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0581 - Der Blutstein

0581 - Der Blutstein

Titel: 0581 - Der Blutstein
Autoren: Jason Dark
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hervorquälte. »Er ist es, Suko. Verflixt, er ist es. Mallmann, dieser Hund. Ich habe seine Stimme gehört.« Er taumelte auf Suko zu, der ihn stützen mußte.
    »Ruhig, Sir, ruhig. Bitte, wir dürfen uns keinen Fehler erlauben.«
    »Er ist es!« keuchte Sinclair.
    »Ich habe ihn auch gehört. Wenn wir ihn fangen wollen, müssen wir einfach besser sein.«
    »Und Mary?«
    »Das bekommen wir heraus. Machen Sie jetzt nur keinen Unsinn. Bleiben Sie dicht bei mir.«
    Sinclair nickte.
    Noch verwehrten ihnen die im leichten Nachtwind schwingenden Büsche die freie Sicht. Die frischen Blätter daran zitterten, als würden sie von Stromstößen getroffen. Lücken gab es so gut wie nicht.
    Wenn sie den Ort des Geschehens erreichen wollten, mußten sie die Büsche einfach umgehen. Suko schlug den Bogen nach rechts. Seine Füße schleiften auch nicht mehr durch das Gras. Er hob sie bei jedem Schritt an.
    Als er stehenblieb, spürte er Sinclairs Hand an seinem Rücken. So dicht hatte sich der ehemalige Anwalt hinter ihm befunden. »Sehen Sie was?« hauchte er.
    »Ja«, sagte Suko und schlich weiter. Er hatte sich geduckt und bewegte sich dennoch geschmeidig.
    Anders Horace F. Sinclair. In seinem Alter konnte er nicht mehr so laufen wie Suko. Zudem war er erregt. Er sah sich zwar nicht genau am Ziel seiner Wünsche, aber auch nicht mehr weit davon entfernt.
    Sekunden später bekamen die Männer freie Sicht oder das an Sicht, was der Mond- und Sternenhimmel zuließ.
    Sie sahen drei Personen. Erstens einen Jugendlichen. Das mußte der Junge sein, von dem Orth gesprochen hatte. Zweitens ein geisterhaftes Etwas, das nicht weit von Dennis entfernt schwebte, mit einer zischenden Stimme sprach und mit der Gestalt redete, auf die es Sinclair und Suko ankam.
    Jemand in einem langen Mantel, der sich kaum von der Farbe der Nacht abhob. Der leicht vorgebeugt stand, so daß ein Teil seines kalkweißen Gesichts zu sehen war und beide sehr deutlich die leicht gekrümmte Römernase erkennen konnten.
    »Mallmann!« flüsterte Sinclair mit zitternder Stimme. »Zum Teufel, das ist Mallmann.«
    »Ruhig, Sir, ruhig…« Suko fühlte sich auf einmal gar nicht mehr wohl in seiner Haut. Am liebsten hätte er den Vater seines Freundes 1000 Meilen weit weg gewünscht.
    Sinclair holte tief Atem. In seinen Augen spürte er das Brennen.
    Plötzlich explodierten die lang aufgestauten Gefühle. All seine Versprechen Suko gegenüber waren gegenstandslos geworden. Er sah nur noch den Vampir, der seine Frau in der Gewalt hatte.
    »Mallmann, du Schwein!« brüllte er. »Wo hast du sie? Wo hast du meine Frau, du Teufel!«
    Bevor Suko noch eingreifen konnte, rannte Horace F. Sinclair auf den Vampir zu.
    Und aus dem Gras erhob sich eine weitere Gestalt.
    Orth, der zweite Blutsauger…
    ***
    Will Mallmann hörte die schreiende Stimme, die sich in seinem Kopf ausnahm, als würde dort Geschirr zerspringen. Noch auf der Stelle fuhr er herum. Sein Mantel schwang durch die heftige Bewegung hoch wie die Schwingen einer Fledermaus.
    »Wo ist sie?« brüllte Sinclair.
    So schnell er konnte hetzte er auf Mallmann zu. Er zog seine Pistole, als wollte er den Blutsauger zu Boden strecken.
    »Sinclair!« schrie der Blutsauger.
    »Ja, wo ist sie?«
    Der ehemalige Anwalt achtete nicht auf seine Umgebung. Er hörte nur Mallmanns Lachen und sah auch nicht, wie sich Orth erhoben hatte und, wenn auch taumelnd, in seinen Weg hineinlief.
    Auch Suko war gestartet. Die folgenden Sekunden waren entscheidend.
    Sinclair konnte nicht mehr. Er riß die Beretta hoch und feuerte im Laufen.
    »Neinnnn!« brüllte Suko. »Denk an Mary!«
    Sinclair schoß weiter.
    Die ersten beiden Schüsse hatten gefehlt, der dritte ebenfalls, denn im Lauf ein Ziel zu treffen, ist verdammt schwer.
    Mallmann duckte sich. Wie ein Phantom huschte er zur Seite und rannte weg.
    Da griff Suko ein.
    Er riß seinen Stab hervor und brüllte mit aller Kraft das entscheidende Wort.
    »Topar!«
    Genau in den Schrei des Inspektors hinein stieß sich Orth ab und fegte Sinclair zu Boden…
    ***
    Fünf Sekunden blieben Suko. Wie so oft hatte er in höchster Not eingegriffen. Niemand außer ihm konnte sich bewegen.
    Oder?
    Er sah den Geist der Hexe. Dieser tanzte über den Boden, und er griff Suko an.
    Damit hatte der Inspektor nicht gerechnet. Innerhalb der Zeitspanne, wo alles andere ausgelöscht war, bekam er den eiskalten Hauch zu spüren, als die Hexe über ihn herfiel.
    Etwas tastete nach seiner Kehle, wollte sich darum
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