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0581 - Der Blutstein

0581 - Der Blutstein

Titel: 0581 - Der Blutstein
Autoren: Jason Dark
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beenden.«
    »Was ist, wenn ich zustimme?«
    Das bleiche Gesicht des Blutsaugers nahm ein Lauern an. »Ich kann es dir genau sagen, mein Freund. Ganz genau…«
    »Los, was ist!«
    Mallmann streckte die Hand aus. »Ich will den Stein von dir als Zeichen des guten Willens. Du brauchst ihn nicht, ich aber muß ihn besitzen, denn nur er ist eine Blutreserve. Erst wenn ich ihn bekomme, kann ich zu großen Taten ausholen.«
    »Ich gebe ihn dir nicht!«
    »Weshalb nicht, Hexe? Deine Existenz ist zerstört. Ich habe genau gewußt, daß dich der Blutstein am Leben erhält. Seine Kraft ist auf dich übergegangen, du hast ihm immer wieder Opfer gebracht und die Männer in dein Schloß gelockt. Jetzt ist er gesättigt, er ist voll. Du brauchst ihn nicht mehr.«
    »Warum hast du ihn dir nicht selbst geholt, Vampir?«
    Mallmann lachte kratzig. »Hättest du ihn mir denn gegeben?«
    »Nein.«
    »Das wußte auch ich. Aus diesem Grunde habe ich Sinclair losgeschickt, damit er dafür sorgt, daß ich den Stein bekomme. Ich kenne ihn, einem Mann wie ihm traue ich zu, daß er den versteckt gehaltenen Blutstein hervorholt. Ich habe mich nicht geirrt, John Sinclair hat es geschafft und sich auch nicht von einer Hexe aufhalten lassen. Er holte für mich den Stein aus der Hölle. Du spielst nur noch eine Nebenrolle. Es geht ihm um mich, klar?«
    »Was sollte ihn veranlassen, dir den Stein zu übergeben.«
    »Ich habe seine Mutter!«
    Der Geist der Hexe Gina sprach mit einer Flüsterstimme, die allerdings im Körper des Jungen geboren wurde. »Hast du sie zu einem Blutsauger gemacht?«
    »Möglich.«
    »Weiß es Sinclair genau?«
    »Ich lasse mir nicht in die Karten schauen. Ich will den Stein, das ist alles. Dich lasse ich dabei am Leben. Führe mich hin. Gemeinsam können wir Sinclair überwältigen. Ich brauche den Stein!«
    Der Geist der Hexe überlegte. Nicht weit entfernt stand Dennis unbeweglich.
    Stimmte die Hexe zu oder, lehnte sie ab?
    Genau in diesem Augenblick geschah etwas völlig Überraschendes, womit weder Mallmann noch Gina gerechnet hatten…
    ***
    Es war gekommen wie aus dem Nichts. Ich hatte unwahrscheinliches Glück gehabt, daß sich die Klinge nicht quer durch meinen Oberschenkel gebohrt hatte.
    Weshalb und wieso dies geschehen war, darüber konnte ich nur spekulieren. Jedenfalls war ich stehengeblieben und achtete auf den eisigen Schauer, der über meinen Rücken rann.
    Dafür schaute ich nach oben. Nein, da war nichts zu erkennen, unter mir ebenfalls nicht. Etwas mehr als die Hälfte der Strecke lag hinter mir, und irgend etwas mußte diesen teuflischen Mechanismus in Gang gebracht haben.
    Aber was, zum Henker?
    Vielleicht war ich auf eine bestimmte Sprosse getreten, so daß diese hatte reagieren können. Wie würde mein Anstieg weiterhin verlaufen? Im Nacken hatte sich der Schweiß gesammelt und befand sich bereits auf dem Weg, den Rücken hinabzurinnen. Ewig konnte ich hier nicht stehenbleiben. Die Klinge des aus dem Stein gefahrenen Schwerts schimmerte matt. Ich hielt mich nur mehr mit der rechten Hand fest und bewegte den linken Arm, an dem ich auch die Lampe festgeklemmt hatte. Ich wollte die Steine in meiner unmittelbaren Umgebung ableuchten, um eventuelle Lücken zu finden, aus denen Klingen hervorstoßen konnten.
    Es war nichts zu sehen.
    Auch im hellen Licht nicht, das zwar in jede Pore oder Riß hineinlugte, aber mir nicht die Spitze einer im Gestein steckenden Stichwaffe zeigte.
    Dann ging ich weiter.
    Meine relative Unbeschwertheit war verschwunden. Jeder suchende und tastende Tritt nach oben bereitete mir eine gewisse Sorge.
    Mit nur einer Klinge würde sich diese Falle bestimmt nicht zufrieden geben.
    Die folgenden drei Sprossen konnte ich hinter mir lassen, ohne daß etwas geschah. Nur Rost löste sich und rieselte wie feiner Sand in die Tiefe des Schachts.
    Ich konnte einfach nicht auf halber Strecke hängenbleiben, mußte es weiter versuchen.
    Vorsichtig klomm ich höher, den Atem fast anhaltend, damit ich die Fremdgeräusche früh genug hörte.
    Es war gefährlich, und es passierte wieder.
    Dicht vor meinem Gesicht schien der Stein regelrecht wegzuplatzen. Staub quoll mir entgegen, blieb auf den Lippen liegen. Ich drehte den Kopf im letzten Augenblick zur Seite.
    Fast hätte mich die blanke Klinge in Höhe der Wange erwischt. Ich spürte noch den Hauch, so gefährlich nahe war sie an meinem Gesicht vorbeigestreift.
    Ich zog den Kopf noch tiefer, versteifte mich, wartete zitternd ab, drehte mich dann
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