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0537 - Der Voodoo-Drache

0537 - Der Voodoo-Drache

Titel: 0537 - Der Voodoo-Drache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Der Herr der Hölle sann vor sich hin. Seine Hand glitt über das Amulett, das sich in seinem Besitz befand und vor dessen Benutzung Merlin, der alte Zauberer von Avalon, ihn einst gewarnt hatte. Es war an der Zeit, diesem einen Amulett weitere hinzuzufügen.
    Lange hatte der uralte Dämon gewartet. Jetzt mochte es soweit sein. Von einem der verschollenen Amulette war ein Signal ausgegangen. Eine seltsame Wesenheit hatte versucht, es an sich zu bringen, und war daran gescheitert. Jetzt besaß der Feind der Hölle, Professor Zamorra, jenes Amulett. [1]
    Nicht mehr lange, wenn es nach Lucifuge Rofocale ging. Satans Ministerpräsident wollte es in seinen Besitz bringen. Aber er kannte Zamorra. Er wußte, wie gefährlich dieser Mann werden konnte. Deshalb ging er selbst kein Risiko ein.
    Jener aber, der ihm half… würde ebenfalls zu einem Risiko werden, wenn auch aus anderen Gründen. Er mochte darüber plaudern, was er getan hatte, und daß Lucifuge Rofocale danach über dieses Amulett verfügte. Schließlich wußte niemand außer Merlin, daß Lucifuge Rofocale überhaupt schon eines der sieben Amulette besaß.
    Und das sollte auch so bleiben…
    Lucifuge Rofocale hatte sich einen Helfer erwählt, der später nie darüber reden würde, was er jetzt tat.
    Der Herr der Hölle war es seit jeher gewohnt, jegliche Risiken von vornherein auszuschalten…
    ***
    Professor Zamorra blieb stehen. Er ließ Nicole Duvals Hand los und sah sich stirnrunzelnd um.
    »Was ist los?« fragte seine Gefährtin.
    Der Parapsychologe zuckte mit den Schultern.
    »Kann ich nicht sagen. Ich hatte eben zum dritten Mal das Gefühl, beobachtet zu werden. Aber ich kann einfach nicht sagen, von wem.«
    Nicole hob die Brauen. »Es wimmelt hier von Menschen«, stellte sie fest. »Sie sehen uns ebenso an wie wir sie…«
    Daß es wimmelte, war ein wenig übertrieben. Aber es gab hier tatsächlich etliche Dutzend Spaziergänger, und auf der Rasenfläche nutzten viele Studenten und Nichtstudenten beiderlei Geschlechts und jeglicher Hautfarbe die Wärme des hellen Spätsommertages, um das Büffeln in Pflichtlektüre mit einem Sonnenbad zu verbinden oder einfach nur zu faulenzen. Bücher, Notizhefte, Zeitungen und überflüssig gewordene Kleidungsstücke wie Schuhe und Blusen oder Hemden waren dekorativ um den eigenen Liegeplatz verstreut. In Shorts oder Badekleidung, und einige wenige völlig textilfrei, genossen sie die Sonne. Alles längst ein gewohntes Bild an den Ufern beiderseits der Seine. Zamorra jedenfalls genoß den Anblick hübscher Mädchen in spärlichster Bekleidung oder ohne dieselbe, und Nicole studierte die anatomischen Vorzüge der männlichen Studentenschar, soweit präsentiert.
    Es war also eher so, daß sie die anderen beobachteten… Dennoch nahm Nicole Zamorras Behauptung nicht einfach auf die leichte Schulter. Sie wurde selbst mißtrauisch, konnte aber ebensowenig wie Zamorra jemanden entdecken, der sie aus dem Verborgenen heraus anstarrte. Sie wußte jedoch, daß Zamorra nicht grundlos reagierte. Also war da etwas!
    Oder jemand?
    »Was sagt Merlins Stern?« wollte Nicole wissen.
    »Das Amulett? Hüllt sich in Schweigen, reagiert nicht… und deines?«
    »Das weiß vermutlich nicht einmal, wie man reagieren buchstabiert.«
    Zamorra seufzte. Seit ein paar Tagen besaßen sie ein weiteres der insgesamt sieben Amulette, die der Zauberer Merlin einst geschaffen hatte. Es war der vierte der sieben, während Zamorra von Anfang an das siebte, das perfekteste von allen, besessen hatte. Sie hatten es in Florida in ihren Besitz bringen können, nachdem die eigenartige Wesenheit, die sich selbst Shirona nannte, es wieder verloren hatte.
    Was nun mit diesem zusätzlichen Zauberamulett anzufangen war, wußten sie beide noch nicht so recht. Aber vorerst hatte es Nicole an sich genommen, als Schutzmittel gegen dämonische Angriffe, so wie Zamorra das siebte Amulett benutzte.
    Auf jeden Fall besaß das vierte Amulett nicht annähernd die Fähigkeiten, mit denen das siebte aufwarten konnte. Was es wirklich konnte, mußten sie erst noch erproben. Mit etwas Pech mochte diese Erprobung gleich im Ernstfall stattfinden - es wäre nicht das erste Mal. Auch viele Eigenschaften, über die das siebte Amulett verfügte, hatte Zamorra erst herausgefunden, als er sich in scheinbar ausweglosen Situationen befand. Das Problem war, daß viele Funktionen der magischen Scheibe erst eingesetzt werden konnten , wenn sie dringend benötigt wurden.
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