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0552 - Einer kam wieder

0552 - Einer kam wieder

Titel: 0552 - Einer kam wieder
Autoren: Jason Dark
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zudem maskiert, und sie huschte weiter.
    Ich kam nicht mehr dazu, die anderen zu warnen, denn der Erdboden zog mich an wie ein Magnet.
    Groggy blieb ich liegen…
    ***
    Ein Grab auf dem Grund der Themse!
    Für manch eingefleischte Londoner oder skurrile Gestalten mochte diese erstrebenswert sein, nicht allerdings für Suko. Er konnte sich einen besseren Tod vorstellen und hatte keinerlei Beziehung zu diesem makabren Wunsch. Seine Leiche sollte nicht im Schlamm vermodern.
    Doch der Zombie war stark, er besaß die Kraft der Hölle, die sich auch auf seine Hände übertrug. Sie waren zu eisenharten, kalten Klammern geworden und lagen um Sukos Kehle.
    Die Finger umschnürten den Hals so eng, als wollten sie ihn zerreißen. Auch wenn es Suko möglich gewesen wäre, er hätte keine Luft mehr bekommen. Die Klauen schnürten alles ab.
    Er war von unten gekommen, der Zombie von oben. Und er Untote hatte es besser.
    Er drückte Suko wieder zurück, ohne überhaupt daran zu denken, den Hals loszulassen.
    Der Inspektor glitt wieder in den engen Kabinengang zurück. Wieviel Zeit vergangen war, konnte er nicht sagen. Er wußte auch nicht, wie lange es ihm gelingen würde, die Luft anzuhalten, jedenfalls stand er unter einem mörderischen Druck.
    Die Augen hielt er aufgerissen, das Wasser drückte dagegen. Der Herzschlag hatte sich beschleunigt. Bei jedem Schlag hämmerte es gegen die Rippen des Chinesen.
    Wenn Suko in den folgenden Sekunden nichts einfiel, war er verloren. Er dachte an das Tauchermesser, es war die einzige Chance, wenn überhaupt, denn Untote sind nicht mit normalen Killern zu vergleichen.
    Suko tastete nach dem Griff. Er wußte, wo er es stecken hatte und fand es sehr schnell.
    Wuchtig riß er die Klinge hervor, drehte und rammte sie dann vor.
    Sie traf auf Widerstand, glitt auch hindurch. Suko zog sie hervor, stieß noch einmal zu, diesmal höher.
    Bei dieser Attacke wurde der Untote im Gesicht gezeichnet. Rücksicht konnte Suko nicht nehmen. Hier ging es um sein Leben.
    Lockerte sich der Griff?
    Als Suko die Klinge mit der Schneide gegen die beiden Handgelenke führen wollte, um sie zu kappen, ließ ihn der Untote los. Seine Hände glitten weg, und auch er sah aus, als hätte ihn eine Woge zur Seite und gleichzeitig tiefer in den Gang hineingeschwemmt.
    Das war die Chance für Suko.
    Er bekam kaum noch mit, daß er reagierte. Es waren die reinen Reflexe, die der Überlebenswille diktierte. Irgendwie kam er aus dem Bauch des Schiffes und stieß der Oberfläche entgegen.
    Suko bewegte die Beine automatisch. Die Schwimmbewegungen waren ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Irgendwo an der rechten Seite pendelte das Mundstück, aus dem die Preßluft als Blasenspur entwich, und Suko dachte auch nicht daran, daß sein Auftauchen Gefahren in sich barg, denn er hätte leicht mit einem Schiff kollidieren können.
    Sein Kopf stieß aus dem Themsewasser.
    Der Inspektor konnte es kaum fassen. Er spürte nur, wie Kälte über sein Gesicht strich, die er unter Wasser nicht gespürt hatte. Er öffnete den Mund, atmete, hustete, würgte, atmete wieder, sank unter, weil er erschöpft war, kam aber wieder hoch, die Schwimmflossen halfen ihm sehr dabei.
    Wellen wuchteten heran, überschwemmten ihn, er kämpfte sich mit matten Bewegungen frei und glaubte auch, Stimmen zu hören und das Geräusch eines Bootsmotors.
    Daß er die Klinge noch in der Hand hielt, merkte er nicht. Erst als sie ihm starke Finger entwanden, er auch Schmerz spürte, öffnete er die Augen weit, spuckte Wasser, atmete wieder und sah über sich zwei besorgte Gesichter, die im Rhythmus des Bootes hin- und herschwangen.
    Jemand tupfte Sukos Gesicht ab. Er sah klarer, bekam ein Nicken mit, dann die Stimme.
    »Junge, da hast du Glück gehabt.«
    Der Inspektor wollte eine Antwort geben. Er kam nicht dazu.
    Sprechen konnte er nicht. Suko war ausgelaugt. Er hatte nicht einmal mitbekommen, daß er in einem Schlauchboot lag. Vom Boot der River Police hatten die Beamten alles beobachten können und sofort gehandelt.
    Sie glitten in Richtung Hauptboot, wo die geworfene Leine aufgefangen wurde.
    Eine halbe Minute später lag Suko unter Deck auf einer Liege. Jemand breitete eine Decke über ihm aus. Den Neopren-Anzug hatte man ihm ausgezogen.
    Commander Yates war auch da. Er stand neben der Liege. »Am besten wird es sein, wenn Sie Ihre Kleidung wieder überziehen.«
    »Ja, gleich.«
    Yates setzte sich. Er schüttelte den Kopf und scheuchte die anderen beiden Beamten
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