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0290 - Der tödliche Golem

0290 - Der tödliche Golem

Titel: 0290 - Der tödliche Golem
Autoren: Jason Dark
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Schwarze Magie, die er ausströmte. In ihm steckte etwas, ein Geist, vielleicht der Teufel selbst. Wer war sein Antrieb?
    Mit diesem Golem stimmte etwas nicht, das wußte ich. Der Satan hielt immer höllische Überraschungen für mich bereit, und für einen Augenblick dachte ich sogar an Jane Collins, die eventuell in der Panzerung stecken konnte.
    Dann verwarf ich den Gedanken wieder und konzentrierte mich auf meinen Gegner.
    Er walzte heran. Das Auge in seiner Körpermitte glühte. Es war Taniths Kugel, ich erkannte sogar die Schlieren in ihrem Innern. Sie besaßen eine besondere Bedeutung, die mir allerdings noch nicht klar geworden war. Selbst Tanith hatte sie nicht gewußt.
    Nur wenn ich ihm die Kugel abnahm, war er zu stoppen. Ober gab es vielleicht auch eine andere Möglichkeit?
    Davor schreckte ich noch zurück, denn zerstören wollte ich die Kugel nicht.
    Wenigstens jetzt noch nicht!
    Kein Wunderwerk der Technik, sondern ein von Magie getriebenes Wesen. Und durch Magie mußte ich es halten.
    Das Kreuz!
    Dazu noch aktiviert.
    Dann würde Satan in meine weißmagische Falle laufen. So erhoffte ich es. Ich tauschte die Beretta gegen das Kreuz. Der Golem mußte es wahrnehmen und seine Ausstrahlung spüren, denn ich hielt meinen Arm ausgestreckt, aber er tat nichts.
    Er blieb nicht einmal stehen. Ziemlich ungelenk und steif schritt er weiter auf mich zu.
    »Tun Sie doch was!« schrie der Sergeant. Er verlor allmählich die Nerven.
    Nahe der Scheune sah ich Suko. Mein Partner stand auf dem Sprung, um nötigenfalls einzugreifen.
    Die Kugel leuchtete jetzt klar und hell. Sämtliche Schlieren waren verschwunden, dafür entdeckte ich etwas anderes in ihrem Innern.
    Das Gesicht des Teufels.
    Grinsend, häßlich verzogen und triumphierend. Jetzt wußte ich, wer in dem Golem steckte.
    Satan persönlich.
    Verdammt, warum hatte ich denn nicht den Kelch? Er und das Kreuz hätten eine Verbindung eingehen können, die auch den Golem zerstörten.
    Und der Satan lachte weiter. Lautlos, hämisch, mit feurigen Augen, und als ich ihm und dem Golem die Formel entgegenschrie, bekam ich nur die ersten beiden Wörter heraus.
    Da hatte Asmodis gehandelt.
    Wie es ihm möglich gewesen war, wußte ich nicht zu sagen. Vor meinen Augen verschwand die Kugel. Eine kaum faßbare Kraft zog sie nach innen, und es blieb in der Körpermitte des Golems ein Loch zurück.
    Aus, vorbei!
    Der Teufel hatte genau das getan, was wir hatten verhindern wollen. Asmodis wußte genau, daß meine Magie gegen den Golem gewirkt hätte, und er hatte deshalb seinen Schutz zurückgezogen.
    Aber noch stand der Golem.
    Konnte ich es wagen?
    Ich ging auf ihn zu. Zwei Schritte weit kam ich, als ich sah, daß auch der Golem verging.
    Er wankte. Es waren keine blechernen Geräusche zu vernehmen. Der Riese verlor sein magisches Leben in einer gespenstischen Lautlosigkeit. Die Soldaten und auch Suko kamen näher. Sie alle wollten zuschauen, wie das Monstrum kippte.
    Es schlug dumpf zu Boden.
    Und plötzlich löste sich der Schädel. Die dunkelblaue Kugel rollte davon wie ein Fußball. Neben dem Chinesen blieb sie liegen. Suko konnte nicht anders und kickte sie zur Seite.
    Ich verscheuchte die Soldaten, die sich des Golems annehmen wollten.
    Noch immer traute ich dem Braten nicht, denn der Satan war für jede Überraschung gut.
    Als ich den Körper erreicht hatte, ging ich so vor ihm in die Hocke, daß ich in ihn hineinschauen konnte.
    Er war leer.
    Keine Technik, keine Elektroden oder irgendwelche Schaltkreise bekam ich zu sehen.
    Nur eine Hülle.
    Oder doch nicht. Irgend etwas störte mich, als ich in den Körper schaute.
    So völlig ohne Leben schien er doch nicht zu sein. Ich sah zwar in die Schwärze, in ein gefährliches Dunkel, doch dies konnte durchaus mit einem Geist ausgefüllt sein.
    Die Umgebung um mich herum versank. Nur mein Kreuz leuchtete ein wenig nach.
    Ein Zeichen für mich, daß ich mich nicht irrte.
    Und dann hörte ich die Stimme. Leise, zischend, dennoch ungemein gefährlich.
    »Sinclair, John Sinclair! Hüte dich, ich bin wieder da. Ich komme zurück. Diesmal war es ein Test gewesen, aber ich kann auch anders. Das wirst du bald sehen. Hä, hä, hä…« Ein hämisches Lachen schallte mir noch entgegen, dann war der Spuk verschwunden.
    Der Spuk? Nein, er war es nicht gewesen, ein anderer, den ich kannte und dessen Stimme mir irgendwie bekannt vorkam. Mit seinem Geist war der Golem angefüllt worden.
    Wer konnte das sein?
    »Wir werden die Hülle
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