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0290 - Der tödliche Golem

0290 - Der tödliche Golem

Titel: 0290 - Der tödliche Golem
Autoren: Jason Dark
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dunklen Umrisse einer Scheune. »Da sind sie verschwunden. Aber sagen Sie, Sir, sind die beiden erledigt?«
    »Ja.«
    »Wie haben Sie das geschafft?«
    Ich winkte ab, denn ich hatte keine Lust, weitere Erklärungen zu geben.
    Suko und der Golem interessierten mich weit mehr. »In der Scheune, sagten Sie?«
    »Ja, Sir. Wir wollten…«
    Ein dumpfes Krachen riß ihm die Worte von den Lippen. Eine Scheunenwand wurde zerfetzt, und im nächsten Augenblick verließ der Golem das Gebäude.
    Von Suko keine Spur…
    ***
    Von den fünf Sekunden waren mindestens zwei schon vergangen, als Suko klar wurde, daß er die Kugel so nicht bekommen konnte. Sie war mit dem Golem verwachsen.
    Noch einmal versuchte er es. Er legte alle Kraft in seine Finger und drehte mit aller Kraft. Gleichzeitig zog er, aber die Kugel steckte zu fest.
    Suko gab nicht auf.
    Dann war die Zeit vorbei.
    Und der Golem machte dort weiter, wo er aufgehört hatte. Er schleuderte seinen rechten Arm vor, Suko kam trotz seiner Reaktionsschnelligkeit nicht rasch genug weg, wurde getroffen und bis zur Leiter wieder zurück geschleudert. Er krachte mit dem Rücken dagegen und warf sie um. Die Leiter fiel zur Seite, das allerdings bemerkte Suko kaum, denn der Golem walzte vor.
    Suko sah ihn als gewaltigen Schatten, ein Gebirge aus Metall kam ihm da entgegen, und der Chinese ahnte, was dieses Monstrum mit ihm vorhatte. Es wollte ihn zertreten.
    Diese Annahme wurde bald zur Gewißheit, denn der Golem war nahe genug an ihn herangekommen, um sein rechtes Bein heben zu können.
    Er brauchte es nur noch nach unten zu drücken, um Sukos Brustkasten zu zerschmettern.
    Mit seinen Händen konnte der Chinese den Koloß nicht mehr stoppen.
    Er mußte weg.
    Bevor der Golem ihn treffen konnte, wuchtete Suko seinen Körper nach rechts, rollte über die Leiter, spürte schmerzhaft die Sprossen und kümmerte sich nicht darum.
    Daß der Golem ihn nicht traf, war wichtiger.
    Und der Fuß hämmerte in den Boden. Er hinterließ einen tiefen Abdruck auf dem festgestampften Lehm, der bewies, mit welch einer Wucht dieser Koloß zugetreten hatte.
    Suko sprang auf. Er hatte kaum die senkrechte Stellung erreicht, als er zur Seite huschte und auch das Dröhnen der stampfenden Füße hinter sich vernahm.
    Der Golem war plötzlich sehr schnell, wuchtete seinen gewaltigen Körper vor, um Suko unter sich zu begraben.
    Aus dem Mund des Chinesen drang ein Kampfschrei. Doch Suko griff nicht an, sondern sprang mit einem gewaltigen Satz in die Höhe und gleichzeitig zur Seite.
    So schnell wie Suko konnte der Golem trotz seiner relativen Gewandtheit nicht reagieren. Er schaffte es auch nicht, den Lauf zu stoppen und hämmerte voll gegen die Wand.
    Ein schwerer Koloß wie er durchbrach das Holz, als bestünde das Hindernis aus Papier.
    Der Chinese hörte das Krachen der einzelnen Latten, die aus ihrem Verbund gefetzt wurden, so daß ein gewaltiges Loch in der Wand entstand, durch das der Golem schlüpfen konnte.
    Er war im Freien.
    Suko befand sich noch im Innern. Staub wölkte hoch, und er hörte auch das Knirschen der Dachbalken. Die Scheune war dabei, einzustürzen.
    Wenn er sich nicht beeilte, begruben die Trümmer ihn unter sich.
    Suko jagte durch die Staubwolke, spürte die kühle Luft, tauchte zur Seite weg und sah nicht nur den Golem, sondern auch die Soldaten und seinen Freund John Sinclair…
    ***
    Ich hatte Angst um Suko.
    Den Golem sah ich, aber meinen Freund nicht. Der Koloß wurde von einer dichten Staubwolke begleitet, aus der er sich nur allmählich hervorschälte. Er hatte nichts von seiner furchteinflößenden Größe verloren und strahlte noch das gleiche Grauen ab, das ich bei unserer ersten Begegnung im Vorhof der Hölle bereits erlebt hatte.
    Er stampfte näher.
    Wie konnte ich ihn stoppen?
    Meine Gedankengänge wurden abgelenkt, denn ich sah meinen Freund Suko ebenfalls aus der Öffnung taumeln. Er winkte sogar, und ich winkte zurück.
    Neben mir stand Brisbane. »Mit Kugeln ist da nichts zu machen!« schrie er. »Ich weiß nicht, was wir noch unternehmen sollen?«
    »Lassen Sie mich!«
    Er hielt mich an der Schulter fest, als ich gehen wollte. »Mann, Sie sind ja wahnsinnig, der zerreißt sie in der Luft.«
    »Abwarten.« Mit einer schnellen Drehung löste ich mich aus seinem Griff und ließ ihn stehen.
    Der Golem wußte, wer sein nächstes Opfer sein sollte. Die Soldaten interessierten ihn nicht mehr, auch Suko war nicht wichtig, er war allein auf mich fixiert.
    Ich spürte die
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