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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Signal gebe, kommst du im Rückwärtsgang im Höllentempo dorthin gerast, wo ich bin, nimmst mich wieder auf, und wir verschwinden, okay?«
    Sie nickte.
    »Ja. Aber es gefällt mir alles nicht. Wenn wir hier auch keine Ruhe mehr finden, wo dann?«
    »Vielleicht nisten wir uns dann bei Sir Bryont ein, oder sonstwo. Es gibt immer noch Möglichkeiten…«
    Er stieg aus.
    Der Himmel war wolkenverhangen, aber es sah noch nicht nach Regen aus. Zamorra öffnete sein Hemd und legte das Amulett frei, die einzige magische Waffe, über die er im Augenblick noch verfügte. Was die Ausrüstung an ging, so sah es längst nicht mehr gut aus im Kampf gegen die Dämonen…
    Die Lederjacke, die er überstreifte, würde ihn halbwegs vor Dornen und Zweigen schützen. Zamorra glitt zwischen den Büschen hindurch auf die andere Seite, bewegte sich dann in leicht geduckter Haltung parallel zur Privatstraße auf das Cottage zu. Einerseits bedauerte er, daß es noch nicht dunkel war, andererseits aber wuchs die Macht der Teuflischen bei Nacht beträchtlich an.
    Hin und wieder spähte er durch die Büsche. Er sah, daß Nicole sich nicht ganz an seine Anweisung hielt. Sie wartete nicht an der Einmündung, sondern ließ die dunkelgrüne Jaguar-Limousine ganz langsam rückwärts auf das Cottage zu rollen, allerdings langsamer, als Zamorra sich bewegte.
    Er war damit einverstanden. Unter Umständen konnte das sein Leben retten, weil es den Fluchtweg um wertvolle Meter verkürzte…
    Er fragte sich, was es war, worauf ihn seine Ahnung aufmerksam machte, Normalerweise spürte Nicole dämonische Einflüsse lange vor ihm, besonders seit sie damals das schwarze Dämonenblut in ihren Adern gehabt hatte.
    War es nichts Dämonisches, das auf ihn wartete?
    Vielleicht etwas anders. Ganz normale Einbrecher, die das einsam stehende Haus als Zielobjekt auserkoren hatten?
    Mit denen wurde er allerdings allemal fertig.
    Immer wieder sah er sich um, ob er von irgendwoher beobachtete wurde. Aber da war niemand. Auch die Fensterläden des Cottage waren geschlossen, das Haus stand also leer. Bis vor kurzem war Ted Ewigk hier einquartiert gewesen, aber der befand sich jetzt in Schottland in Llewellyn Castle bei Sir Bryont in Sicherheit. Nicole selbst hatte seinen Krankentransport begleitet. [5] Zamorra konnte sich nicht erinnern, daß die Rede davon gewesen war, einige Wächter zurückzulassen. Auch die monatliche Hausdurchsicht durch Angestellte des damit beauftragten Möbius-Konzerns war um diese Zeit nicht fällig.
    Das warnende Gefühl in Zamorra wurde immer stärker, je näher er dem Haus kam. Es schmerzte schon fast.
    Plötzlich glaubte er einen Lichtschimmer hinter einem der geschlossenen Fensterläden zu sehen. Am hellen Tag die Läden zu und drinnen Kunstlicht? Da stimmte etwas nicht. Das roch förmlich nach einer Falle, die nur auf den ersten Blick stümperhaft erschien. Denn wenn ihn sein Gefühl nicht gewarnt hätte, wären sie ahnungslos hier abgekommen und ins Haus eingedrungen…
    Zamorra pirschte sich im Schutz der Sträucher näher heran. Plötzlich stutzte er. Er wußte genau, wo er die Dämonenbanner angebracht hatte, mit denen die magische Barriere erstellt wurde, die das Cottage auf dieselbe Weise schützte wie drüben in Frankreich das Château.
    Mindestens zwei der Bannzeichen waren fort, beseitigt worden! Bei genauem Hinsehen konnte man die grobe Art und Weise erkennen, in der Spuren hinterlassen worden waren. Der Schutzschirm war also aufgebrochen worden!
    Zamorra spürte, wie es ihn kalt überlief. Sein Amulett rührte sich immer noch nicht. Nichts Dämonisches im Haus…? Aber die Warnimpulse in ihm waren jetzt schon unerträglich…
    Zamorra huschte bis an den Fensterladen, hinter dem er den schwachen Lichtschimmer zu sehen geglaubt hatte. Es war nur ein kurzes Aufblinken gewesen. Ein Wunder, daß er es beim draußen herrschenden Tageslicht überhaupt bemerkt hatte…
    Er versuchte durch die Ritze zu spähen.
    Und er erstarrte.
    Er sah drei Männer. Zwei von ihnen trugen normale Straßenanzüge. Einer von ihnen drehte sich gerade so, daß Zamorra seine kunstvoll gearbeitete Gürtelschließe sehen konnte, in die ein blau funkelnder Stein eingearbeitet war.
    Aber das hätte er schon nicht mehr zu sehen gebraucht. Der dritte Mann trug einen silbernen Overall, der seinen Körper locker umwallte, und einen dunkelblauen Schultermantel. Der Kopf verschwand unter einem schwarzen Helm mit Gesichtsmaske, auf der das stilisierte Emblem einer
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