in die Wälder zurück, Vampir. Geh wieder, denn ich werde für dich unverdaulich sein. Gina ist nicht zu töten. Sie ist einfach herrlich. Sie ist meine Mutter, und ich liebe sie. Ich habe zu ihr gefunden, endlich.«
    Mallmann wollte nicht länger zuhören. Er startete gedankenschnell. Sein weiter Mantel blähte sich dabei auf, so daß es aussah, als würde er dem Jungen entgegenfliegen.
    Dennis wich nicht aus. Wie ein Riese kam ihm Mallmann vor. Mit einem heftigen Ruck wurde der Junge zu Boden gestoßen. Er fiel auf den Rücken, genau in die richtige Lage für Mallmann, der sein Maul weit geöffnet hatte und den Kopf vorbeugte, doch mitten in der Bewegung erstarrte, denn er hatte gesehen, wie ein Schatten über das Gesicht des Jungen floß. Metallisch glänzend und gleichzeitig dunkel schimmerte er. Ein magischer Schatten, der sich aus dem Mund herausgequält zu haben schien und plötzlich eine Stimme bekam.
    »Willst du es mit einer Hexe aufnehmen, Blutsauger?«
    Mallmanns Hände drückten gegen die Schultern des Jungen. Er zog den Kopf ein, weil er lauschen wollte. »Wo?« keuchte er. »Wo hältst du dich auf, verdammt?«
    »Willst du den Stein oder dich mit mir anlegen?«
    »Zeig dich, Gina!«
    »Laß ihn liegen!«
    Der Blutsauger überlegte einen Moment, bevor er sich in die Höhe drückte, aufrecht stehenblieb und sich dabei auf der Stelle langsam drehte.
    Es war keine Einbildung gewesen. Sie stand tatsächlich in der Nähe und wirkte wie ein Geist, der schwingend und zitternd aus dem Erdboden hervorwuchs.
    Mallmann starrte die durchscheinende Gestalt an. »Wo ist dein Körper, Hexe? Wo?«
    »Nicht mehr da.«
    »Und du willst mich daran hindern…?«
    »Er ist mein Sohn. Ich habe einen neuen Körper gefunden. Sinclair hat den alten mit seinem verfluchten Kreuz vernichtet, aber ich und mein Sohn sind eine Person geworden. Er wurde wiedergeboren, der Teufel hat sein Wort gehalten. Ich brauche ihn, denn die Hölle hat mich unsterblich gemacht. Du hast dein Blut bekommen, Vampir. Du hast mir Orth genommen. Es reicht aus. Ich lasse Gnade vor Recht ergehen und dich laufen, ohne dich zu bestrafen.«
    Mallmann setzte zu einem Kichern an. »Bestrafen!« keuchte er.
    »Du willst mich bestrafen, Hexe? Wie denn?«
    »Laß es nicht darauf ankommen. Die Kräfte der Hölle waren denen der Vampire noch immer überlegen.«
    »Wir sind beides Höllengeschöpfe. Du sowohl als ich. Wir müssen zusammenhalten. Die Schwarze Magie schweißt uns aneinander. Laß uns die Feindschaft
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