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0552 - Einer kam wieder

0552 - Einer kam wieder

Titel: 0552 - Einer kam wieder
Autoren: Jason Dark
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wenn dein Kumpel schon ziemlich lange verschwunden ist.«
    »Er wird uns warnen.«
    »Ich habe ihn heute zum erstenmal gesehen. Das ist ja ein Engländer. Gehört er zur neuen Generation der Schläfer?«
    »So ungefähr«, wich Golenkow aus.
    Der Grauhaarige grinste. »Ihr gebt nie auf, wie? Auch bei Gorbatschow macht ihr weiter.«
    »In Maßen, nur in Maßen.«
    »Geht mich ja nichts mehr an. Ich will die letzten Jahre noch genie ßen. Ich habe mich hier häuslich eingerichtet und freue mich, wenn ich morgens aufwache.«
    »Wie kommst du denn zurecht?«
    »Durch eine kleine Rente. Ich baue im Garten so ziemlich alles selbst an. Fleisch kaufe ich mir und…« Konev sprach nicht mehr weiter, weil Wladimirs Gesicht einen starren Ausdruck angenommen hatte.
    Der Russe stand auf.
    »Was ist denn?« flüsterte Konev.
    »Ich weiß es nicht, glaube aber, einen Schatten am Fenster hinter dir gesehen zu haben.«
    Sitzend drehte sich Konev. »Ich hocke hier etwas unglücklich – oder?«
    »Kann schon sein, aber…«
    Der Schatten war wieder verschwunden. Vielleicht hatte der starke Wind auch nur Zweige bewegt, die dann vom Fenster zu sehen gewesen waren.
    Golenkow drückte den Sessel zur Seite. Er wollte seine Waffe ziehen, als ihm ein anderer zuvorkam.
    Plötzlich zersplitterte die Scheibe. Die Scherben fielen nach unten.
    Einige Stücke erwischten Konev, blieben in der Kleidung hängen oder drangen wie kleine Spieße in seine Haut.
    Das alles interessierte ihn nicht. Der Bulgare hatte nur Augen für die maskierte Person im Fensterrahmen und auch für die Waffe, deren Mündung schräg auf ihn wies…
    ***
    »Deckung!« brüllte der Russe.
    Einen Lidschlag später geschahen mehrere Dinge zugleich. Golenkow griff blitzartig und schneller an, als er seine Waffe hätte ziehen können, zu der leeren Wodkaflasche, die er gegen das zerstörte Fenster schleuderte.
    Die Aktion brachte einen Teilerfolg. Der maskierte Killer wurde genau in dem Augenblick irritiert, als er abdrückte.
    Er verriß den Schuß.
    Dennoch schrie der Bulgare auf. Aus seiner linken Schulter sprudelte Blut. Er preßte die Handfläche auf die Wunde, kippte zur Seite, da hatte Golenkow seine Waffe gezogen.
    Es war eine russische Makarew-Pistole, sehr schwer, aber auch treffsicher.
    Er schoß, die Gestalt schoß.
    Beide trafen.
    Golenkow spürte den Einschlag der Kugel wie einen Feuerstreifen an seinem rechten Hüftknochen. Der Schlag raubte ihm die Standfestigkeit, er fiel zu Boden, schoß noch einmal, aber der Winkel war zu schlecht. Die Kugel schlug neben dem Fenster in die Wand.
    Die Gestalt zog sich zurück. Sie mußte einen dunklen Umhang, tragen, so genau konnte Golenkow das nicht erkennen, jedenfalls war dieser Umhang in der Nähe des Halses naß geworden, von dem Blut, das aus der Wunde quoll.
    Der Maskierte zog sich zurück, bevor Wladimir ein drittes Mal feuern konnte.
    Der Russe war zurückgetaumelt und in den Sessel gefallen. Er wollte wieder hoch, nur konnte er nicht. Die Verletzung machte ihm zu schaffen. Seine rechte Seite brannte wie Feuer, und der Schmerz erreichte sogar noch das Bein bis hin zum Knie.
    »Verdammt, John, wo bist du gewesen?« keuchte er. »Was hast du getan, Towaritsch?«
    Der Gedanke an Sinclair und daran, daß dem Freund eventuell etwas passiert sein konnte, trieb ihn wieder hoch.
    Golenkow wollte zur Tür gehen. Zwei Schritte kam er weit, dann knickte er ein und brach mitten im Raum zusammen. Mit dem Ellbogen bremste er den Fall, dennoch spürte er die Stiche des harten Aufpralls bis in den Kopf.
    Auf der Couch hockte Konev und wimmerte vor sich hin. Auch ihn hatte die Killergestalt erwischt.
    Golenkow wollte nicht im Gartenhaus bleiben. Laufen konnte er nicht, so kroch er weiter, seine Waffe noch in der Rechten. Der Schweiß strömte aus den Poren und näßte sein Gesicht.
    Aber er machte weiter. Er wollte auf keinen Fall, daß dieser Killer es noch schaffte…
    ***
    Ich war nicht bewußtlos geworden, aber der Treffer hatte mich apathisch oder groggy gemacht. Ich lag regungslos vor der Hauswand, ohne mich bewegen zu können.
    Dabei überkam mich der Eindruck, auf dem Meer zu schwimmen, denn der Gartenboden bildete Wellenberge, die mich zu überrollen drohten.
    Ich hatte nicht gesehen, wem ich diesen K. o. zu verdanken hatte.
    Einem Zombie? Nein, das wollte ich nicht glauben. Da mußte etwas anderes geschehen sein, denn meine Annahme sah ich bestätigt. Der lebende Tote besaß einen Helfer.
    Zuerst bewegte ich meine Arme und
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