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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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In den tiefen, teilweise immer noch nicht erforschten Kellergewölben von Château Montagne bewegte sich ein Schatten. Er löste sich aus dem Dunkel, in welchem er sich gerade noch befunden hatte. Ein zweiter und ein dritter Schatten folgten. Drei Männer bewegten sich auf leisen Sohlen durch den niedrigen, feuchtkalten Raum. Jener, der voran ging, hatte einst vor rund tausend Jahren das Schloß erbauen lassen, das damals schon seiner Zeit architektonisch voraus gewesen war und eine gelungnene Mischung aus Schloß und Burg darstellte.
    Der andere Mann trug einen eigenartigen Stab in der rechten Hand, von dem magische Schwingungen ausgingen. Es waren Reststrahlungen, die allmählich verwehten. Der Mann war einst Professor Zamorras ältester und treuester Kampfgefährte gewesen.
    Der dritte war kahlköpfig und wies die Züge eines Mongolen auf, wenngleich er recht hochgewachsen war. In einer Gürtelscheide steckte ein langes, leicht gebogenes Schwert. Er allein befand sich zum erstenmal innerhalb der Mauern von Château Montagne. Für die beiden anderen war es nicht ungewöhnlich, sich hier zu bewegen; sie hatten es schon öfters getan.
    Der Mongole war Wang Lee Chan.
    Der Mann mit dem Zauberstab war Bill Fleming.
    Und der Anführer der drei von Leonardo deMontagne, der Fürst der Finsternis!
    ***
    Es war dem Dämon nicht sehr leichtgefallen, sich Zutritt zum Château zu verschaffen. Denn seit jeher war Zamorras Wohnsitz, seine Operationsbasis bei allen Kämpfen gegen die Dämonen der Hölle, mit starker weißer Magie abgeschirmt gewesen. Zamorra hatte dafür gesorgt, daß er, der Kämpfer wider die Höllenmächte, wenigstens an diesem Punkt der Welt sicher war, unangreifbar. Er brauchte hin und wieder Orte, wo er sich ausruhen konnte. Château Montagne und das in England gelegene Beadminster-Cottage gehörten dazu. Der Dämon Leonardo, der das Château einst errichtet hatte, hatte hier also normalerweise keinen Zutritt. Keinem Dämon, auch keinem anderen schwarzblütigen Wesen gelang es, die Barrieren zu durchbrechen. Die ringsum angebrachten Dämonenbanner, regelmäßig und sorgfältig an der umlaufenden Schutzmauer verteilt, hüllten das Schloß in eine unsichtbare Glocke weißmagischer Kraft, die für die Dunklen Mächte undurchdringlich war. Selbst ein Schwarzmagier würde hier keinen Zugang finden, würde von der Barriere zurückgeschleudert werden.
    Zamorra, der Parapsychologe und Meister des Übersinnlichen, war der geschworene Feind der Hölle und damit auch der Erzgegner des Fürsten der Finsternis. Seit geraumer Zeit schon bemühte sich Leonardo deMontagne, seinen späten Nachfahren zu vernichten. Bislang waren alle diesbezüglichen Versuche fehlgeschlagen. Doch Leonardo war nicht gerade dumm. Er sann ständig darüber nach, wie er seinem Erzfeind schaden konnte. Wenn Zamorra sich außerhalb der schützenden Mauern des Schlosses befand, war er vorsichtig. Er hütete sich vor Angriffen, er rechnete ständig damit, bedroht zu werden. Also war es das Beste, ihn dort anzugreifen, wo er niemals damit rechnete.
    Im Innern von Château Montagne! Im abgeschirmten Bereich! Dort wo er sich sicher fühlte.
    Aber man mußte dazu den Schirm erst einmal durchdringen…
    Der Zufall hatte Leonardo eine Möglichkeit zugespielt.
    Es hatte damit begonnen, daß der neue Herr der Hölle, Satans Ministerpräsident Magnus Friedensreich Eysenbeiß, dem auf den Großraum Indien vertraglich beschränkten Dämon Ssacah zusicherte, die alten Verträge hätten ihre Gültigkeit mit Eysenbeißens Amtsantritt verloren, und der Kobra-Dämon Ssacah könne seinen Schlangenkult nun über die ganze Welt verbreiten. Damit hatte Eysenbeiß, der durch Intrigenspiele Lucifuge Rofocales Thron eingenommen hatte, sich einen mächtigen Bündnispartner sichern wollen.
    Aber es war anders gekommen. Zamorra hatte Ssacah getötet, der Kult zerfiel. Vorher aber war noch etwas anderes geschehen.
    Der für Frankreich zuständige Diener des Kobra-Kultes, der Inder Mansur Panshurab, hatte versucht, einen jungen Mann aus dem Dorf unterhalb des Châteaus in seine Gewalt zu bekommen. Mit einem Schlangen-Ableger Ssacahs war ihm das auch fast gelungen. Und der Junge, der sich mit dem letzten Rest klaren Verstandes ins Château geflüchtet hatte, war immerhin beeinflußt gewesen, die Dämonenbanner zu zerstören. Um ein Haar wäre es dem Ssacah-Ableger daraufhin gelungen, ins Château Montagne einzudringen. Nur der gleichzeitig erfolgende Tod Ssacahs hatte den
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