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0290 - Der tödliche Golem

0290 - Der tödliche Golem

Titel: 0290 - Der tödliche Golem
Autoren: Jason Dark
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verstanden.«
    »Beweise es uns!« rief ein anderer.
    »Das werde ich auch«, erklärte Chavir und lächelte. »Wartet ab, ich bin gleich wieder da.« Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er den Männern den Rücken zuwandte und nach wenigen Schritten schon zwischen den Felsen verschwand.
    Die Rebellen wußten nicht so recht, wie sie die Worte ihres Anführers einstufen sollten. Sie sprachen flüsternd darüber. Vier von ihnen hielten Schwarze Magie für Unsinn. Nur einer war dabei, der seinen Kopf wiegte und daraufhin wies, daß man mit Magie doch einiges erreichen konnte.
    »Wie denn?« wurde er gefragt.
    »Vielleicht durch einen Flaschengeist?« flüsterte ein anderer.
    »Unsinn, aber es gibt Beschwörungen, die den Scheitan aufrütteln.«
    »Laß den Satan ruhig in der Hölle! Mir reichen die Feinde meines Landes. Sie sind für mich die Teufel.«
    »Wir können sie durch den anderen austreiben.«
    »Das soll mir Chavir mal vormachen.« Der Sprecher verstummte, denn er hatte Schritte gehört.
    Chavir kam zurück.
    Diesmal trug er etwas in den Händen. Niemand der Männer konnte es sehen, da es durch ein dunkles Tuch verdeckt worden war.
    Chavir machte es spannend. Er sprach kein Wort Man machte ihm bereitwillig Platz, als er Anstalten traf, sich zwischen die Männer zu setzen.
    Im Kreuzsitz nahm er Platz, ohne den geheimnisvollen Gegenstand aus den Händen zu legen.
    Unter dem dunklen Tuch schien sich ein Kasten zu befinden, jedenfalls deuteten die Umrisse darauf hin.
    Die fünf Kämpfer richteten ihre Blicke gespannt auf das geheimnisvolle Teil, das Chavir jetzt absetzte. Mit spitzen Fingern faßte er nach dem schwarzen Tuch und zog es mit einem Ruck ab.
    Es flatterte für einen Moment in die Höhe, faltete sich dort fast zusammen und segelte langsam zu Boden, wobei es neben einem kleinen Kasten liegenblieb.
    Niemand hatte bisher eine Frage gestellt. Auch Chavir fühlte sich nicht veranlaßt, jetzt schon eine Erklärung abzugeben. Er wollte die Spannung erhöhen.
    Der kleine Kasten war ebenfalls dunkel. Im Widerschein des Feuers bekam er ein gespenstisches Muster, das auch über die harten Gesichter der Rebellen lief.
    Chavir lächelte knapp. Dann flüsterte er und deutete dabei mit dem Zeigefinger auf den Kasten. »Dort ist unsere Geheimwaffe versteckt. Ich habe sie aus der Heimat geholt. Bin den Spuren nachgegangen, die meine Ahnen hinterlassen haben und fand alles so vor, wie sie es sagten. Auf einem alten Friedhof, versteckt im Felsengrab und umhüllt von einem Tonkrug, hat es die langen Jahre überdauert.«
    Der Mann mit der Kampfbrille konnte sich nicht mehr beherrschen. »Was ist es denn?« fragte er.
    Chavir warf ihm einen kurzen Blick zu. »Das werdet ihr gleich sehen. Und euch werden die Augen übergehen!« Kaum hatte er die Worte gesprochen, als er den Deckel abhob.
    Da er direkt hinter dem Kasten saß, konnte er auch hineinschauen, die anderen besaßen einen schlechteren Blickwinkel und beugten sich vor, um den Gegenstand erkennen zu können.
    Das war nicht nötig, denn der Rebellen-Chef betätigte einen kleinen Mechanismus, der die restlichen vier Seiten des Kästchens zusammenfallen ließ, so daß jeder erkennen konnte, welchen Inhalt der kleine Kasten barg.
    Kein Schrei, kaum ein Laut der Überraschung, obwohl alle fünf geschockt waren.
    Vor ihnen lag ein menschliches Herz!
    ***
    Die Männer hielten den Atem an. Mit allem hatten sie gerechnet, damit nicht. Sie wagten auch nicht, die Wand des Schweigens zu unterbrechen, jeder starrte auf das völlig blutleere Herz, das eingeschrumpft war und sehr verkleinert wirkte.
    Auch Chavirs brennender Blick traf diesen Gegenstand, und der Mann schüttelte nur leicht den Kopf.
    »Wieso?« hauchte jemand.
    Chavir hob den Kopf. »Ihr wißt, was sich hier in dem Kasten befindet?« fragte er nach.
    Als Antwort bekam er ein fünfmaliges Nicken.
    »Es ist ein Herz«, flüsterte er. »Das Herz eines Menschen, eines Mannes, der einmal zu den großen Magiern gehört hat, und der mein Ahnherr war. Viele haben ihn als einen Dschinn bezeichnet, zumindest als einen Mann, der dem Scheitan diente.«
    »Tat er das?« fragte jemand.
    »Ja, er war ein Diener der Hölle. Er lebte vor langer Zeit, fast 500 Jahre ist es her, und er hatte Kontakt mit dem Teufel. Es stand geschrieben, daß man alles an ihm töten könnte, nur das Herz nicht. Und das liegt nun vor euch.«
    »Soll es eine Waffe sein?« meldete sich ein wild aussehender Kämpfer, der einen Turban auf dem Kopf
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