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0552 - Einer kam wieder

0552 - Einer kam wieder

Titel: 0552 - Einer kam wieder
Autoren: Jason Dark
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war froh darüber, sie anwinkeln und an den Körper ziehen zu können. Mit den Handflächen wischte ich über die nasse Erde. Der Lehm drang auch unter meine Fingernägel. Ich versuchte, den Oberkörper hochzudrücken.
    Beim ersten Versuch klappte es nicht, beim zweiten ebenfalls nicht. Die Schwäche war zu stark.
    Aber mein Gehör hatte nicht gelitten. Ich vernahm bekannte Geräusche. Schüsse!
    Sie rissen mich zwar nicht aus meinem Zustand hervor, aber sie machten mich irgendwie mobil.
    Diesmal nahm ich die Hauswand als Hilfe. Es gelang mir, mich daran abzustützen.
    So kam ich auch hoch.
    Mit zitternden Puddingknien, die Betonwand anstarrend, stark nach Luft schnappend, wobei die Wand sich bewegte und als Schatten auf mich zugedrückt wurde.
    Es gab keine Pause.
    Ich stieß mich ab. Konnte ich mich auf den Beinen halten? Tatsächlich, es klappte. Nur beim Herumdrehen bekam ich meine Schwierigkeiten, aber auch die ließen sich überwinden.
    Ich mußte zum Eingang, danach stand mein Sinnen und Trachten.
    Nach dem ersten unsicheren Schritt zog ich meine Pistole. Mit der Schulterseite schabte ich an der Hauswand entlang, noch eine gute Stütze in diesen Augenblicken.
    Schritte stoppten meinen weiteren Drang. Sie kamen mir hastig vor und waren gleichzeitig das Gegenteil von dem. Jemand versuchte, so schnell wie möglich wegzurennen, ohne es jedoch so zu schaffen, wie er es sich vorgenommen hatte.
    Ich stand noch günstig im toten Winkel, weil mich die Breitseite des Gartenhauses schützte.
    Dafür sah ich die Gestalt!
    Maskiert, mit einem langen Unhang versehen und einer Waffe in der Hand. Der Unbekannte war angeschossen worden. Er lief nicht, er taumelte durch den Garten in Richtung Tor, um dort zu verschwinden.
    Mich hatte keine Kugel getroffen, nur die Nachwirkungen des Treffers mußte ich verdauen.
    Trotz meiner Schwindelgefühle nahm ich Verfolgung auf. Es mußte doch mit dem Teufel zugehen, wenn ich ihn nicht stellen konnte.
    Allerdings fragte ich mich auch, was mit Konev und Golenkow geschehen war? Schüsse hatte es schließlich genug gegeben…
    ***
    Suko stand wieder an Deck!
    Die Kollegen von der River Police starrten ihn an wie den Weihnachtsmann, der plötzlich und unerwartet zu Ostern erschienen war. Jemand meinte: »Sie haben eine verdammt gute Kondition.«
    »Das ist eben so.« Suko wußte selbst, daß er etwas übertrieb. So berauschend ging es ihm nicht. Ihm war noch immer schlecht, das Gefühl des Würgens pumpte mehr als einmal in ihm hoch, und manchmal wurde ihm auch schwindlig.
    Das Boot machte mit laufender Maschine so gut wie keine Fahrt.
    Es glich nur die Strömung aus, damit es nicht abgetrieben wurde.
    Bis zum Ufer waren es vielleicht 30 Yards. Durch diese Distanz bewegte sich kein anderes Boot. Die fuhren zumeist in der Mitte des Stromes, wo die Fahrrinnen lagen.
    Die Beamten waren sehr wachsam. Ihre Blicke galten der schaumig-grauen Wasserfläche, die jedoch so gut wie undurchsichtig war, denn nichts erschien aus der Tiefe.
    Falls der Zombie seinen Standort nicht gewechselt hatte, ließ er sich verdammt viel Zeit.
    Manchmal, wenn der Wind zu Böen auffrischte, wehte er schaumige Gischt über die Reling hinweg und gegen die Gestalten der Männer. Suko fror etwas, aber ein Mann wie er verkraftete das locker.
    Und so wartete er…
    Die Minuten rannen dahin, addierten sich zu einer Viertelstunde.
    Allmählich breitete sich Ungeduld aus. Auch Commander Yale erschien an Deck und stellte sich neben Suko. Mit seinem scharfen Blick schaute er auf den Strom.
    »Noch immer nichts, wie?«
    »Genau.«
    »Keiner von uns hat Ihren Gegner gesehen. Glauben Sie, daß er noch da unten hockt?«
    Suko hatte den Hintersinn der Frage sehr wohl begriffen. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, Commander, dann glauben Sie mir wohl nicht. Sie halten meinen Bericht für ein Hirngespinst.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Ich weiß, aber sicher so gemeint.«
    »Es ist auch schwer…«
    »Da stimme ich Ihnen zu. Ich muß die Gestalt locken. Nur hier bin ich ihr überlegen.«
    »Wieso das?«
    »Ganz einfach. Hier kann ich meine Waffen einsetzen, die für lebende Leichen tödlich sind.«
    »Und was wäre das?«
    Suko zog die Beretta. »Hier, sie ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Die machen jedem lebenden Toten den Garaus.«
    »Und was haben Sie noch?«
    Der Inspektor ließ die Waffe wieder verschwinden. »Eine Peitsche, deren Riemen aus Dämonenhaut bestehen.«
    »Ach so.« Er gab die Antwort, in einem Ton, daß
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