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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das hier geht nur für kurze Zeit, Zwei, drei Stunden vielleicht. Dann muß ich wieder liegen. Und dabei bescheinigt mir jeder Arzt, daß ich kerngesund und topfit bin. Bloß aus eigener Kraft bewegen kann ich mich nicht und leide unter stärksten Erschöpfungszuständen… immer noch, nach so vielen Monaten seit dem Dhyarra-Attentat!«
    Sir Bryont lud sie alle vor das knisternde Holzfeuer im offenen Kamin ein. Es strahlte anheimelnde Wärme aus. Eine Ruhepunkt, den Zamorra und Nicole genossen wie lange nichts anderes mehr.
    »Es ist ganz gut, daß wir dich vor zwei Wochen aus dem Beaminster Cottage wieder ausquartiert haben, Ted«, sagte Nicole. »Inzwischen haben sich die Radikalen, die Rebellen darin eingenistet. Sie lauerten uns auf.«
    »Die illegale Dhyarra-Tätigkeit wird immer stärker«, bestätigte Ted. »Sie schirmen sich gegenseitig ständig an, so daß wir nicht einen einzigen Kristall richtig anpeilen können. Sie bereiten einen großen Schlag vor. Vielleicht existiert der Machtkristall bereits.«
    »Wir gehen bösen Zeiten entgegen«, sagte Zamorra. »Und es wird immer schwieriger, weil wir immer weniger werden…«
    Ted runzelte die Stirn. »Wie bitte? Hat es schon wieder Tote gegeben?«
    »Bill«, sagte Zamorra düster. »Von Leonardo ermordet. Mit Gwaiyur. So wie Eysenbeiß damals mit diesem verdammten Schwert Inspektor Kerr erschlug.«
    Ted runzelte die Stirn.
    »Das ist doch noch nicht alles«, sagte er. »Komm, ich spüre, daß da noch mehr ist. Was ist passiert?«
    »Okay, in Stichworten. Halte dich fest, Freund«, sagte Zamorra. »Château Montagne teilweise niedergebrannt und derzeit unbewohnbar, Beaminster Cottage in der Hand der DYNASTIE-Rebellen. Merlin von der Zeitlosen nahezu unwiderruflich eingefroren und damit ausgeschaltet. Die Zeitlose tot…«
    Ted beugte sich vor. Seine Augen weiteten sich. »Was…?« keuchte er auf.
    »… Raffael Bois verschwunden. Das Schwert Gwaiyur leider Gottseidank verschollen. Und Gryf und Teri als Überläufer auf der Seite der Hölle…«
    »Nein«, keuchte Ewigk. »Das — das ist unmöglich. Nicht die beiden. Sie können nicht die Seiten gewechselt haben, nicht mit dem Bösen paktieren…«
    Er war aschfahl geworden.
    »Willst du Ted umbringen?« schrie Nicole auf. »Er verträgt die Aufregung nicht, er…«
    Da geschah das Unglaubliche.
    Ted Ewigk stemmte sich aus eigener Kraft aus seinem Rollstuhl hoch! Der Mann, der monatelang kaum selbständig eine Bewegung hatte tun können, der als unheilbar galt!
    Er stand da. Er, schwankte noch etwas, aber er stand, und ungläubig sah er die überraschten Gesichter der anderen.
    »Verdammt, was starrt ihr mich so an? Wir müssen etwas tun!« schrie er. »Wir müssen ihnen helfen!« Und er machte ein paar Schritte vorwärts, aber der Zusammenbruch, mit dem auch der Letzte im Raum rechnete, fand nicht statt!
    Ted Ewigk stürzte nicht!
    »Ein Schock«, murmelte Sir Bryont. »Das muß es gewesen sein! Ein Schock hat die unnatürliche Schwächung, die Lähmung, verursacht - und dieser Schock hat sie wieder gelöst…«
    Ted fuhr zu seinem Leibwächter herum.
    »Stelle sofort ein Einsatzkommando zusammen«, befahl er. »Egal, wo die Leute sind und was sie gerade tun. Mindestens fünf Dhyarra-Träger. Ich denke, das Maß ist voll. Jetzt, Freunde, schlagen wir zurück! Jetzt treiben wir die Dämonischen in ihre Löcher zurück, aus denen sie gekrochen sind…«
    Alle starrten ihn immer noch an wie ein Weltwunder. Und Zamorra dachte daran, daß das Fiasko, all die kleinen und großen Niederlagen der letzten Wochen vielleicht doch noch einen positiven Aspekt hatten, so klein er auch sein mochte: Ted Ewigk war wieder gesund!
    Und das war auch schon ein Gewinn…
    ***
    Etwa zu dieser Zeit erhielt der Herr der Hölle, Magnus Friedensreich Eysenbeiß, die verschlüsselte Nachricht, daß ein Hinterhalt der verbündeten EWIGEN fehlgeschlagen war. Zähneknirschend nahm er zur Kenntnis, daß Zamorra die Falle im Beaminster Cottage aus unerklärlichen Gründen frühzeitig bemerkt hatte und entkommen konnte.
    Damit platzte der Traum, nun seinerseits mit einer Erfolgsnachricht brillieren und Leonardo endgültig abqualifizieren zu können, für Eysenbeiß wie eine Seifenblase.
    »Aber ich kriege dich noch«, murmelte er. »Irgendwann bekomme ich dich zwischen meine Finger, Zamorra, und zermalme dich, und wenn es das letzte ist, was ich in meinem Leben tue!«
    Er ahnte nicht, daß die Erfolgssträhne, die er in den letzten Wochen
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