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0290 - Der tödliche Golem

0290 - Der tödliche Golem

Titel: 0290 - Der tödliche Golem
Autoren: Jason Dark
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der Hubschrauber gelandet war. Da man dort zudem geschossen hatte, mußten sich die Ereignisse auf diesen Fleck konzentrieren.
    Da wollte ich hin.
    Ich lief los. Meine Schritte waren leicht. Ich hatte mich wieder erholt und lief ziemlich schnell. Die Zeit war kostbar geworden.
    Dann wurde wieder geschossen.
    Auch einen Schrei vernahm ich.
    Er hörte sich an wie ein Todesruf.
    Ich lief noch schneller. Die Gefahr hatte sich verdichtet, das spürte ich genau.
    Der Weg brachte mich zwar nicht direkt zu meinem Ziel, aber ich sah, als ich die letzten Häuser hinter mir gelassen hatte, eine große eingezäunte Wiese. Auf ihr stand ein kompakter Hubschrauber, und ich bemerkte die Soldaten, sah auch Mündungsfeuer.
    Nicht nur die Menschen schossen. An den leuchtenden Malen, die wie zwei rote Sterne blinkten, erkannte ich auch die beiden übriggebliebenen Teufelsdiener.
    Sie waren ebenfalls bewaffnet und schossen, was die automatischen Gewehre hergaben. Mit diesen Garben zwangen sie sogar die Soldaten in Deckung. Diese feuerten zurück, trafen auch, aber sie schafften die beiden vom Satan beeinflußten Menschen nicht.
    Schattenhaft spielte sich das Geschehen vor meinen Augen ab. Ich kam mir vor wie in einem Zuschauerraum sitzend, während auf einer Bühne die Akteure standen.
    Nur war dies kein Spiel.
    Ich hatte den Zaun erreicht. Er bestand aus Draht, und ich stellte zudem fest, daß man ihn elektrisch aufgeladen hatte!
    Eine Feuerpause entstand.
    Die Stimme eines Mannes hallte über die Wiese. Befehlsgewohnt kam sie mir vor. Der Mann sammelte seine Leute, während die beiden Teufelsdiener auf dem Fleck standen und sich drehten.
    Die Soldaten huschten geduckt in andere Stellungen.
    Das gab mir Gelegenheit, unter dem Zaun herzukriechen. Kaum befand ich mich auf der anderen Seite, als ich mich aufrichtete und mit beiden Armen winkte.
    »Feuer einstellen!« brüllte ich.
    Die Soldaten waren überrascht. Sie schossen tatsächlich nicht, aber die beiden Teufelsdiener wollten es natürlich wissen.
    Jetzt kam es darauf an, wer schneller reagierte.
    Sie hatten mich gehört, und meine Stimme mußte ihnen sicherlich unter die Haut gegangen sein. Sie erkannten in mir ihren großen Feind, kreiselten herum und legten auf mich an.
    Natürlich hatten sie ihre Finger am Drücker. Sie würden und wollten mich auch erledigen, aber ich machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.
    Längst lag ich am Boden, sah schon das Mündungsfeuer und hörte das Hämmern der automatischen Gewehre.
    Ich wunderte mich, wie ruhig ich in diesen Augenblicken blieb, es steckte eine fast erfrierende Kälte in mir, und ich besaß einen großen Vorteil.
    Da sich meine Gegner nicht bewegten und die glühenden Male auf den Stirnen trugen, zeichneten sie sich als Ziele sehr gut ab.
    Gefährlich nahe hackten die Geschosse in den Boden und rissen die weiche Wiese auf. Sie kamen auf mich zu, meine Gegner schossen sich ein, und ich feuerte zurück.
    Zunächst auf den links vor mir stehenden, denn seine Kugeln lagen am nächsten.
    Die Beretta peitschte zweimal, dann rollte ich mich weiter, hielt wieder ein, zielte einen Moment lang und jagte noch einmal zwei Kugeln aus dem Lauf.
    Sie waren sich ihrer Sache zu sicher gewesen und hatten ihre Stellungen nicht verändert.
    Das rächte sich.
    Beide Teufelsdiener wurden von meinen Kugeln erwischt und zu Boden geschleudert. Diesmal erhoben sie sich nicht mehr, denn die geweihten Silbergeschosse zerstörten die dämonischen Wesen.
    Auch ich erhob mich. Die Beretta lud ich automatisch nach. Vor meinen Lippen dampfte der Atem. Tau glitzerte auf dem Gras. Kühl fuhr der Wind von den Bergen gegen mich. Ich fröstelte und zitterte leicht. Es war nicht nur die Kälte, die mich so reagieren ließ, denn allmählich kam auch die Reaktion auf die letzten Sekunden, meine Zähne schlugen aufeinander. Dennoch durfte ich nicht stehenbleiben. Mit staksigen Schritten schritt ich über die Weide und ging dorthin, wo die beiden im Gras lagen.
    Auch die Soldaten erhoben sich aus ihre spärlichen Deckungen. Einer von ihnen humpelte und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Zwei Kameraden stützten ihn.
    Auf mich kam der Anführer zu. Er behielt zum Glück die Nerven, und ich zeigte ihm als Erklärung meinen Ausweis.
    »Dann sind Sie Oberinspektor Sinclair?«
    »Genau.«
    »Ihr Freund berichtete auf dem Flug von Ihnen. Wir haben Sie schon gesucht.«
    »Wo steckt Suko?«
    »Der ist dem Golem gefolgt.« Der Sergeant drehte sich um und deutete auf die
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