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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich. Dort lag Bill immer noch. Am Haupttor erschien der erste Feuerwehrwagen. Männer in dunklen Overalls und Schutzhelmen wieselten hin und her und ergriffen sofort vom gesamten Innenhof Besitz.
    Plötzlich war Zamorra froh, daß die Dämonischen und Dämonisierten abgezogen waren. Was wäre geschehen, wenn der Kampf immer noch getobt hätte? Zamorra wagte lieber nicht dran zu denken.
    Der Brandmeister erkannte Zamorra und eilte auf ihn zu. Er stutzte, als er Bill sah. »Brandopfer?« erkundigte er sich bestürzt. »Waren wir nicht schnell genug? Man hat aus dem Dorf angerufen…«
    »Ja«, sagte Zamorra der Einfachheit halber. »Versuchen Sie bitte zu retten, was Sie noch retten können. Wir haben den Ausbruch des Feuers selbst zu spät bemerkt. Wir hatten geschlafen…«
    Amos ließ Nicole vorsichtig zu Boden sinken. »Ist ein Ambulanzwagen verfügbar?« fragte er. »Mademoiselle Duväl hat möglicherweise eine leichte Rauchvergiftung.«
    »Wissen Sie, wo der Brand entstanden ist?« wollte Brandmeister Gervais wissen. Zamorra zuckte nur mit den Schultern. Er erinnerte sich nicht einmal daran, wo genau die Blitze eingeschlagen waren, die Leonardo geschleudert hatte. Und selbst wenn… es würde nicht viel nützen.
    Château Montagne war gegen Brand versichert, nicht aber gegen Brandstiftung. Und genau zu- diesem Ergebnis würden die Ermittlungen führen. Es war mit Sicherheit festzustellen, daß das Feuer an mehreren Stellen zugleich ausgebrochen war, und die Explosionen, die einen Teil des Turmes zerstört hatten, in dem Zamorras Arbeitszimmer lag, waren auch nicht auf natürliche Weise zu erklären.
    Zamorra seufzte. Leonardo hatte seine Androhung wahrgemacht und Château Montagne zerstört. Der Wiederaufbau würde wahrscheinlich mehr an Geld verschlingen, als die ganze Sache noch wert war.
    Was aber noch wichtiger war: die EDV-Anlage war mit Sicherheit auch ein Raub der Flammen geworden. Dazu die wertvolle Bibliothek, in der Zamorra in jahrelanger Kleinarbeit allerlei Bücher über Magie, Okkultismus, Parapsychologie und dergleichen mehr zusammengetragen hatte, von denen es zum Teil nur noch Einzelstücke gab.
    Ein Krankenwagen rollte auf den Hof. Nicole wurde auf eine Trage gehoben und abtransportiert. Zamorra fragte nach dem Krankenhaus und sah dann Sid Amos an.
    »Ich nehme an, daß du mir irgendwann erzählen wirst, was du ausgerechnet heute hier tust. Du bist wahrscheinlich nicht gekommen, um Nicole vor Rauch und Flammen zu retten…« Er tippte gegen das Amulett, das Amos jetzt abgeschaltet vor der Brust hängen hatte.
    Der einstige Teufel hob die Schultern.
    »Ich wollte dich ein wenig um Rat fragen«, sagte er. »Ich wußte nicht, daß du hier eine Party gibst, sonst wäre ich früher gekommen.«
    »Du willst einen Rat von mir? Bist du krank?«
    »Die Zeitlose ist tot, und Merlin so gut wie«, sagte Amos. »Mich hat er zu seinem Nachfolger bestimmt. Verdammt, Zamorra, du mußt mir helfen.«
    Zamorra sah ihn an und er erkannte, daß Amos die Wahrheit sprach.
    »Na, dann werden wir uns wohl zusammenraufen müssen«, murmelte er. »Sag mal, kannst du Gwaiyur hier irgendwo sehen?«
    »Dieses vertrackte Ding, das sich selbst aussucht, ob es für gut oder böse geschwungen werden will? Nee…«
    »Leonardo hat Bill Fleming damit umgebracht«, sagte Zamorra. »Ich sah noch, wie Wang es seinem Herrn dann aus der Hand schlug, aber seitdem ist es verschwunden. Es fehlt nur noch, daß es die Höllenfahrt ebenfalls mitgemacht hat.«
    »Du solltest froh sein, wenn es verschwunden ist«, sagte Amos.
    »Und Amun-Re?«
    »Es wird auch ohne die drei Schwerter eine Möglichkeit geben. Vorläufig sitzt er sowieso im ewigen Eis der Antarktis verschüttet fest — wie Merlin in Caermardhin… ich denke, wir werden uns viel zu erzählen haben.«
    Zamorra nickte. Die Garagen waren noch nicht vom Feuer angegriffen worden, und derzeit stand da ohnehin nur der Mercedes - Nicoles Cadillac war verkauft und zu Schrott gefahren worden, und den Geländewagen hatte Zamorra nach zahlreichen Defekten vom Schrotthändler abholen lassen.
    Zamorra gab dem Brandmeister Bescheid, daß er dem Krankenwagen nachfahren und sich um Nicole kümmern wolle; eine durchaus verständliche Absicht.
    »Oh, wir werden auch ohne Sie zurechtkommen, Monsieur«, sagte Gervais. »Es wäre doch gelacht, wenn wir diesen Brand nicht unter Kontrolle bekämen…«
    Kurz überlegte Zamorra, ob es sinnvoll war, die beiden Amulette zusammenzuschließen und damit das
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