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Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Titel: Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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Einsatz
     
     
    Der Operator am Tor buchstabierte an dem ungewohnten Namen herum.
    „Ellys Sads-harrel?”, fragte er unwillig.
    „Sadsh-erell”, sagte Sadsh und betonte die erste Silbe. „Sie haben wohl wenige Offiziere aus Gedon hier?”
    „Bisher keine. Aus der oberen Garnitur verirrt sich normalerweise niemand bis hierher.”
    Sadsh zog die Augenbrauen nach oben.
    „Oh, gilt unsere Abteilung hier auf Dor als obere Garnitur?”
    „Sie können uns ja eines Besseren belehren.“ Der Operator warf einen Blick auf die rote Uniform. Sie war sichtlich abgewetzt und mit acht silbrigen Einsatzclips geschmückt. „Im Kampf gewesen?”
    Sadsh nickte. Er fasste nach der Schlüsselkarte, doch der Operator zog sie unter seiner Hand weg.
    „Nicht so eilig, Invador! Der Supervisor muss Ihren Einsatz bestätigen. Dann schaltet Ihnen einer der Jungs aus der Zentrale eine Karte frei.“
    „Und bis dahin bleibe ich hier vor dem Tor stehen?“
    Der Operator lachte. „Nicht doch! Sie gehen den Gang runter bis zur Deltakurve, steigen in den Express, fahren zum Tor II, checken da ein, kriegen einen vorläufigen Türöffner und einen Raum. Sie bekommen Bescheid, sobald der Supervisor bereit ist, Sie zu sehen.“
    „Ich verstehe. Danke.“
    „Ist mein Job, Invador.“
    Achselzuckend nahm Sadsh seine Tasche. Er hatte nicht gerade Luxus erwartet, aber immerhin einen Gepäckrobo. Und es schockierte ihn ein wenig, dass niemand daran interessiert schien, seine Reisetasche auf verbotene Mitbringsel zu kontrollieren. Er lief den guten Kilometer bis zur Deltaschleife und stieg in den Express Nr. II.
    Der ganze Zug war leer bis auf zwei junge Männer, die etwas an einem Schaltkasten montierten. Oder demontierten.
    Beide trugen Zivilkleidung. Einer von ihnen entdeckte Sadsh und kam an den Stangen entlang.
    „Na“, sagte er. „Wohin des Weges?“
    Sadsh versuchte den Status des jungen Burschen einzuschätzen, aber die Zivilkleidung irritierte ihn.
    „Ich fahre bis Tor II“, sagte er deswegen in neutralem Ton.
    „Neu, wie?“ Der junge Mann betrachtete die silbernen Clips. „He, Sie waren in der Schlacht!“ Er deutete auf die Tasche. „Ich trage Ihnen das Ding, wenn Sie noch eine Klitzekleinigkeit Bares für mich haben.“
    Sadsh brauchte keinen Träger, aber ganz offensichtlich Informationen. Deswegen fragte er: „Wie viel wäre denn eine Kleinigkeit?“
    „Ein Delischer Dollar zum Beispiel.“
    Sadsh verbarg seine Überraschung. Für einen Delischen Dollar konnte man höchstens einen Kaugummi kaufen. Er zog eine Münze aus der Innentasche und drückte sie in eine schmale Hand. Dabei entdeckte er Glitter auf dem Nagel des kleinen Fingers und etwas Rundes, Rotes auf dem Nagel des Zeigefingers – ein typisches Kennzeichen von Bandenmitgliedern. Er beschloss, seine Tasche selber zu tragen.
    Der Express hielt. Zwei Offiziere stiegen ein. Sie sahen den offenen Schaltkasten, die beiden jungen Burschen …
    „Halt!“, brüllte einer von ihnen.
    Der junge Mann sagte zu Sadsh: „Tut mir leid, aber Ihre Tasche nehme ich lieber ein anderes Mal!“
    Er drückte den Notöffner und sprang aus dem anfahrenden Express. Sein Kumpan rannte schon die Schnellbahnkurve entlang. Der Offizier zuckte die Achseln und stand dann kopfschüttelnd vor dem Kasten.
    Sadsh stand auf.
    „Ich hätte anscheinend bemerken müssen, dass die zwei nicht hier sein dürfen. Aber sie trugen Jeans und Hemd … “
    Die Offiziere grinsten einander zu.
    „Ein Neuer. Herzlich willkommen und keine Sorge. Wir kriegen die beiden schon. Irgendwann gehen sie zu weit. Der bei Ihnen stand, muss Opal Delvish gewesen sein. Dachte ich mir, dass ich das Gesicht kenne. Er gehört in die II. Schlimmes Kerlchen.“
    „Missverstehe ich hier etwas?“, erkundigte sich Sadsh. „Oder wollen Sie sagen, die zwei seien Strafgefangene?“
    „Was sonst? Freundchen, das ist Dor, das größte Gefängnis des Spiralarms!“ Der Offizier lachte. „Sie werden sich eingewöhnen. Wie ich sehe, waren Sie im aktiven Kampfeinsatz. Da müssten Sie mit unseren bösen Burschen ja bestens klar kommen.“
    „Das hoffe ich“, sagte Sadsh. „Ich bin übrigens Ellys Sadsherell.“
    „Ist uns eine Ehre, Invador. Ich bin Hengis Worn. Advisor der IVb. Und Richard Farmer ist Integrationsbeauftragter der IV.“
    „Man scheint hier einen eher lockeren Ton zu pflegen.“
    „Einen lockeren Ton und eine harte Handkante“, sagte Worn. „Und Sie sollten am Anfang ein bisschen aufpassen. Diese Welt
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