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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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berührte Zamorra den aufgeladenen Dhyarra-Kristall, Bills letztes magisches Vermächtnis. Und er fragte sich, wo Raffael Bois und wo das Schwert Gwaiyur geblieben waren…
    ***
    Gryf hätte ihm zumindest sagen können, wo sich Gwaiyur jetzt befand. Denn bevor die beiden Druiden sich vom Château zurückzogen, hatte Gryf das Schwert vom Boden aufgenommen, dort, wo Leonardo es fallengelassen hatte. Der Druide nahm an, daß er die Waffe noch des öfteren für sich nutzbringend einsetzen konnte.
    Er hatte sich mit Teri in seine Hütte auf der Insel Anglesey zurückgezogen. Dort warteten die beiden neuen Anweisungen des Fürsten der Finsternis ab.
    Irgendwo in der Umgebung der Hütte und des nicht weit entfernten Dorfes heulte in den Nächten ein einsamer Wolf.
    ***
    Irgendwo in der Umgebung der Brandruine von Château Montagne verbarg sich ein alter Mann, in dessen kalten Augen es böse glitzerte. Nachts sah man ihn schattenhaft durch die Ruine geistern, bei Tage versteckte er sich in Schuppen und Scheunen.
    Er wartete auf seine Chance, auf die Rückkehr Professor Zamorras, der der größte Feind der Hölle war. Denn in ihm brannte der Befehl des Fürsten der Finsternis, Zamorra zu ermorden.
    Der Name des alten Mannes lautete Raffael Bois.
    ***
    Leonardo deMontagne derweil hatte in den Tiefen der Hölle nicht den Empfang erhalten, den er sich eigentlich ausgerechnet hatte. Er hatte als Triumphator erscheinen wollen, als Sieger, dem es gelungen war, Professor Zamorra in die Knie zu zwingen, ihn zu vernichten.
    Aber er kam zurück als Lädierter.
    Wo das von Bill Fleming geformte Kreuz ihn getroffen hatte, waren Narben geblieben, die nie wieder vergingen. Das Kreuz hatte dem Dämon sein Zeichen aufgeprägt. Der Montagne tobte vor Schmerz und Wut. Er würde noch lange unter dieser Verletzung zu leiden haben. Hinzu kam, daß der Blitz aus Sid Amos’ Amulett ihn ebenfalls schwer angeschlagen hatte. Seine Fähigkeit, seine Gestalt zu verändern, war jetzt stark eingeschränkt; er konnte sich nur noch unter größeren Anstrengungen verändern. Statt dessen bildete sich an seinem linken Bein ein Klumpfuß, der ihn beim Gehen behinderte und der sich trotz aller gestaltwandlerischer Fähigkeiten nicht mehr verdrängen ließ. Leonardo deMontagne hinkte!
    Und der Klumpfuß erinnerte fatal an den Pferdefuß des Teufels…
    Gerade das gefiel ihm äußerst wenig, aber er konnte nichts mehr daran ändern. Hinzu kam die moralische Niederlage. Er hatte Zamorra bereits in seiner Gewalt gehabt. Er hätte ihn einfach töten können, und der Erfolg wäre ihm sicher gewesen..
    »Aber was tatest du, überheblicher Narr?« fauchte Magnus Friedensreich Eysenbeiß ihn an, der einst sein Berater, jetzt aber sein Herr war als Satans Ministerpräsident. »Mir warfst du früher mein Versagen vor, doch jetzt zeigst du selbst dich als noch weitaus größerer Versager…«
    Leonardo sah Eysenbeiß finster an, der sein Gesicht wie üblich hinter einer Maske verbarg. Von dieser Tradition ließ er auch jetzt noch nicht ab.
    »Immerhin ist es mir gelungen, die beiden Silbermond-Druiden auf unsere Seite zu bringen«, rechtfertigte sich der Fürst der Finsternis. »Dazu Zamorras Diener. Sein Château ist zerstört… Bill Fleming ist tot…«
    »Ja, Bill Fleming ist tot!« brüllte Eysenbeiß ihn an. »Ausgerechnet Bill Fleming, den ich umständlich erst auf unsere Seite geholt habe und der uns noch gute Dienste hätte leisten können! Vielleicht entsinnst du dich einmal, wieviel Arbeit ich investierte, damit er zu einem Diener der Hölle wurde. Ein niederer Dämon, T’Cant, wurde geopfert… alles nur, damit Fleming für uns arbeiten sollte. Du Narr, was du da angerichtet hast, kannst du nie wieder gutmachen.«
    »Aber vielleicht wäre er irgendwann doch wieder abgesprungen und…«
    »Einfalt, dein Name ist Leonardo«, regte Eysenbeiß sich auf. Er genoß es förmlich, Leonardo diese Szene zu machen. Denn auch andere Dämonen der alten Dynastien waren anwesend. Dämonen, denen der kometenhafte Aufstieg Leonardos längst ein Dorn im Auge war, die es aber nicht wagten, offen zu rebellieren. Daß Eysenbeiß den Fürsten der Finsternis vor eben diesen Dämonen abkanzelte, schwächte Leonardos Position noch zusätzlich.
    »Er ist tot«, fauchte Eysenbeiß, »daran läßt sich nichts ändern. Aber seine Seele! Haben wir, hat die Hölle seine unsterbliche Seele in Empfang nehmen können? Nein, du Narr! Dabei war sie uns schon sicher! Fleming wandelte längst auf
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