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0168 - Die Teufels-Dschunke

0168 - Die Teufels-Dschunke

Titel: 0168 - Die Teufels-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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seiner jüngeren Verwandten. Auch unter ihnen gab es böse Menschen. Schon in Taiwan hatten sie sich einer Organisation angeschlossen, die sich rote Schlange nennt. Diese Bande beschwor und betete die Mächte des Bösen an. Für sie gibt es nur einen Götzen. Tschu Wang, den verfluchten Mandarin. Laut ihrer Aussage soll Tschu Wang nicht tot sein, sondern irgendwann einmal wiederkehren, um grausame Rache an allen zu nehmen. Er will seine Schreckensherrschaft fortsetzen, an der ihn ein Kaiser gehindert hat. Die Bande bekam regen Zulauf. Sie wurde immer stärker, und sie führten die Beschwörungen durch, um Tschu Wang zurückzuholen.«
    »Was hat es mit der roten Schlange auf sich?« fragte ich.
    »Der Sage nach soll Tschu Wang halb Mensch und halb Schlange sein, die ihre Opfer verschlingt und nur noch die Totenschädel von ihnen übrigläßt. Aber die Schädel leben. Sie begleiten ihn auf der Teufelsdschunke, auf die man Tschu Wang verbannt hat, damit er für alle Zeiten über die Meere treibt.«
    »Und jetzt ist er wieder aufgetaucht?« erkundigte ich mich.
    Mrs. Kan hob die Schultern. »Man weiß es nicht.«
    Ich blickte Suko an. »Was hat Costello denn mit diesem Tschu Wang zu tun?«
    »Er ist nicht sein Komplize«, erwiderte Suko. »Aber das kann dir Mrs. Kan besser erzählen.«
    Die Frau nickte. »Sehr richtig. Wie ich schon erwähnte, hat sich die Bande der roten Schlange breitgemacht. Und auf irgendeine Art und Weise müssen die Mitglieder dieser Gruppe mit Leuten aus der Costello-Gruppe zusammengestoßen sein, denn es hat zwei Tote auf Seiten der Mafiosi gegeben. Man fand ihre Leichen in einem Abwasserkanal. Costello hat aber auch herausgefunden, wer für die Tat verantwortlich war, und er reagierte sofort. Er schickte meinen Neffen, der in der Mafiabande nur immer Chink hieß, los, um die Mörder zur Rechenschaft zu ziehen. Mein Neffe traute sich nicht, die Mitglieder der roten Schlange zu bestrafen. Er kannte die Traditionen, er wußte um ihre Macht, und er hielt sich vorsichtshalber zurück. Doch das wurde ihm übel genommen. Es gibt Zeugen, die gesehen haben, wie man meinen Neffen abschleppte und auf ein Boot brachte. Wahrscheinlich ist er jetzt schon tot. Aber damit wurde nichts erreicht. Der Kampf zwischen den beiden Banden wird weitergehen, und es gibt Anzeichen dafür, daß Tschu Wang bereit ist, zurückzukehren. Die Bande der roten Schlange hat es geschafft, ihn zu beschwören. Er ist ja damals nicht vernichtet, sondern nur verbannt worden. Wenn er wirklich kommt, wird ein blutiger Terror diese Stadt überziehen, und ich möchte Sie bitten, alles zu tun, um diesen Terror zu vermeiden. Es würden zu viele Menschen sterben. Vor allen Dingen unschuldige Menschen, was niemand von uns will.«
    Da hatte die gute Frau völlig recht. Und es war auch gut gewesen, daß sie sich an uns gewandt hatte.
    »Das ist alles, was Sie wissen?« fragte ich.
    »Ja.«
    Ich strich durch mein Haar. Dabei überlegte ich. Wie es aussah, rollte da eine Woge des Schreckens auf uns zu. Es war nun unsere Aufgabe, sie einzudämmen. Leider hatten wir noch zu wenig Fakten in der Hand. Die Bande der roten Schlange bestand zwar, aber ich wußte nicht wo, wie und wann sich die einzelnen Mitglieder trafen.
    Danach fragte ich Mrs. Kan.
    »Ihr Treffpunkt ist der Hafen.«
    Ich lächelte. »Der ist groß, Mrs. Kan.«
    Sie nickte. »Ich wußte, daß Sie mir so antworten würden, aber was soll ich Ihnen sagen? Mir ist selbst nicht bekannt, wo sich dieser Geheimbund trifft.«
    »Sie kennen doch die Mitglieder«, hakte ich nach.
    »Die würden sich eher die Zunge abbeißen, als so etwas zuzugeben, Mr. Sinclair.«
    Suko nickte bestätigend. Er mußte es wissen. Mein chinesischer Freund besaß seine Erfahrungen, was fernöstliche Geheimbünde anging. Da redete niemand, lieber ging derjenige in den Tod, als daß nur ein Wort über seine Lippen kam.
    »Weiß man, daß sie zu uns gekommen sind?« fragte ich die Frau.
    Sie lächelte schmal. »Ich hoffe nicht.«
    »Aber sicher sind Sie sich auch nicht?«
    »Nein.«
    Suko und ich tauschten einen Blick. »Dann wäre es also besser, wenn einer von uns Sie nach Hause begleitet?«
    »Vielleicht. Aber das ist nicht nötig. Ich werde mir ein Taxi nehmen und…«
    Ich hatte mich schon längst entschlossen. »Nein, nein, das kommt nicht in Frage. Ich werde mit Ihnen fahren.«
    »Und ich ebenfalls«, meldete sich Suko.
    Dagegen hatte ich wirklich nichts einzuwenden. »Ich möchte nur noch einige Dinge holen«,
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