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Die süßeste Bande der Welt - Der Muffin-Club: 1

Die süßeste Bande der Welt - Der Muffin-Club: 1

Titel: Die süßeste Bande der Welt - Der Muffin-Club: 1
Autoren: Katja Alves
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Wie alles begann…

    Falls ihr wissen möchtet, wie man siebzehn Fruchtgummi-Frösche auf vier Mädchen aufteilt, ohne dass es Streit gibt, so braucht ihr nur mich zu fragen.
    Denn ich bin ein Genie in Mathe. Das sagt sogar unsere Lehrerin, Frau Schneidewind, und die behält sonst Komplimente lieber für sich. (Genau wie die trockenen Haferkekse, die sie in ihrer Schublade versteckt.)
    Jedenfalls glaube ich, dass Papa und Mama wegen meiner mathematischen Fähigkeiten ziemlich stolz sind auf mich. Deshalb erzählt Papa auch allen, wie gut ich rechnen kann.

    Insbesondere seinen Fahrgästen. Papa ist nämlich Taxifahrer. Und wenn man Taxifahrer ist, trifft man ziemlich viele Leute, denen man etwas erzählen kann. Zum Beispiel, dass es viele Baustellen gibt in der Stadt. (Das kann zwar jeder auch selbst sehen, wenn er im Taxi sitzt, aber Papa erzählt es trotzdem bei jeder Fahrt.) Oder eben, dass man eine Tochter hat, die bereits mit vier Jahren einem Fahrgast das korrekte Rückgeld ausgehändigt hat.
    Normalerweise fahre ich natürlich nicht mit Papa Taxi. Aber dieses eine Mal durfte ich mit, weil ich die Masern hatte und Mama unsere spätere neue Wohnung anschauen ging. Als Papas Fahrgast meine roten Punkte sah, wollte er dann allerdings gleich an der nächsten Ecke wieder aussteigen. Deshalb musste ich auch gar nicht so viel rechnen.

    Mama redet nicht so viel wie Papa. Sie sagt, das sei auch gut so, denn als Friseurin müsse man vor allem gut zuhören können.
    Früher hatte Mama einen eigenen Friseur-Salon. Aber seit wir nach Oberdorf gezogen sind, arbeitet Mama in unserer Wohnung. Das war vor exakt vier Monaten und fünf Tagen. Oder anders gesagt, drei Monate und vier Tage länger, seit es den Muffin-Club gibt.
    Da fällt mir ein, das Wichtigste hätte ich beinahe vergessen: Ich heiße Lulu! Also eigentlich Lucinda. So wie diese uralte Hollywood-Schauspielerin mit der Turmfrisur und der lila Schminke über den Augen. Peinlich … deshalb bitte gleich wieder vergessen!
    Aber jetzt muss ich unbedingt vom Muffin-Club erzählen und davon, wie alles begann.

Das Schulfest

    Es war ein ganz normaler Montagmorgen in der Schule. Miranda malte mit Filzstift hellgrüne Pünktchen auf ihre Fingernägel und Günther gähnte mit offenem Mund. Ich überlegte mir gerade, ob Spatzen auf dem Schulhof auch auf einem Vogelbein hüpfen können, als Frau Schneidewind mit lauter Stimme sagte, sie habe uns eine wichtige Mitteilung zu machen. Jetzt schauten alle nach vorne.
    »In genau vier Wochen ist das Schulfest«, verkündete Frau Schneidewind. Und dann sagte sie mit ihrer superfreundlichen »Ihr-seid-dochalle-brave-Kinder«-Stimme: »Ich bin mir sicher, ihr habt jede Menge toller Ideen, was unsere Klasse zum Fest beitragen könnte…«

    Das Eigenartige an Lehrern ist, dass sie nie eine eigene Idee haben. Immer brauchen sie die Hilfe der Kinder. Alle begannen zu tuscheln.
    »Und«, fragte Frau Schneidewind, »wer hat eine tolle Idee?«

    Niemand meldete sich. Mit Ausnahme von Günther. » Warum? «, fragte er. »Warum gibt es ein Schulfest?«
    Günther fragt immer warum. Ich weiß, dass er das deshalb macht, damit Frau Schneidewind später in sein Zeugnis schreiben kann, er sei »sehr aufgeweckt«. Das jedenfalls behauptet Tamtam und die hat es mit eigenen Augen gelesen.
    Diesmal schien sich Frau Schneidewind aber überhaupt nicht über Günthers Frage zu freuen.

»Es gibt jedes Jahr ein Schulfest«, sagte sie knapp und seufzte.

    Ich zählte in Gedanken langsam von hundert rückwärts. Ich hatte natürlich sofort eine Idee, wollte aber auf gar keinen Fall als Streberin gelten. Und wenn man das nicht will, ist es wichtig, dass man sich nicht zu früh meldet.
    Siebenundneunzig, sechsundneunzig… dreiundneunzig… neunzig.
    »Frau Schneidewind, ich habe eine Frage…«
    »Ja, Miranda?«
    Typisch! Miranda war mir natürlich zuvorgekommen.
    »Gibt es eine Modeschau? «, fragte sie mit ihrer piepsigen Stimme.
    Miranda ist die größte Tussi, die es gibt. Ihre Eltern sind sehr reich. So reich, dass Miranda ein eigenes Kindermädchen hat, das nur dazu da ist, die Bonbonpapierchen in Mirandas Zimmer vom Boden aufzuheben. (Das weiß ich von Tamtam und die weiß es von Lena und die hat es mit eigenen Augen gesehen.)

Frau Schneidewind zögerte. »Ich weiß nicht, Miranda… eine Modeschau hatten wir bereits im letzten Jahr. Aber wisst ihr, was, bis Freitag denkt sich jeder von euch eine Idee aus und stellt sie dann der Klasse vor.«
    Mir
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